Natur

  • Gummirüben-Krankheit breitet sich aus

    Gummirüben-Krankheit breitet sich aus

    Rheinland-Pfalz ist das Land der Rüben und Reben. Um Erstere geht es jetzt bei uns. Die Zuckerrübenernte läuft auf Hochtouren. Doch die Bauern in der Südpfalz haben mit einem Schädling zu kämpfen, der sich in den letzten Jahren in der Region ausgebreitet hat und die Ernteerträge massiv schmälert. Für den Laien sieht dieses Zuckerrübenfeld auf den ersten Blick ganz normal aus. Doch bei genauerem Hinsehen fallen gelbe Blätter auf, die auf dem ganzen Acker verteilt sind. Die sind ein Zeichen dafür, dass die Rüben von der Gummirübenkrankheit befallen sind. Diese Krankheit verursacht genau das, was der Name vermuten lässt. Die Zuckerrübe wird gummiartig. Eigentlich sollte sie knackig und hart sein. Thomas Knecht (Rübenbauer): „Wenn ich die jetzt umbiege dann bricht die ab. Im Vergleich zu dieser Rübe – die kann ich viel weiter biegen und da haben wir das Problem mit dem Gummi.“ (14 Sek.) Schuld an dieser ungewöhnlichen Konsistenz ist dieser kleine Parasit. Die Schilf-Glasflügelzikade. Das nur wenige Millimeter große Insekt breitet sich immer weiter aus und hinterlässt fast überall Gummirüben. Thomas Knecht (Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e.V.): „Die Zikade ist aus Südfrankreich über Baden-Württemberg in die Südpfalz beziehungsweise in die Pfalz eingewandert und sorgt dafür, dass ein Bakterium übertragen wird – beziehungsweise ein Phytoplasma – und dieses Bakterium verstopft die Leitungsbahnen. Somit wird kein Zucker vom Blatt in die Rübe eingelagert.“ Heißt: Der Zuckergehalt in der Zuckerrübe wird geringer. In der Südpfalz um bis zu 20 Prozent. Zuckerrübenbauern werden nicht nach Masse der Rüben bezahlt, sondern nach dem Zucker, der aus ihnen gewonnen wird. Thomas Knecht (Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e.V.): „Der wirtschaftliche Schaden dieser Krankheit besteht darin, dass wir weniger Zuckerertrag pro Hektar ernten, dass wir weniger Zucker bezahlt bekommen und der Schaden liegt zwischen 600 und 1000 Euro pro Hektar den wir über diese Krankheit verlieren.“ […]

  • Streit um Genickbruch – Limburg will gegen Taubenplage vorgehen

    Streit um Genickbruch – Limburg will gegen Taubenplage vorgehen

    Für die einen sind sie schützenswerte Geschöpfe, für die anderen eine nicht hinzunehmende Plage, die es schnellstmöglich zu beseitigen gilt. Die Rede ist von Tauben. Im mittelhessischen Limburg schlägt das Thema derzeit hohe Wellen – auch über die Stadtgrenzen hinaus. Denn um den Taubenbestand zu verringern, will die Stadt künftig zu einem drastischen Mittel greifen. Schon bald könnte es für sie um Kopf und Kragen gehen. Ein Limburger Stadtratsbeschluss sieht gezielte Tötungen von Tauben vor. Die haben sich hier – Maßnahmen wie einem Fütterungsverbot zum Trotz – in den letzten Jahren stark vermehrt. Rund 700 sollen es mittlerweile sein. Für viele Stadtverordnete ein klarer Fall von Schädlingsbefall. Dirk Fredl (CDU), Sprecher Stadtverordnetenfraktion Limburg „Und den kann man natürlich nur bekämpfen, indem man eine Akutmaßnahme trifft, die die Zahl der Tauben deutlich reduziert. Damit heißt es natürlich auch automatisch, dass nicht alle Tauben getötet werden sollen. Das kann auch niemand wollen, das wollen wir als Stadtverordnete erst recht nicht. Sondern es auf ein solches Maß zu reduzieren, bei dem man sagen kann, das ist eine Population, die eben nicht zu den Problemen führt, die wir haben. Stichwort Gesundheit, Stichwort Gebäudesubstanz.“ Denn die Tauben hinterließen rund 10 Tonnen Kot pro Jahr. Hygienische Bedenken, Schäden an Bauwerken – ein Problem, das die Limburger Volksvertreter aus dem Weg räumen wollen. Mit großer Mehrheit stimmen sie jüngst für das gezielte Fangen, Betäuben und Töten per Genickbruch. Das sorgt bei Passanten für sehr gemischte Gefühle. Pascal Mäuer, Pharmakant „Ich verstehe die Stadt, dass es ein Problem ist, aber so an sich habe ich kein Problem da mit den Tauben.“ Rosi Buchart, Rentnerin „Das Problem ist längst überfällig. Meiner Ansicht nach müssen wir diese ganze Chose in Grenzen halten.“ Detlef Schmidt, Rentner „Die Tauben, Sie sehen sie hier rumflattern, wen stören sie? Und es gibt andere Möglichkeiten, […]

