Technik

  • Schulprojekt gegen Fachkräftemangel

    Schulprojekt gegen Fachkräftemangel

    Während der Fachkräftemangel weiter gravierend zunimmt, beginnen immer weniger Jugendliche nach ihrer Schulzeit eine Ausbildung. Ein Teufelskreis, dem eine Schule im hessischen Haiger nun ein Projekt entgegenstellt: Dort können Schüler langfristig in Ausbildungsbetriebe reinschnuppern. Luca Goldbach, 15 Jahre jung. Vormittags drückt er in Haiger die Schulbank, nachmittags geht‘s zu einem Maschinenhersteller. Löten, tüfteln, hier kann der Realschüler seine individuellen Stärken kennenlernen. Zwar nur einmal pro Woche für anderthalb Stunden, dennoch hat Luca in den vergangenen zwei Monaten schon einen besseren Eindruck gewonnen als etwa in seinem vorigen Schulpraktikum im IT-Bereich. Luca Goldbach, Realschüler „Es war ein sehr schönes Praktikum, aber ich habe gemerkt: IT, den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, das ist nichts. Für mich ist etwas was, das mit Handwerk zu tun hat. Hier lernst du schon mehr als in einem Praktikum, weil du insgesamt auf viel mehr Stunden kommst.“ „Schule Plus“ nennt sich das Projekt der Johann-Textor-Gesamtschule. Die Idee hatte Stufenleiter Alexander Schüler: Er hatte die Schüler vorher gefragt, warum sie vor einer Ausbildung zurückschrecken. Die Antwort war fast immer die gleiche. Alexander Schüler, Stufenleiter Johann-Textor-Schule „Eine Berufsausbildung stellt etwas relativ Unbekanntes dar und ist dann so ein bisschen diffus in der Vorstellung der Schüler. Und die Erfahrung zeigt, seit wir das Projekt machen, kommen die Schüler in den Firmen an. Die verlieren die Angst und können dann sehr gut ihre Ausbildung antreten.“ Während das Projekt vor zwei Jahren noch mit zehn Schülern anfing, nehmen inzwischen über 130 teil, die in 60 Unternehmen rund um Haiger untergebracht sind. Teilnehmen dürfen nur Betriebe, die den Schülern nach ein bis zwei Jahren Reinschnuppern auch einen Ausbildungsvertrag anbieten können. Die Betriebe erhoffen sich mehr Zuwachs: Nach jüngsten Studien könnten in vier Jahren hessenweit über 200.000 Fachkräfte fehlen. Ausbildungsleiter Kevin Krüger merkt schon jetzt, dass die jungen Projektteilnehmer besser vorbereitet sind als […]

  • 350 Tonnen schweres U-Boot gekippt

    350 Tonnen schweres U-Boot gekippt

    Vor einem halben Jahr hat sich das U-Boot U17 von Kiel aus auf seine letzte Reise begeben. Ziel ist das Technik Museum in Sinsheim. Dort soll der 53 Jahre alte Stahlkoloss dann ausgestellt werden. Aktuell steht die U17 im Technik Museum Speyer und wird für den Weitertransport auf dem Neckar vorbereitet. Um die tiefen Brücken auf dem Weg passieren zu können, muss ein bis dahin nie versuchtes Manöver gelingen. Und das wurde heute in Speyer geprobt. Es sind die letzten Handgriffe bevor die U17 wortwörtlich in Schieflage gerät. Für den Transport nach Sinsheim muss das U-Boot nämlich auf die Seite gekippt werden. Dazu hat das Team in den letzten Monaten eine Vorrichtung gebaut mit der das gelingen soll. Michael Einkörn, Projektleiter Technik Museum „Wir sind alle nervös. Es ist so dass es auf der ganzen Welt noch nie jemand gemacht hat vor uns. Das heißt: Was für Schwierigkeiten tatsächlich auftreten wissen wir gar nicht. Wir haben schon mal einen Drehversuch gemacht Ende September, den wir aber kurzfristig abgebrochen haben weil sich herausgestellt hat, dass es Dellen geben kann im Boot.“ Mit einer verbesserten Konstruktion startet heute der zweite Versuch. Auf Rollen dreht sich die U17 zunächst nach rechts auf 31,45 Grad. Jetzt prüfen die Mechaniker, ob die Statik des U-Bootes stabil bleibt. Jürgen Weber war selbst Marinekommandant auf der U17. Eine solche Schräglage war für ihn im Dienst – eher ungewöhnlich. Jürgen Weber, Marinekommandant a.D. „Ich habe mich eben mit meinen Kameraden unterhalten die auch als Wachoffizier gefahren sind und wenn man diese Situation über Wasser mal hatte, dass das so eine Krängung hatte wie im Moment, dass man mit der Hand fast das Wasser greifen konnte, dann ist einem doch schon ganz schön der Stift gegangen.“ Das U-Boot hat die Drehung gut überstanden. Jetzt werden die 350 Tonnen Stahl […]

