Natur

  • Hessischer Tierschutzpreis für die Kellerranch in Weiterstadt

    Hessischer Tierschutzpreis für die Kellerranch in Weiterstadt

    Jedes Jahr verleiht das Hessische Umweltministerium den Tierschutzpreis. Mit diesem wird das Engagement von Bürgern oder Organisationen gewürdigt, die sich für den Tierschutz einsetzen. Im wahrsten Sinne des Wortes preiswürdig ist die Kellerranch in Weiterstadt. Eine Raubkatze, die als Haustier gehalten wurde, ein Esel den niemand mehr wollte. Die Kellerranch in Weiterstadt ist eine in ganz Deutschland bekannte Aufnahmestation für Tiere, die von Privatleuten, oder auch von Zirkussen nicht artgerecht gehalten werden. Karl-Heinz Keller versucht so viele wie möglich auf seiner Ranch unter zu bringen. Karl-Heinz Keller, Leiter der Keller-Ranch „Wir haben immer so zwischen 300 und 350 Tiere. Ich mache es, weil man ein bisschen verrückt ist, muss man dazu sagen. Sonst wird man es nicht machen. Ich hatte einen sehr guten Job, ich habe gut Geld verdient, ich hatte zwei Häuser. Die haben wir alle verkauft, alles schon hier reingesteckt, den Job habe ich aufgehört, um hier das zu machen. Ein bisschen verrückt muss man schon sein, sonst kann man das nicht machen.“ Früher stand hier der Hof von Karl-Heinz Kellers Eltern. Seit 1995 leitet der Hundenarr die Ranch. Asyl gewährt er nicht nur eher exotischen Tieren, auch das Tierheim von Weiterstadt ist auf dem 10.000 Hektar großen Grundstück untergebracht. Gerade warten vier Hunde aus der Ukraine auf ein neues Herrchen oder Frauchen. Sebastian, Tierpfleger „Genau, die haben wir halt, sind ja Straßenhunde, die sind gefunden worden, die sind dann zu uns nach Deutschland gekommen, halt dann von Tierheim zu Tierheim weitergegeben worden.“ Manche Tiere verbringen hier ihren Lebensabend, andere sind beschlagnahmt worden. Die Kellerranch arbeitet eng mit den Behörden zusammen. Fünf Tierpfleger sind fest angestellt, es gibt Auszubildende und ehrenamtliche Mitarbeiter. Das Futter für die Tiere besteht hauptsächlich aus ausgemusterten Lebensmitteln von Supermärkten. Sigrun sortiert gerade Gemüse. Sie arbeitet ehrenamtlich, zweimal die Woche. Sigrun, ehrenamtliche Mitarbeiterin „Toilettenwagen […]

  • Knochenjob Wanderschäfer

    Knochenjob Wanderschäfer

    Und jetzt schalten wir einen Gang zurück: Die Ruhe genießen, draußen in der Natur sein und den Schafen beim Grasen zusehen. Das Leben eines Wanderschäfers stellt man sich sehr romantisch und schön vor. Doch der Alltag sieht anders aus. Da der Job sehr anstrengend ist, gibt es auch hier einen Fachkräftemangel. Wir haben einen der letzten Wanderschäfer getroffen, der kurz davor ist, aufzugeben. Finn Ole Stephan, Wanderschäfer „Platz. Brav.“ Mit kuren Kommandos dirigiert Finn Ole Stephan seine Hunde, die die Schafe im Zaum halten. Franz und Rex flitzen um die Herde und treiben sie zusammen. Mit insgesamt 500 Schafen und ein paar Ziegen zieht der Wanderschäfer durch den Kreis Mainz-Bingen. Das ganze Jahr sind sie unterwegs, bei jedem Wetter. Dabei geht es nicht nur darum, dass die Schafe satt werden, sondern um Naturschutz. Finn Ole Stephan, Wanderschäfer „Wir haben zum einen die Schafe, die ihren Kot hinterlassen, wo unheimlich interessant ist für die Insektenwelt. Die Insekten sind dann wieder interessant für die Vögel und das ist einfach so ein Kreislauf. Dann haben wir zum anderen die Wolle, wo sich die Samen von den Pflanzen reinhängen können. Samentaxi werden ja auch die Schafe genannt, weil sie die Samen von A nach B bringen.“ Acht Jahre ist Finn Ole Stephan schon mit den Schafen unterwegs. Ein steiniger Weg, denn die Arbeit ist hart und schlecht bezahlt. Nach täglich 10 Stunden auf der Weide verdiene er weniger als ein Empfänger von Arbeitslosengeld , so der Schäfer. Das sei normal, doch seit ein paar Monaten spitzt sich die Situation zu. Denn auch für den Schäfer steigen die Preise. Diesel, Zäune oder Medikamente, alles wird teurer. Daher fordert Finn Ole Stephan mehr Geld für die Beweidung. Zuständig dafür ist die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd. Die hat zwar schon angekündigt die Mehrkosten zu übernehmen, nach fast […]