  • Weiter Hochwasser an Rhein und Mosel

    Weiter Hochwasser an Rhein und Mosel

    Wegen des ergiebigen Regens der vergangenen Tage sind mehrere Flüsse über die Ufer getreten. Die Schifffahrt ist in einigen Regionen eingeschränkt. Der alte Fähranleger überschwemmt, das Ufer überflutet. In Andernach am Rhein haben die Niederschläge die Wasserstände schnell ansteigen lassen. In einigen Abschnitten des Rheins musste die Schifffahrt eingestellt werden. Wo hört das Ufer auf und wo fängt der Fluss an? Das lässt sich derzeit vielerorts nur erahnen. Auch im benachbarten Leutesdorf steht die Uferpromenade samt anliegender Keller und Garagen unter Wasser. Der Spielplatz ist kaum noch zu erkennen. Vom Rhein – an die Mosel. Hier das gleiche Bild. Auch auf diesem Spielplatz in Reil im Kreis Bernkastel-Wittlich werden vorerst keine Kinder spielen. In Enkirch, keine zehn Kilometer weiter, soll der Hochwasserschutz die Wassermassen zurückzuhalten. Dennoch mussten hier bereits Straßen gesperrt werden – so wie diese Unterführung der Ortsdurchfahrt. Am Pegel Trier wurde am Sonntagnachmittag ein Höchststand von 6,96 Meter erreicht, seitdem fällt der Wasserstand wieder. Nach derzeitiger Schätzung kann der Wasserstand der Mosel noch bis morgen stagnieren oder durch erneuten Regen nochmals leicht ansteigen, bis er ab Dienstagnachmittag stetig fällt. Ein Unterschreiten der Meldehöhe von 6,00 Meter wird am Mittwoch erwartet.

  • Hanauer Wisente vor der Auswilderung

    Hanauer Wisente vor der Auswilderung

    Wisente, auch europäische Bisons genannt, sind bis zu 800 Kilogramm schwere, imposante Tiere. Vor rund 100 Jahren sind sie in freier Wildbahn ausgerottet worden, jetzt kehren die Rinder dank eines der größten Auswilderungsprojekte der Welt wieder zurück in ihre ehemalige Heimat. Das sind die Karpaten oder auch der Kaukasus. Auch der Tierpark Alte Fasanerie in Hanau beteiligt sich an dem Rettungsplan der Wisente. Kommenden Dienstag soll Fadi nach Aserbaidschan reisen. Fadi hat sich ganz hinten im Wisent-Gehege versteckt, vielleicht will er lieber hier in Hanau bleiben. Denn der zweijährige Bulle ist eigentlich ein echter Hesse. Er ist am 10. Juni 2021   in der Alten Fasanerie geboren und lebt seitdem bei seiner zehnköpfigen Familie. Doch kommenden Dienstag soll Fadi die Wisent-Herde verlassen und in dieser Box gen Kaukasus reisen. Marion Ebel, Wildparkbiologin „Das ist bei den Wisentkälbern so. Wenn sie männlich sind, wird irgendwann die Zeit kommen, dann werden sie angegriffen vom Vater, weil es gibt nur einen, der das Sagen hat, in der Herde. Und der möchte natürlich auch für die Fortpflanzung sorgen, und wenn die Söhne älter werden, dann werden sie vom eigenen Vater angegriffen, und von daher ist jetzt die Zeit für den Fadi, seine Herde zu verlassen und neue Wege zu gehen.“ Die neuen Wege führen Fadi auf eine rund 4.500 Kilometer lange Reise nach Aserbaidschan. Die Umweltorganisation   WWF organisiert den Rettungsplan für die europäischen Bisons. Der geplante Abflug ist am Dienstag vom Flughafen-Hahn zusammen mit zehn weiteren Tieren. Kommenden Donnerstag soll Fadi dann im Nationalpark im Kaukasus ankommen. Dort hat er so richtig viel Platz. Rund 1.300 Quadratkilometer. Aurel Heidelberg, Projektkoordinator beim WWF „Wir haben jetzt bereits 37 Tiere transportiert und die sind alle bereits im Nationalpark ausgewildert worden, die haben sich auch schon vermehrt, also wir haben jetzt bereits einen Bestand von 50 […]