  • Erste Stadt in Deutschland – Wiesbaden ermöglicht Wohnungsanmeldungen online

    Erste Stadt in Deutschland – Wiesbaden ermöglicht Wohnungsanmeldungen online

    Das kennt jeder: Wer umzieht muss zunächst mal aufs Amt. Für viele, die gerade eh schon im Umzugsstress sind, eine zusätzliche und gefühlt auch überflüssige Belastung. Denn eigentlich, so könnte man meinen, sollte man das im Jahr 2023 in Deutschland doch irgendwie auch online hinbekommen. Tatsächlich geht das in einer einzigen Stadt in Deutschland. Wiesbaden macht den Anfang! Bislang war eines der ersten Gebäude, das jeder Neu-Wiesbadener von innen kennengelernt hat, das zentrale Bürgerbüro der Stadt. Denn wer umzieht, ist gesetzlich dazu verpflichtet, sich innerhalb von 14 Tagen am neuen Wohnort an- bzw. umzumelden. Noch gar nicht richtig angekommen, schon der erste Behördengang. Doch damit ist jetzt Schluss: Seit heute Mittag können sich Neubürger in Wiesbaden ganz bequem von zu Hause aus registrieren. Per Online-Formular – und über einen Identitätscheck, bei dem man einfach nur den Personalausweis kurz in die Kamera halten muss. Für Wiesbadens neue Ordnungsdezernentin Maral Koohestanian ein längst überfälliger Schritt: Schließlich sei eine Stadtverwaltung in erster Linie Dienstleister für die Bürger. Maral Koohestanian, VOLT, Ordnungsdezernentin Wiesbaden „Deswegen liegt unser erstes Augenmerk immer darauf: Was brauchen denn unsere Bürgerinnen und Bürger, um jederzeit, sei es um zwölf Uhr nachts, sei es um fünf Uhr morgens, die Dinge zu erledigen, die sie gerne erledigen möchten oder die sie erledigen müssen? Für uns wird das natürlich auch bedeuten, dass wir nicht mehr nur während der Öffnungszeiten bzw. während des Personenverkehrs im Bürgerservicebüro verfügbar sind und diese Anträge bearbeiten, sondern auch außerhalb. Und das wird auch eine Entlastung für unsere Mitarbeitenden mit sich bringen.“ Eine Win-Win-Situation also – bei rund 40.000 jährlichen An- und Ummeldungen alleine in Wiesbaden ein enormer Zeitgewinn für Bürger UND Behörde. Und aus Sicht der Experten nur ein weiterer logischer Schritt in Richtung digitaler Zukunft. Frank Jorga, Gründer WebID„Dieser Dominostein ist gefallen. Es wird dazu führen, dass […]

  • Alte Windkraftanlagen in Gau-Bickelheim werden ersetzt

    Alte Windkraftanlagen in Gau-Bickelheim werden ersetzt

    Der Ausbau von Windenergie kommt in Deutschland nur schleppend voran. Viel Bürokratie durch Genehmigungsverfahren verlangsamt den Bau neuer Anlagen. Etwas einfacher ist es da, ältere und weniger effiziente Windräder einfach abzureißen und stattdessen moderne Anlagen aufzubauen. Genau das passiert aktuell im Windpark in Gau-Bickelheim. Im vergangenen März knallt es in Rheinhessen. Mehrere in die Jahre gekommene Windkraftanlagen werden gesprengt, um Platz für effizientere Technik zu machen. Drei Windräder befinden sich aktuell im Bau. Dass vorher an fast derselben Stelle schon Anlagen gestanden haben, bringt einige Vorteile mit sich. Asphaltstraßen zur Anlieferung der Windradteile sind schon vorhanden und müssen nicht extra gebaut werden. Sebastian Weber, Projektleiter Windpark Gau-Bickelheim „Tatsächlich nutzen wir in Teilen auch schon die vorhandenen Kabel die schon in der Erde liegen. Aber ansonsten, die Fundamente werden neu gebaut, die Türme werden neu gebaut, alle anderen Komponenten – das ist alles ganz neu, weil natürlich auch durch die neuere Technik mit ganz anderen Dimensionen und natürlich auch Gewichten sie eine ganz andere Grundlage schaffen müssen.“ Heute wollen die Arbeiter ein 60 Tonnen schweres Bauteil montieren. Das geht nur bei idealen Bedingungen. Sebastian Weber, Projektleiter Windpark Gau-Bickelheim „Wir warten natürlich immer, dass die Wetterbedingungen passen. Das heißt, die Leute an vorderster Front schauen sich das immer ganz genau an, wie auch die Wettervorhersage ist. Zumindest mal für die Dauer, in der das Teil gezogen wird, gehoben wird, und dann wird auf der Basis entschieden, wann die Freigabe kommt und dann geht es allmählich los.“ Wenn das Bauteil erst einmal in der Luft schwebt, ist Maßarbeit gefordert. Die Arbeiter müssen es millimetergenau auf den Turm setzen und anschließend verschrauben. Bei jeder Windböe kann die Last unkontrolliert ausschwenken. Die neue Windkraftanlage ist um einige Meter höher als die davor. Dafür aber auch viermal so effizient. Ab einem gewissen Punkt lohnt es sich […]