  • Wandern entlang der hessischen Grenze

    Wandern entlang der hessischen Grenze

    13.000 Kilometer – das ist eine Strecke von Deutschland nach Südafrika. So viele Kilometer ist Werner Bach aus Darmstadt bereits gewandert. Jetzt hat er gesagt: „Ich will mal meine Region besser kennenlernen“. Deshalb wandert er die nächsten Monate entlang der hessischen Landesgrenze. Ein Mal rund um Hessen – 1.300 Kilometer durch Felder, Wälder und kleine Ortschaften. Um nicht vom Mobilfunk abhängig zu sein, wandert Werner Bach immer mit seinem GPS-Gerät. So weiß er – fast immer – wo es lang geht. Seine jetzige Reise, entlang der hessischen Grenze, soll etwa drei Monate dauern. Mit einem Schnitt von etwa 15 Kilometern am Tag und 15 Kilogramm Gepäck. Neben einer Kamera hat Werner Bach auch immer seinen Laptop dabei. Damit lädt er täglich seine Fotos und Reiseberichte ins Internet hoch. Werner Bach, leidenschaftlicher Wanderer „Angefangen hat es eigentlich damit, dass ich eine Website, mein Tagebuch für die Familie gepflegt habe. Dass sie weiß: Wo bin ich denn? Die Resonanz war dann so enorm, dass ich gesagt habe: Okay, ich mache das auch für andere. Ja, natürlich bedeutet das: Neben einem Wandertag, an dem ich dann fünf, sechs, sieben Stunden unterwegs war, hatte ich immer noch zwei, drei Stunden Nachbearbeitung.“ So sportlich war der Darmstädter Werner Bach nicht immer unterwegs. Etwa 30 Jahre lang zählte für ihn primär sein Job in der Softwareentwicklung. Seine Laufleidenschaft begann 2003, im Alter von 55 Jahren. Werner Bach, wandert entlang der hessischen Grenze „Ich war früher Couchpotatoe und Workaholic und bin durch Zufall über meine Frau zum Walken, zum Lauftreff gekommen. Dann ging es zum Nordic Walking. Und dann fing es mit Tageswanderungen an.“ Dabei sollte es aber nicht bleiben. In den Jahren darauf folgten unter anderem zwei Pilgerreisen durch Japan, der Jakobswegs nach Santiago de Compostela und eine fünf Monate lange Wanderung, zu Fuß quer durch […]