  • Hochwasser an der Mosel

    Hochwasser an der Mosel

    Die Regenfälle der vergangenen Tage hinterlassen ihre Spuren in Rheinland-Pfalz. Mehrere Flüsse sind bereits über die Ufer getreten. Auch die Schifffahrt muss teilweise eingeschränkt werden. Die Menschen in Cochem sind dieses Bild bereits aus leidvoller Erfahrung gewohnt. Die Mosel tritt hier regelmäßig über die Ufer. Auch jetzt ist es wieder soweit. Die Niederschläge haben die Wasserstände rasch ansteigen lassen. Am Pegel in Trier hat die Mosel die Meldehöhe von sechs Metern bereits überschritten. Einige Uferbereiche stehen bereits unter Wasser. Weil in der Region weiter Regen zu erwarten ist, dürfte die Mosel auch noch weiter ansteigen. Experten erwarten für morgen den Höchststand. Danach dürfte der Pegel wieder fallen – auch weil sich an den Nebenflüssen der Mosel die Lage bereits wieder entspannt. Erwartet wird in den kommenden Tagen auch, dass der Pegel des Rheins bei Koblenz die Meldestufe erreicht. Auf dem Rhein muss die Schifffahrt abschnittsweise eingestellt werden. Das Landesamt für Umwelt in Rheinland-Pfalz erklärte allerdings, dass das derzeitige Hochwasser im Rahmen des Normalen liegt. Eine dramatische Zuspitzung der Lage sei nicht zu erwarten.

  • Landwirte kritisieren EU-Agrarpolitik

    Landwirte kritisieren EU-Agrarpolitik

    Die Lage in der Landwirtschaft ist schwierig. Eine Ernte deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre und immer extremere Wetterbedingungen machen den Winzern und Landwirten Sorgen. Dazu kommen unruhige Weltmärkte und Preis-Steigerungen für Lebensmittel und Rohstoffe. Rund 200 Delegierte haben sich heute in Kirchheimbolanden zur Tagung des rheinland-pfälzischen Bauern- und Winzerverbandes getroffen. Sie üben Kritik an der EU-Agrarpolitik, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in bestimmten Bereichen verbieten will. Außerdem kritisieren die Bauern und Winzer, dass die Ackerflächen, die der Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz zur Verfügung stehen, seit Jahren zurückgehen. Eberhard Hartelt, Präsident Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. „Was uns besonders große Sorgen macht, ist der Bereich Photovoltaik. Regelrechte Goldgräberstimmung, viele Unternehmen, nicht immer seriöse Unternehmen, machen Vorverträge mit den Landeigentümern, das sind häufig nicht die Bewirtschafter und versuchen hier Flächen zu sichern und das ist eine große, große Unsicherheit der Bewirtschafter der Flächen.“