  • Roboter kontrolliert Eisenbahnwaggons

    Roboter kontrolliert Eisenbahnwaggons

    Digitalisierung ist nicht nur im hessischen Landtagswahlkampf ein großes Thema, sondern auch schon lange bei der Deutschen Bahn. Jetzt möchte man dort einen weiteren Schritt gehen. Ein Roboterhund soll in Zukunft bei der Instandhaltung der Waggons helfen. Eine erste Testphase dafür läuft momentan auf dem Werksgelände in Mainz-Bischofsheim. Eigentlich sind auf dem Gelände der DB Cargo Hunde strengstens verboten. Roboterhund „Spot“ ist eine Ausnahme. Denn er hilft den Mitarbeitern bei der Wartung der Waggons. Seit drei Wochen läuft die Testphase mit „Spot“ schon. Aktuell hat er die Aufgaben die Waggons auf dem Gelände zu orten und unter ihnen die Radsatzwellen zu kontrollieren. Noch wird der Roboterhund dabei von einem Mitarbeiter an die Leine genommen. Christofer Bruns, Projektleiter DB Cargo „Perspektivisch – so weit sind wir aber noch nicht – soll der Hund die Arbeiten vollautomatisch ausführen. Das heißt, er soll vollautomatisch in die Grube gehen, er soll die Radsatzwelle aufnehmen, er soll die Bilder davon machen und er soll sie auch bewerten. Das heißt, er sagt, die Welle ist in Ordnung oder ist nicht in Ordnung – wenn er Probleme hat soll er einen Mitarbeiter zu sich rufen.“ Die Kontrolle von Waggons kostet viel Zeit. In den meisten Fällen werden keine Schäden gefunden. Ein Mensch hat mit der Kontrolle eines eigentlich technisch einwandfreien Waggons kostbare Zeit verloren. „Spot“ soll das lösen. Christofer Bruns, Projektleiter DB Cargo „Ich kann damit Kapazitäten schaffen. Also Kapazität in der Hinsicht, dass sich unsere Kollegen nicht mehr dieser monotonen, widerkehrenden Arbeit widmen müssen, sondern wirklich auch Arbeiten anderweitig durchführen können. Also spezialisierteren Arbeiten an den Güterwagen. Also auch in Hinblick auf den Fachkräftemangel ist das eine gute Unterstützung für unsere Kollegen.“ Der Roboterhund wurde von Boston Dynamics und dem deutschen Start-up Energy Robotics entwickelt. Die Software lässt sich auf viele verschiedene Aufgabenbereiche programmieren. Christian Hennig, […]

  • Deutsche Schneepflugmeisterschaft

    Deutsche Schneepflugmeisterschaft

    Motiviert waren auch die Teilnehmer der Deutschen Meisterschaft im Schneepflug-Fahren am Wochenende in Koblenz. Ja, Sie haben richtig gehört. Wintersport mal anders – und zwar mitten im Spätsommer. 30 Straßen- und Autobahn-Meistereien messen sich in verschiedenen Disziplinen. Dabei geht es vor allem um Präzision im Umgang mit dem Schneepflug. Und die Titel-Verteidiger kommen aus dem rheinland-pfälzischen Emmelshausen. Riesen Erleichterung bei Matthias Rudolph und seinem Teamkollegen Luca Assenmacher. Die beiden haben es ins Finale der besten Zwölf geschafft und damit immer noch die Chance ihren Titel zu verteidigen. Luca Assenmacher, Team Emmelshausen „Wir haben eigentlich schon nicht mehr richtig dran geglaubt, dass wir unter die besten Zwölf kommen, weil der Lauf war wirklich nicht so gut, die Nerven waren blank. Aber jetzt ist ein Stein vom Herzen gefallen.“ Der Slalom rückwärts lief in der Qualifikationsrunde nicht wie geplant und auch beim Schieben der Kunststoffrohre gab es Probleme. Insgesamt zwölf Hindernisse müssen die Fahrer mit den Unimogs meistern – und das auf Zeit. Michael Bersch, Organisationschef „Hier an der ersten Station durchfahren die Teilnehmer einen kleinen Slalom und schieben ein Betonfass vor sich her. Und dieses kleine Betonfass symbolisiert im Prinzip den Haufen Schnee, den wir auf der Straße finden, der, ich sag mal, zur Seite geschoben wird. Im Weiteren fahren sie über Rampen, fahren rückwärts durch enge Gassen und das sind alles reale Situationen, wie sie draußen auch im Bereich der Straßen oder Autobahnen teilweise vorkommen.“ Präzises Fahren und zentimetergenaues Abbremsen gehören genauso zum Geschicklichkeitsparcours wie diese Rampen. Im Idealfall schiebt der Schneepflug die obersten vier Elemente vom Podest. Fallen mehr oder weniger, werden Punkte abgezogen. Jeder noch so kleine Fehler wird von der Jury notiert. Technische Hilfsmittel wie Kameras oder Zeichen von außen sind nicht erlaubt. Matthias Rudolph, Fahrer Team Emmelshausen „Der ganze Parcours an sich war sehr anspruchsvoll. Man […]