  • Europas größte Quallenzucht

    Europas größte Quallenzucht

    Und jetzt wird’s glibberig und faszinierend zugleich – wir tauchen ab und zwar nach Osthessen. Dort gibt es nämlich Europas größte Quallenzucht. Über 5000 Exemplare leben auf der Jellyfish-Farm bei Alexander Dressel in Fulda-Künzell. Es ist ein faszinierender Anblick in der Quallenzucht in Fulda. Graziös gleiten die Nesseltiere durch das Wasser. Quallen existieren seit mehr als 600 Millionen Jahren und doch sehen sie ein bisschen so aus als wären sie nicht von dieser Welt. 17 verschiedene Arten züchtet Alexander Dressel hier – von Ohrenquallen über pazifische Kompassquallen bis hin zu Wurzelmundquallen. Der 38-Jährige hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Alexander Dressel, Quallenzüchter „Ja, ich habe schon als Kind immer Aquarien gehabt und mich für Fische interessiert, irgendwann dann eine Ausbildung zum Fischwirt gemacht, in Fischhaltung und Fischzucht. Und dann hat’s mich durch die Großaquarien in Deutschland ein bisschen getrieben und am Ende habe ich die Liebe zu den Quallen entdeckt und mich dann selbstständig gemacht mit der Jellyfishfarm.“ Von Künzell aus verschickt Alexander Dressel seine Quallen in die ganze Welt. Gut verpackt in Wasserbeuteln. Zu seinen Kunden gehören Zoos und große Schauaquarien aber auch Forschungseinrichtungen. Alexander Dressel, Quallenzüchter „Und da kam raus, dass der Quallenschleim zum Beispiel Mikroplastik filtern kann oder dass die Tiere vielleicht auch als Nahrungsmittel für uns Menschen dienen können. Oder als Kollagen-Lieferant für die Kosmetikindustrie oder die Medizin. Also viele nützliche Sachen, die gerade erforscht werden.“ Quallen sind geheimnisvolle Schönheiten. Sie bestehen zu 98 Prozent aus Wasser, besitzen einen großen Magen und ernähren sich von Plankton. Doch Quallen – wissenschaftlich Medusen genannt – haben kein Gehirn. Nur mit ihren Sinneszellen, können sie Licht wahrnehmen, sich fortbewegen und fortpflanzen. Alexander Dressel, Quallenzüchter „Also die meisten Quallen vermehren sich geschlechtlich. Das heißt also, die Männchen geben Sperma ins Wasser ab und die Weibchen fangen dieses Sperma auf. Und […]

  • Jägerin zieht Wildschwein auf

    Jägerin zieht Wildschwein auf

    Zwischen einem Wildschwein und einem Jäger ist die Rollenverteilung eigentlich ziemlich klar – die einen sind die Gejagten und die anderen die mit dem Gewehr. Doch bei Jägerin Julia Telohe aus Bruchhausen und dem sechs Monate alten Wildschwein „Knurrzi“ ist das etwas anderes. „Mach mal Sitz!“ Das klappt schon mal. Schließlich gibt’s dann auch leckere Kastanien. Seit Julia Telohe die Frischlingsbache im Juli bei sich aufgenommen hat, sind die beiden unzertrennlich. „Knurrzi“ läuft ihrer Ersatz-Mama überall hinterher. Als Jagdpächterin kümmert Julia sich normalerweise um Wildunfälle. Eines Abends bekommt sie einen Anruf von der Polizei, ein kleines Wildschwein sei gefunden worden. Julia Telohe, Zieh-Mutter von „Knurrzi“ „Dann bin ich da halt hin, hatte auch das Gewehr dabei, weil normalerweise erlöse ich dann solche Tiere, wenn die angefahren sind, und war dann recht überrascht, als ich da so eine Menschenansammlung sah und das Schwein mittendrin. Und wie gesagt, das Schwein war gesund, dem fehlte nichts und deshalb gab es auch keinen Grund, es zu erlösen. Es hatte keine Mutter mehr, warum auch immer, und da habe ich beschlossen, ich nehme es einfach mal mit.“ Entwurmt, gewärmt und gut genährt lebt sich der Frischling bei der Landwirtin schnell ein. So klein wie Knurrzi war, kam sie erst mal zu den Kaninchen ins Gehege. Das ging aber nicht lange gut. Julia Telohe, Jägerin „Ja, da hatte es sich dann prächtig entwickelt über Wochen hinweg, bis es dann irgendwann etwas frech wurde und beschlossen hat, die Kaninchen so ein bisschen durch die Gegend zu scheuchen.“ Mittlerweile hat die Frischlingsbache ihr eigenes Reich, sogar mit Balkon. So gewinnt sie im Handumdrehen die Herzen von Kunden und Spaziergängern. Für den Verkauf des Wildfleisches ist das nicht unbedingt praktisch. Julia Telohe, Jägerin „Da kommen Leute und die möchten gerne doch einen Wildschweinbraten haben, dann sehen sie das Schweinchen […]

  • Bonobo-Baby im Frankfurter Zoo

    Bonobo-Baby im Frankfurter Zoo

    Im Frankfurter Zoo ist vor gut vier Wochen ein Bonobo-Baby auf die Welt gekommen. Das Team in Frankfurt spielt schon immer eine wichtige Rolle, wenn es um die kleinste Menschenaffenart geht, die übrigens stark bedroht ist. Nur in wenigen Zoos werden Bonobos gezüchtet. „Hallo ich bin`s“ Ein kurzes zaghaftes Winken mit der Babyhand. Ansonsten bewegt sich der noch sehr kleine Bonobo-Junge eher wenig bis gar nicht. Denn der Menschenaffe mit dem punkigen Irokesenschnitt ist fest in den Händen von Mama Nayoki. Für die elfjährige Bonobo-Dame ist es der erste Nachwuchs. Vater: unbekannt! Lena Kämmerer, Tierpflegerin bei den Menschenaffen „Wir haben ein bisschen Vermutungen. Aber es ist so, dass die Gruppen sich auch durch das Netz verpaaren können. Das heißt, wir haben es überhaupt nicht in der Hand. Da kommen mehrere Männchen in Frage, die das sein können.“ Nayoki hat keinen festen Partner. Und es gibt in den zwei Bonobo-Gehegen einige Vertreter des anderen Geschlechts, mit denen sich das Bonobo-Weibchen gerne mal die Zeit vertreibt. Insgesamt leben 17 Exemplare der stark bedrohten Affen im Frankfurter Zoo. Schon seit 1962 werden die Bonobos hier erfolgreich gezüchtet. Ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der kleinsten Menschenaffenart. Lena Kämmerer, Tierpflegerin bei den Menschenaffen „Wir haben mehrere kleine Bonobos in der anderen Gruppe – das ist so ein bisschen der Kindergarten dort – in verschiedenen Altersstadien. Also eins ist vom letzten Jahr, ein anderes ist vor zwei Jahren, dann gibt es einen Fünfjährigen, einen Sechsjährigen. Und die bleiben auch noch eine ganze Weile bei der Mama. Die Weibchen werden irgendwann in andere Zoos abgegeben, damit sich dort auch wieder ihre eigene Familie gründen können.“ Bonobos sind sehr soziale Tiere, die immer in größeren Gruppen leben. Erst seit 1929 werden sie als eigene Art anerkannt. Zusammen mit den Schimpansen sind Bonobos die engsten Verwandten des Menschen. Sie […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Riederwaldtunnel wird deutlich teurer — Mehr Tempo bei Windkraft-Ausbau nötig — Neuer Betreiber für Shuttles gesucht — Weniger Pilze in Rheinland-Pfalz Anmoderation: Das Land Rheinland-Pfalz und das französische Departement Moselle haben heute ein neues Abkommen zur Zusammenarbeit der Feuerwehren im Grenzgebiet unterzeichnet. Damit besteht künftig Rechtssicherheit, wenn Feuerwehrleute mit Einsatzfahrzeugen über die deutsch-französische Grenze fahren, um im Nachbarland zum Beispiel bei Bränden, Überflutungen oder Sturmschäden zu helfen. Und damit kommen wir zu weiteren kurzen Nachrichten: Tunnel wird deutlich teurer Die Kosten für den Bau des Riederwaldtunnels in Frankfurt sind auf rund 1,5 Milliarden Euro gestiegen. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. Ursprünglich waren 477 Millionen Euro angesetzt. Die Grünen sprachen von einer regelrechten Kostenexplosion und forderten eine umgehende Überprüfung des Bauvorhabens. Der Tunnel im Frankfurter Osten soll die Lücke zwischen den Autobahnen 66 und 661 schließen. Mehr Tempo bei Ausbau nötig Um die Klimaziele in Hessen zu erreichen, müssen nach Ansicht des Landesverbandes Windenergie jährlich 100 neue Windkraftanlagen entstehen. Der Ausbau gehe mittlerweile etwas besser voran als in der Vergangenheit. Er müsse aber deutlich beschleunigt werden. Um das zu erreichen, solle das Land das sogenannte Repowering fördern. Dabei werden alte Anlagen durch leistungsfähigere ersetzt. Außerdem müssten die Genehmigungsverfahren einfacher und schneller werden. Derzeit liege Hessen bei der Dauer bundesweit auf dem letzten Platz. Das Land hat in diesem Jahr bislang 32 neue Windkraftanlagen in Betrieb genommen. Neuer Betreiber für Shuttles gesucht Nach der Insolvenz von Clever Shuttle sucht der Rhein-Main-Verkehrsverbund ein neues Unternehmen, das mehrere On-Demand-Shuttles im Rhein-Main-Gebiet übernehmen wird. Es handelt sich dabei unter anderem um den „Hopper“ im Kreis Offenbach, „Emil“ in Taunussstein und den „Dadiliner“ im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Die Shuttles, die per App abgerufen werden können, sollen das Angebot im Nahverkehr ergänzen. Der bisherige Anbieter hat Insolvenz angemeldet, weil die […]