  • Handyalarme und Sirenen am bundesweiten Warntag

    Handyalarme und Sirenen am bundesweiten Warntag

    Haben Sie heute laute Sirenen gehört? Warnungen aufs Handy bekommen? Nachdem beim ersten bundesweiten Warntag vor drei Jahren nicht so richtig viel funktionierte, gibt es nun regelmäßig den Stresstest für die Alarmsysteme in Deutschland. Wir haben uns mal angeschaut, wie gut das in Hessen und Rheinland-Pfalz funktioniert hat – etwa im Ahrtal. Laut und deutlich sind die Sirenen hier zu hören, in Bad Neuenahr-Ahrweiler. In Alarmbereitschaft sind auch Feuerwehr und THW. Mit 14 Fahrzeugen und 50 Einsatzkräften sind sie heute im Stadtgebiet unterwegs, um Lautsprecherdurchsagen und mobile Sirenen zu testen. Das alles im Rahmen eines neu aufgestellten Alarmplans, der 21 Warnbezirke vorsieht. Marcus Mandt, Wehrleiter Bad Neuenahr-Ahrweiler „Wir haben 14 von den 21 Warnbezirken live abfahren können im Rahmen des Warntages. Wir werden Nuancen ändern in dem Zeitablauf, aber ansonsten war das schon sehr gut, hat das schon sehr gut funktioniert. Die Bevölkerung legt sehr viel w Wert drauf, und der ist es auch sehr wichtig, dass diese Warnung weiterentwickelt wird und wir da auch noch mal einen Schritt nach vorne getan haben.“ Bei der Flutkatastrophe vor über zwei Jahren wurden viele Menschen nicht gewarnt, das soll sich künftig ändern – auch dank besserer Handy-Warnungen. Ortswechsel: Um Punkt elf Uhr ertönt die Sirene am Wiesbadener Hauptbahnhof. Erschrocken zeigt sich nur ein Vogelschwarm. Pendler und Passanten dagegen bleiben gelassen. Gleichzeitig gibt es Warnmeldungen auf öffentlichen Anzeigetafeln und auf dem privaten Smartphone. Auch ohne Warn-App, über das System „Cell Broadcast“. In Wiesbaden hat der Probealarm offenbar gut funktioniert. Regine Müller „Mich haben sogar zwei Warnungen übers Handy erreicht. Einmal weiß gar nicht woher, dann noch mal von KATWARN. Und ich hab auch Sirenen gehört. Also, ich hab’s vollständig mitgekriegt, ja.“ Michael Meudt „Die Sirenen bei mir in der Nähe, die hab ich gehört, is klar. Dann, auf’m Handy kam bei HessenWarn eine […]

  • Virtueller Synagogen-Rundgang

    Virtueller Synagogen-Rundgang

    Die orthodoxe Synagoge in Darmstadt – in der Nacht zum 9. November 1938 wurde sie von den Nazis niedergebrannt. Jetzt ist dieses geschichtsträchtige Bauwerk rekonstruiert – Studenten der Technischen Universität Darmstadt haben diese und weitere zwölf Synagogen in Darmstadt, Mainz und Frankfurt im Rahmen eines Langzeitprojekts wieder auferstehen lassen – virtuell. Sie gilt einst als die bedeutendste Synagoge in der Pfalz. 1886 wird das Jüdische Gotteshaus in Kaiserslautern eingeweiht. Auch in Bingen steht bis 1938 eine Synagoge. Beide werden in der Reichspogromnacht niedergebrannt. In einem Hochbunker in Frankfurt, selbst Ort einer ehemaligen Synagoge, hat sie der Architekt Marc Grellert auferstehen lassen. Marc Grellert, Leiter Digitales Gestalten TU Darmstadt „Es gab 1994 einen Anschlag auf die Synagoge in Lübeck von vier Neonazis. Das brachte mich auf die Idee Synagogen zu rekonstruieren, die in der NS-Zeit zerstört worden sind. Es war gedacht als eine kleine Antwort gegen Antisemitismus, sollte aber auch ein Beitrag zur Erinnerung an die Shoa sein. Es ging uns darum, den kulturellen Verlust aufzuzeigen. Also die Blüte der Synagogen, Und wir haben dann in dem Projekt fast 30 Synagogen virtuell rekonstruiert.“ Es gibt rund 3.000 Synagogen in Deutschland, bis sie im Nazionalsozialismus und auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg zerstört werden. Auch die Synagoge in der Frankfurter Friedberger Anlage brennen die Nazis nieder und errichten einen Bunker, der jetzt der Initiative 9. November gehört. Ort einer Ausstellung mit und über die virtuellen Rekonstruktionen von Marc Grellert und seinen Studenten. Marc Grellert, Leiter Digitales Gestalten TU Darmstadt „Wir befragen Zeitzeugen – leider heute leben so gut wie keine Zeitzeugen mehr – und dann, nachdem wir dann die Quellen, das sind dann Fotografien, alte Baupläne fangen wir an, diese Quellen in den Computer einzugeben.“ Das geschieht an der Technischen Universität Darmstadt. Norwina Wölfel hat die Synagoge in der Frankfurter Friedberger Anlage […]

  • Wahl-O-Mat für Hessen ist online

    Wahl-O-Mat für Hessen ist online

    Wissen Sie denn schon, wem Sie ihre Stimmen geben? Da gibt es auch diesmal wieder eine kleine Entscheidungshilfe: Seit heute ist der Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Hessen online. Unter „wahl-o-mat.de/hessen2023“ kann jeder auf einfachem Wege herausfinden, welche Partei die eigenen Ansichten am ehesten vertritt – und wer so gar nicht zu einem passt. Robert Lambrou (AfD), Fraktionsvorsitzender Hessen „Die Kohlekraftwerke in Hessen, sollen auch nach 2038 weiterbetrieben werden. Da bin ich absolut dafür.“ Mathias Wagner (Bündnis 90/Die Grünen), Fraktionsvorsitzender Hessen „Sozialwohnungen sollen vorrangig an Deutsche vergeben werden – das machen wir mal nicht.“ AfD und Grüne – nicht nur bei diesen beiden Thesen dürften die beiden Parteien über Kreuz liegen. Insgesamt 38 Thesen müssen hessische Spitzenpolitiker bei der Vorstellung des Wahl-O-Mats heute entweder zustimmen, ablehnen oder sich neutral verhalten: Etwa die Frage, ob sich Hessen für den Abzug der US-Streitkräfte stark machen soll… Christoph Degen (SPD), Generalsekretär Hessen „Sehe ich jetzt keinen Grund, warum die nicht bleiben sollten.“ Oder Aussagen zur Gesellschaftspolitik wie: An Schulen soll das traditionelle Familienbild vermittelt werden. Eine These, die auch vom SPD-Generalsekretär nicht ganz abgelehnt wird. Christoph Degen (SPD), Generalsekretär Hessen „Klar muss das auch stattfinden und auch abgebildet werden. Aber wir müssen auch gucken, dass die gesellschaftliche Vielfalt, auch andere Familienmodelle, Vater-Vater-Kind, ebenfalls stattfinden.“ Die Bundeszentrale und Landeszentrale für politische Bildung haben den Wahl-O-Mat entwickelt – zusammen mit einem Team aus jungen Wählern, darunter auch Lisa Meck. Für sie hieß es: Wahlprogramme wälzen. Lisa Meck, Wahl-O-Mat-Redaktion „Dann wurden wir in verschiedene Expertengruppen gepackt, wo jeder einen Schwerpunkt an Thematik hat, damit der Wahl-O-Mat breit gefächert ist. Und dann haben wir uns ausgetauscht, haben uns überlegt, was sind denn wichtige Themen, was steht in den Parteiprogrammen drinnen und wie können wir uns in die These auch widerspiegeln.“ Die Redaktion hat ihre Thesen dann den […]