  • Nachwuchs auf der Rentieralm

    Nachwuchs auf der Rentieralm

    Es ist offensichtlich Herbst, doch Sonja Persch-Jost und ihr Mann Stefan haben sich wohl kürzlich gefragt, ob denn schon Weihnachten sei? Denn als sie vor gut zwei Wochen auf ihre Rentieralm in Niederhausen im Nahetal ankamen, stand an diesem Tag völlig überraschend eun Rentier zu viel auf der Weide. Und zwar dieser kleine gut gelaunte Kerl. Rentiermama Holly war nämlich völlig unbemerkt schwanger und hatte das Junge still und heimlich nachts auf die Welt gebracht. Sonja Persch-Jost, ‚Rentiermama‘ „Das erste, was wir morgens machen: ‚Guten Morgen, Renis!‘ rufen und auf 21 zählen. Und es war so neblig an dem Tag, man konnte wirklich keine 5 Meter schauen. Und die Holly war die Nummer 21 und auf einmal dachten wir, was läuft denn da hinterher? Wir dachten, wird die verfolgt von einem Fuchs oder was?“ Nachwuchs gab es auf der Alm zwar schon öfter, aber noch nie im Herbst. Normalerweise bringen Rentiere ihre Kinder im Frühjahr zur Welt. Sonja Persch-Jost, Besitzerin Rentieralm Nahetal „Das ist sehr ungewöhnlich. Wir holen uns natürlich Ratschläge von den besten Rentierprofis weltweit – von Kanada bis nach Finnland bis nach England. Die sind alle also positiv erschrocken. Und ja, ich muss stündlich fast irgendeine Info weitergeben – Ist er fit? Wie macht er sich denn? Also er kam mit 4 Kilo auf die Welt, gestern Abend wog er 6,1 Kilo. Ich denke, er macht sich gut.“ Der Kleine ist eingeschlagen wie ein Komet. Und so heißt er nun auch. Komet, wie eines der Rentiere des Weihnachtsmanns. Mama Holly geht voll in ihrer Mutterrolle auf und lässt ihr Baby nicht aus den Augen. Ein Problem gibt es allerdings: Sie produziert nicht genügend Milch. Alle paar Stunden muss Stefan Persch den Kleinen deshalb mit einem Fläschchen füttern. Und auch die sinkenden Temperaturen sind für Komet eine Herausforderung. Sonja […]

  • Deutschlands einzige Kastanienprinzessin

    Deutschlands einzige Kastanienprinzessin

    „Die Kastanie ist des südlichen Klimas bester Zeuge“, das hat König Ludwig I. einst gesagt. Er ließ in der Südpfalz Esskastanien anpflanzen und hat damit alles richtig gemacht, denn die Baumart ist klimatolerant, wärmeliebend und anpassungsfähig. Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Esskastanien wie in der Pfalz. Und auch nur hier wird jedes Jahr eine Kastanienprinzessin gekrönt. „Keschde“ nennen die Pfälzer ihre Lieblingsfrucht. Besonders viele Esskastanien gibt es rund um Annweiler. Mit der berühmten Burg Trifels als Wahrzeichen eine beliebte Urlaubsregion. Lucia Emanuel ist die 19. Kastanienprinzessin. Ein Jahr lang repräsentiert sie jetzt das „Trifelsland“. Lucia Emanuel, Kastanienprinzessin „Das war ein Kindheitstraum von mir. Seit ich klein war, war ich so: ‚Einmal Prinzessin sein, das wäre super. Und dann noch über so ein schönes Land zu regieren. Toll.’“ Als Kastanienprinzessin zeigt sich die 19-Jährige bei Weinfesten und Tourismus-Events. Uns führt Lucia I. durch eines der wichtigsten Zentren der Macht im Mittelalter. In der Schatzkammer der Reichsburg Trifels wurden Zepter, Krone und Reichsapfel aufbewahrt. Kastanienprinzessin Lucia I. „Das Hauptspektakel war damals, das Richard Löwenherz der englische König für drei Wochen hier gefangen war.“ Kenntnisse über die Geschichte der Urlaubsregion Trifelsland sind Pflicht, um das Amt der Kastanienprinzessin auszuüben. Ein Ehrenamt mit Zepter und Krone. Lucia Emanuel hat sich einfach mal beworben und ist zur „Keschdeprinzessin“ ernannt worden, weil sie Erfahrung mit öffentlichen Auftritten hat – schon als kleines Mädchen zusammen mit ihrer großen Schwester als Gardetänzerin des Annweiler Karnevalvereins. Sie singt, tanzt und macht gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten. Danach will Lucia Emanuel in die Ferne schweifen. Lucia Emanuel, Kastanienprinzessin „Mein Ziel ist es dann, auch mal Musical-Darstellerin zu werden.“ Doch jetzt dreht sich erst mal alles um die Südpfälzer Kastanien. Bis zum 15. November ist Erntezeit. Lucia Emanuel, Kastanienprinzessin „So, jetzt haben wir so eine reife Kastanie. […]