  • Rheinland-Pfalz will Verwaltung modernisieren

    Rheinland-Pfalz will Verwaltung modernisieren

    Verwaltung – das klingt nach Aktenordnern, Papierstapeln und festgefahrenen, ja, verstaubten Strukturen. Kein guter Ruf für Einrichtungen, die unverzichtbar sind in unserer Gesellschaft und Millionen Deutsche beschäftigen. Das rheinland-pfälzische Ministerium für Arbeit und Transformation sieht Handlungsbedarf und will mit gutem Beispiel vorangehen. In diesem Raum, in dem sich bis vor kurzem noch die Akten getürmt haben, sorgen heute bunte Sitzmöbel, Präsentationsflächen und ein modernes Design für eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Losgelöst vom Schreibtisch sollen Mitarbeiter aus verschiedenen Ressorts hier gemeinsam an Projekten arbeiten und innovative Ideen entwickeln. Alexander Schweitzer (SPD), Arbeits- und Transformationsminister Rheinland-Pfalz „Und was wir mit diesem TransformationLAB, also mit diesem Raum, der neues Arbeiten möglich machen soll, ermöglichen, ist, dass man hierarchiefrei arbeitet – dass, entgegen des Organigramms, einfach die wichtige und die spannende neue Idee im Mittelpunkt steht.“ Bisher ist so ein Kreativraum in Einrichtungen der rheinland-pfälzischen Landesregierung einmalig. Viele Unternehmen und teils auch Schulen arbeiten aber schon seit Jahren mit solchen Raumkonzepten. Ist man da als Ministerium, das sich Transformation und Innovation auf die Fahne schreibt, nicht vielleicht ein bisschen spät dran? Alexander Schweitzer (SPD), Arbeits- und Transformationsminister Rheinland-Pfalz „Wenn Sie sich umschauen und schauen, welche Länder mit Transformationsministerium unterwegs sind und solche Räume haben, dann werden Sie nicht viel finden außerhalb von Rheinland-Pfalz. Also wir sind da weiterhin Pioniere. Aber natürlich haben wir auch den Ehrgeiz zu sagen, wir wollen auch Vorreiter bleiben.“ Und das nicht nur mit dem TransformationLAB. Seit der Corona-Pandemie können die Ministeriumsmitarbeiter bis zu drei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten. Weitere Neuerungen der Arbeitsmethoden sind in Planung. Alexander Schweitzer (SPD), Arbeits- und Transformationsminister Rheinland-Pfalz „Was zurzeit gerade hier passiert ist, dass wir darüber nachdenken, ob der Zusammenhang zwischen ‚Ich habe einen festen Büroraum, wo mein Namensschild an der Tür steht‘ und der Tatsache, dass ich vielleicht gar nicht […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Lebenslange Haftstrafe in Darmstädter Mordprozess — Wieder mehr Corona-Fälle in Rheinland-Pfalz — Hessisches Kultusministerium für KI im Unterricht Lebenslange Haftstrafe Wegen Mordes an seiner ehemaligen Partnerin hat das Landgericht Darmstadt den 25-jährigen Angeklagten heute zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Mann aus Afghanistan hatte zugegeben, die 30-jährige Deutsche im November 2022 in der ehemals gemeinsamen Wohnung in Darmstadt erstochen zu haben. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Der Mann lasse es nicht zu, dass Frauen ihn verlassen Wieder mehr Corona-Fälle In Rheinland-Pfalz steigt die Zahl der Corona-Infektionen wieder, allerdings noch auf niedrigem Niveau. Vergangene Woche gab es 203 bestätigte Neuinfektionen, das waren gut 20 Prozent mehr als in der Woche zuvor. Der Mainzer Virologe Bodo Plachter sieht darin keinen Grund zur Besorgnis. Corona sei mittlerweile eine Erkrankung, die ähnlich wie Grippe saisonal auftrete. Für KI im Unterricht Das hessische Kultusministerium sieht im Einsatz von künstlicher Intelligenz im Schulunterricht großes Potenzial. Chatbots wie ChatGPT könnten bei Recherchen, beim kreativen Schreiben oder beim Verstehen von komplexen Sachverhalten helfen. KI berge aber auch Risiken. Deshalb sei es wichtig, die Quellen der Informationen kritisch zu hinterfragen.