  • Asiatische Hornisse bedroht heimische Bienenarten

    Asiatische Hornisse bedroht heimische Bienenarten

    Pflanzen oder Tiere, die sich außerhalb ihrer heimischen Umgebung ausbreiten, bezeichnet man als „invasive Arten“. Das ist problematisch, denn dort haben sie in der Regel keine natürlichen Feinde und gefährden das Ökosystem. In Rheinland-Pfalz breiten sich neben Ochsenfröschen und Sumpfkrebsen jetzt auch die Asiatischen Hornissen aus. Andreas Presuhn macht sich für eine schwierige Mission bereit. In Maxdorf haben Asiatische Hornissen hoch im Baum ein Nest gebaut. Eine Mitarbeiterin des angrenzenden Kindergartens hat die invasive Art erkannt und das Nest sofort gemeldet. Das muss der Imker jetzt entfernen. Im Vergleich zur heimischen, geschützten Hornisse hat die Vespa Velutina gelbe Beine und einen dunkleren Körper. Eigentlich kommt sie aus Südostasien. Andreas Presuhn, Imker „Sie wurde eingeschleppt, versehentlich. Eine einzige Königin wurde 2004 in Frankreich eingeschleppt mit einer Ladung Töpferwaren wahrscheinlich und von da aus hat sie sich angefangen auszubreiten über ganz Europa.“ Seit einigen Jahren vermehrt sie sich auch in Rheinland-Pfalz. 2021 gab es noch drei Sichtungen. Vergangenes Jahr wurden bereits 15 Nester entfernt. Dieses Jahr sind es schon 160 Nester. Da in jedem Nest bis zu 500 Königinnen leben, erwartet der Imker, dass sich die invasive Art schnell ausbreitet. Das einzige Mittel: Die Nester entfernen. Eine heikle Aufgabe, denn so einfach geben die Hornissen ihr Heim nicht auf. Zuerst muss Andreas Presuhn das Nest mit Schaum verschließen, dann betäubt er die Hornissen mit einer Giftspritze. Dabei muss er Ruhe bewahren, denn nur ein Spezialanzug schützt ihn vor den schmerzhaften Stichen. Eigentlich sind die Hornissen friedlich, wer ihnen aber zu nahe kommt, riskiert eine Attacke. Andreas Presuhn, Imker „Wir wissen 50% der Stiche werden den Ärzten vorgestellt. Das ist das, was wir dieses Jahr an Daten erhoben haben und auch 10% der Stiche haben dieses Jahr von den Nestern, die ich entfernt habe, bei den Findern zu anaphylaktischen Schocks geführt, die dann […]

  • Kampf gegen das Jakobskreuzkraut

    Kampf gegen das Jakobskreuzkraut

    Es sieht wunderschön aus, doch das Jakobskreuzkraut ist hochgiftig. Weidetiere, wie Pferde oder Rinder bekommen durch den Verzehr schwere Leberschäden, die tödlich sein können. Wissenschaftler der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Universität Gießen versuchen deshalb im Westerwald eine Methode herauszufinden, um das Jakobskreuzkraut und andere Giftkräuter mit Hilfe von künstlicher Intelligenz – ganz ohne Pestizide – zu bekämpfen. Eine Wiese bei Rennerod. Studenten der Technischen Hochschule Mittelhessen fahren mit einem seltsamen Gefährt mit zwei eingebauten digitalen Kameras über Gras und Kräuter, die hier im Westerwald wachsen. Darunter sind auch Giftpflanzen, wie das Jakobskreuzkraut. Moritz Schauer, Ingenieur Technische Hochschule Mittelhessen „Wir machen gerade Videoaufnahmen, wobei Videoaufnahmen nichts anderes sind, als viele Bilder, die schnell hintereinander abgespielt werden. Und auf jedem einzelnen Bild müssen wir dann nachher per Hand am Computer das Kraut finden, dann machen wir ein Kästchen drum, und mit den Daten wiederum füttern wir dann die KI, die darauf trainiert wird, das Kraut dann zu erkennen und in Zukunft das selbständig macht, damit wir nicht mehr eingreifen müssen.“ Aber vorher muss die KI – also die Künstliche Intelligenz – das Jakobskreuzkraut erkennen. Überall wo ein rotes Fähnchen im Boden steckt, wächst die giftige Pflanze. Später im Labor: eine Fleißarbeit all die Aufnahmen zu markieren und auszuwerten. Aber die KI braucht viele Daten. Seit dem Frühjahr läuft das Forschungsprojekt im Westerwald, das durch die EU gefördert wird. Jakobskreuzkraut gibt es hier schon immer, doch durch die Trockenheit in den vergangen Jahren hat es sich viel stärker ausgebreitet. Johanna Lill, Biologin Justus-Liebig-Universität Gießen „Durch den Klimawandel können halt verstärkt Lücken im Boden entstehen, das nutzt die Pflanze, sie ist ein Lichtkeimer, kann sich dann schön etablieren, kann dann auch mit ihren Blättern die anderen Pflanzen bedecken und ist dann eine größere Konkurrenz dagegen.“ 120 Hektar Grünfläche – Wiesen, deren Gras und […]

  • Artenvielfalt in unseren Bächen geht zurück

    Artenvielfalt in unseren Bächen geht zurück

    Neben dem Klimawandel gehört das Artensterben zu den größten Bedrohungen unseres Planeten. Daher arbeiten Wissenschaftler unentwegt daran, mehr darüber zu erfahren und so viele Arten wie möglich zu erforschen. So ist gerade eine europaweite Studie zur „Entwicklung der Biodiversität in Bächen“ erschienen. Dabei haben die Forscher auch Gewässer in Rheinland-Pfalz untersucht. Mit überraschenden Ergebnissen. Stefan Stoll und Wolfram Remmers sind am Steinaubach bei Birkenfeld unterwegs. Schon seit sechs Jahren kommen sie immer wieder hierher, um ihn nach Lebewesen zu untersuchen. Eine schwierige Aufgabe, denn mit bloßem Auge ist kaum ein Tier zu erkennen. Doch in jedem Quadratmeter befinden sich bis zu 10.000 Tiere. Eine wichtige Grundlage für ein gesundes Ökosystem. Prof. Stefan Stoll, Gewässerökologe Umweltcampus Birkenfeld „Wenn jetzt diese Gewässerorganismen reichhaltig vorkommen, dann zeigt das an, dass da genügend Nährstoffe für Fische zur Verfügung stehen. Dann haben wir auch Forellen und sonstige Arten in so einem Bach mit drin. Die Insekten schlüpfen. Dann gibt es eben auch erwachsene Insekten, die hier im Sommer durch die Luft fliegen. Das ist ganz wichtig für Vögel, für Spinnen und andere Organismen um den Bach drum herum. Ohne diese Gewässerorganismen gäbe es das alles nicht.“ Mit ihren Untersuchungen haben die Forscher an einer Studie zur Artenvielfalt in Bächen teilgenommen. Sie ist mit 22 mitwirkenden Ländern die größte jemals in Europa. Die Ergebnisse zeigen, dass die Biodiversität in den letzten 30 Jahren zugenommen hat. Prof. Stefan Stoll, Gewässerökologe Umweltcampus Birkenfeld „Der kommt allerdings daher, dass wir in den 80er Jahren auf einem ganz geringen Niveau der Artenvielfalt angefangen haben. Die Gewässer waren sehr stark belastet. Vor allem stoffliche Belastung. Kläranlagen gab es kaum. Und die wurden dann gebaut. Die ersten Renaturierungen wurden gebaut. Das war alles sehr erfolgreich.“ Doch die Daten zeigen auch, seit fünf Jahren gibt es wieder weniger Arten. Der Erfolg verpufft. Grund […]