  • ESA berechnet Flugbahnen von Weltraumschrott

    ESA berechnet Flugbahnen von Weltraumschrott

    Müll. Wohl eins der größten Probleme unserer Zeit. Doch nicht nur hier auf der Erde verursacht Müll Schwierigkeiten, sondern auch im Weltraum. Rund um die Welt fliegt so viel Schrott, dass es immer häufiger zu gefährlichen Unfällen kommt. Forscher der TU Darmstadt möchten das verhindern. Ihre Mission: Sie wollen den Weltraum sicherer machen. Die Welt von oben. Eigentlich ist der Raum hier fast leer. Hin und wieder fliegt ein Satellit vorbei. Doch der Schein trügt. Seit den sechziger Jahren fliegen immer mehr Objekte um die Erde. Heute sind es rund 16.000 Satelliten und viele Millionen Trümmerteile. Und die sind für alle Satelliten gefährlich. Denn selbst kleine Trümmerteile können bei einer Kollision große Schäden anrichten und so eine Kettenreaktion in Gang setzen. Reinhold Bertrand, ESA–Büro für Weltraumsicherheit „Es entsteht eine Trümmerwolke, die selber nun solche Teilchen produziert, die wieder mit Satelliten kollidieren können. Und das kann sehr leicht eine lawinenartige Entwicklung nehmen und sie können dann in bestimmten Bereichen unter Umständen keine Raumfahrt mehr betreiben.“ So prüft die Europäische Weltraumorganisation in Darmstadt ständig, ob Satelliten kollidieren können und lässt sie zur Not ausweichen. Alle zwei Wochen müssen die Experten eingreifen. Reinhold Bertrand, ESA–Büro für Weltraumsicherheit „Das hört sich harmlos an, Ausweichmanöver, aber das geht immer einher mit Treibstoffverbrauch. Und Treibstoff heißt Lebensdauer des Satelliten. Also jedes Ausweichmanöver hat eine Auswirkung auf die Missionsdauer und auf die Nutzung. Die Vorhersage, ob und wann es zu einem Unfall kommt ist elementar. Doch die wird immer schwieriger, weil die Zahl der Satelliten rasant wächst.“ Ein Problem, das Felix Wolf von der Technischen Universität Darmstadt lösen will. Er hat zusammen mit seinem Team einen Algorithmus entwickelt, mit dem die ESA mehr Objekte eine längere Zeit verfolgen und so Unfälle verhindern kann. Aktuell überwachen die Experten rund 30.000 Objekte in der Erdumlaufbahn. Bald sollen es über […]

  • Die musikalische Murmelmaschine aus Rüdesheim

    Die musikalische Murmelmaschine aus Rüdesheim

    Der Rheingau ist bekannt für guten Wein. Er ist aber auch das Mekka für selbstspielende Musikinstrumente. Zugegeben, das ist keine große Szene, aber eine ganz schön quirlige. Seit 50 Jahren gibt es in Rüdesheim ein einzigartiges Museum „Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett“. Zuwachs gibt es wohl noch in diesem Jahr durch ein ganz besonderes Instrument, das von Millionen im Netz bestaunt wurde. Magische Klangwelten, ein Hauch von Kindheitsnostalgie. Erzeugt von einem mechanischen Wunderwerk: der Marble Machine, zu Deutsch: Murmelmaschine. Die kleinen Kugeln fallen gezielt auf Instrumente wie Vibrafon, Becken und Bassgitarre. Erfunden, gebaut und komponiert hat all das der Schwede Martin Molin. Rund zehn Jahre und 235 Millionen Youtube-Clicks später steht die Marble Machine in Rüdesheim. Zuletzt notdürftig in einem Schuppen gelagert, hat der Zahn der Zeit sie verstummen lassen. Die Faszination ist geblieben. Martin Molin, Musiker aus Schweden „Ich liebe die Physik und die Schwerkraft. Und die Arbeit mit Murmeln. Denn sie werden von der Schwerkraft gelenkt. Sie fallen in Richtung des Zentrums unseres Planeten. Und das finde ich irgendwie wunderschön. Die Gesetze der Physik zu visualisieren und sie in Musik zu verwandeln, macht einfach sehr viel Spaß.“ Inspiriert hat ihn unter anderem der Besuch in einem Spieluhrenmuseum. Mittlerweile gibt es einen Nachfolger, die Marble Machine X. Ziel: Eine tourneetaugliche Version für Liveauftritte mit Martins Band Wintergatan. Doch bei einem komplexen Konstrukt aus 10.000 Teilen, die meisten davon selbst gefertigt, hakt es immer irgendwo. Helen Selling, Fan der Marble Machine aus Usingen „Ein Problem ist zum Beispiel, dass die Murmel nicht sauber durchrollt und dann irgendwo hängenbleibt. Das darf natürlich auf der Maschine nicht passieren. Und insofern muss dann hier viel Tuningarbeit passieren.“ So haben sich Fans einer weltweiten Community seit Oktober in Rüdesheim getroffen, um die Maschine wieder in Gang zu bringen. Für Konzerte reicht es wohl immer noch nicht, […]

  • Steigende Gefahr durch Cyberkriminalität

    Steigende Gefahr durch Cyberkriminalität

    Knapp 203 Milliarden Euro – so hoch war im vergangenen Jahr der Schaden für die deutsche Wirtschaft durch Cyberangriffe. Doppelt so hoch wie noch drei Jahre zuvor. Das ist nur eine der Erkenntnisse aus dem aktuellen „Bundeslagebild Cybercrime“, das heute im Wiesbadener Bundeskriminalamt vorgestellt wurde. Fazit: Die Lage bleibt angespannt, vor allem weil viele Unternehmen und Behörden immer noch unzureichend geschützt sind. Im Oktober 2022 wird die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises in Ludwigshafen durch einen Hackerangriff komplett lahmgelegt. Schaden: Rund 1,7 Millionen Euro. Ähnlich ergeht es in Hessen der Rodgauer Stadtverwaltung. Auch Industrie- und Handelskammern sowie Energieversorger in beiden Bundesländern mussten bereits ihre IT-Systeme abschalten. Kundendaten wurden gestohlen und im Darknet angeboten. Mit rund 137.000 erfassten Fällen von Cybercrime im letzten Jahr ist das Risiko für Angriffe auf konstant hohem Niveau. Die Täter sitzen vor allem im Ausland. Martina Link, Vizepräsidentin Bundeskriminalamt „Diese pilotierte Erfassung, so nennen wir das, der Auslandsstraftaten erfolgt seit 2020. Und seitdem haben wir einen stetigen Anstieg, im vergangenen Jahr um acht Prozent. Und es ist im Moment so, dass die Zahl der Auslandsstraftaten die der Inlandsstraftaten sogar übersteigt im Bereich Cybercrime.“ Die Strafverfolgung von Cyberkriminellen über Länder- und Zuständigkeitsgrenzen hinweg scheitere noch zu oft an der mangelnden Kooperation einzelner Staaten und juristischen Fragen. Nur 29 Prozent beträgt die aktuelle Aufklärungsquote, trotz steigender Ausgaben für Cybersicherheit in Deutschland. Auch hierzulande gibt es noch Nachholbedarf, gerade bei Unternehmen. So hat der Digitalverband Bitkom in einer Studie ermittelt, … Dr. Ralf Wintergerst, Präsident Bitkom „… dass Unternehmen circa neun Prozent ihrer IT-Ausgaben für IT-Sicherheit ausgeben. Das ist viel zu wenig. Nach unserer Einschätzung sollte es circa 20 Prozent des sogenannten IT-Run-Betriebs sein. Also das, was man ausgeben muss, damit die IT läuft im Unternehmen. Das heißt, man müsste den Einsatz verdoppeln.“ Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen befürchteten einen […]

  • 2500. digitale Dorflinde nimmt Betrieb auf

    2500. digitale Dorflinde nimmt Betrieb auf

    Dorflinden waren früher oft Treffpunkt für die Einwohner eines Ortes, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Damals wurden noch – so ganz analog – Geschichten ausgetauscht, es wurde geredet und diskutiert. Mittlerweile werden immer mehr dieser Orte digital. Denn seit 2018 fördert das Land Hessen mit den sogenannten „Digitalen Dorflinden“ den lokalen Zugang zum Internet. Und das insbesondere im ländlichen Raum, wie hier, im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Ruckelfrei und kostenlos per WLAN im Internet surfen – das ist jetzt auch im Freibad Battenberg-Dodenau möglich. Dank der vier neuen Digitalen Dorflinden. Das vom Land Hessen geförderte Projekt soll besonders die digitale Anbindung von Kommunen auf dem Land verbessern. Kristina Sinemus (CDU), Digitalministerin Hessen: „Der ländliche Raum ist ja der Raum, der auch gerade in einem Land, in einem Flächenland wie Hessen mit viel Wald, schwieriger ist anzubinden. Und weil dieser anschlussfähig werden soll, haben wir uns dafür entschieden die digitalen Dorflinden insbesondere in den Regionen zu bauen wo möglicherweise der Glasfaseranschluss noch nicht bis ins Haus gelandet ist. Und deswegen die WLAN-Hotspots als Treffpunkt.“ Laut Digitalministerium wurden in Hessen seit 2018 bereits 2500 Digitale Dorflinden installiert, die mittlerweile mehr als 25 Millionen Mal genutzt wurden. Und auch in Battenberg gibt es seit 2019 bereits 10 solcher WLAN-Hotspots, wie hier an der Mehrzweckhalle. Und dennoch: Laut Bürgermeister Christian Klein sind auch die vier neuen Hotspots im Freibad eine Bereicherung für die Region. Christian Klein (CDU), Bürgermeister Battenberg (Eder) „Also jede digitale Dorflinde hilft uns im Prinzip die vorhandenen Lücken zu schließen, die wir hier ohne Frage im ganzen Netzausbau noch haben. Der Glasfaserausbau hinkt etwas und deshalb ist jede digitale Dorflinde ein Gewinn für unsere Region.“ Für Bijan Kaffenberger von den Sozialdemokraten ist das 2018 gestartete Förderprogramm – für einen besseren Internetzugang in den Kommunen – mehr Schein als Sein. […]