  • Unwetter über Hessen

    Unwetter über Hessen

    Zerstörte Gebäude, verschlammte Autobahnen, blockierte Straßen durch umgeknickte Bäume: Ein kurzes, aber schweres Unwetter hat am Abend und in der Nacht vor allem Osthessen getroffen. Schwerpunkt war der Landkreis Hersfeld-Rotenburg.   Besonders stark sind die Schäden im Bad Hersfelder Stadtteil Sorga. Hier hat der Sturm das komplette Dach einer Grundschule abgedeckt. Eine Straßenlaterne wurde durch die herumfliegenden Teile getroffen und abgeknickt. Die restlichen Teile landeten in den umliegenden Vorgärten. Auch das Haus von Markus Tilmann wurde beschädigt. Er beschreibt den kurzen Schrecken so: Markus Tilmann, Anwohner: „Es hat angefangen zu regnen ganz normal wie immer und dann ist es halt windig geworden da dachte man ja es ist wie immer und auf einmal kam innerhalb von Sekunden wahnsinnige Hagel runter und sehr, sehr starker Wind. Dann hat es einen lauten Krach getan, dann sind wir ganz oben auf den Dachboden gelaufen und haben auf dem Dachboden rausgeschaut und haben hier das ganze Ausmaß gesehen innerhalb von 4 Minuten war alles geschehen.“ Die Trümmerteile sind im gesamten Wohngebiet verteilt. Das Grundschuldach beschädigte zudem mehrere parkende Autos. Weitere Hinterlassenschaften des Unwetters – Hagelkörner beinahe golfballgroß. Allein die Feuerwehr Bad Hersfeld war am Abend mit 60 Kräften im Einsatz, mit zusätzlicher Unterstützung des THW. Christian Seelig, Einsatzleiter der Feuerwehr: „Ja wir haben innerhalb weniger Minuten hat es angefangen leicht zu regnen, dann innerhalb von Sekunden gab es schweren Sturm und auf einmal war es wie eine weiße Wand, starke Niederschläge mit Hagel und sehr starke Windböen. // Es sind natürlich nicht alle Schäden gemeldet worden, man hat aber beim Hierherfahren viele Leute gesehen, die mit der Leiter an ihren Häusern repariert haben oder die Ziegel aus ihren Dachrinnen geholt haben – Die Dachdecker werden hier viel Arbeit haben.“ Umgestürzte Bäume nicht nur innerorts, sondern auch auf der Fahrbahn der A7 bei Kirchheim. Die […]

  • „EinFlüsse – wie Main & Mosel die Region prägen“: Winzer an der Mosel

    „EinFlüsse – wie Main & Mosel die Region prägen“: Winzer an der Mosel

    Wie Flüsse die Landschaft prägen, so prägen sie auch die Menschen, die an ihnen leben und arbeiten. Die Mosel zum Beispiel fließt über 200 Kilometer durch Rheinland-Pfalz und ist Wirtschaftsweg, Tourismusregion und Weinbaugebiet zugleich. Entlang des Flusses gibt es Steilhänge, die für den besonderen Geschmack des weltweit bekannten Moselweins sorgen. Direkt an der Mosel gibt es nun ein einzigartiges Projekt, um Weinanbau weiterzuentwickeln. Der erste Teil unserer Serie „Ein-Flüsse. Wie Main & Mosel die Region prägen“. Jan-Philipp Bleeke, Moselwinzer: „Die Mosel ist für mich eigentlich perfekter Wein, Freiheit und die Chance etwas Tolles zu produzieren.“ Die Mosel und der Wein. Eng verbunden, wie Geschwister. Eine Million Jahre ist es her, als der Fluss die Terrassen schuf, auf denen jetzt die Weinreben stehen. Heute sorgt der Fluss für das Klima, das den Wein so einzigartig macht. Jan-Philipp Bleeke, Moselwinzer: „Gerade wenn man im Herbst hier ist und man steht früh auf, dann sieht man die Mosel dampfen, weil die Mosel halt noch sehr warm ist, die Nacht kalt war. Man hat kleine Wolken in den Weinbergen. Und das ist halt besonders spannend für Botrytis und für verschiedenste Arten von Weinen, die wir produzieren können hier. Und da ist der Fluss maßgeblich.“ Auch Lichtreflektionen von der Mosel helfen den Weintrauben besser zu reifen. Jan-Philipp Bleeke wollte diese besonderen Bedingungen nutzen, um ein besonderes Projekt zu starten. Die erste solidarische Landwirtschaft an der Mosel. Das heißt: Er ist nicht alleine. Interessierte Bürger finanzieren und bewirtschaften den Weinberg mit dem Winzer zusammen. Die Gemeinschaft teilt sich dann Wein, Risiko und Erfahrung. Jan-Philipp Bleeke, Moselwinzer: „Das schöne ist vielleicht eine Gemeinschaft hinter sich zu haben, dass wir Wein produzieren wollen und das möglichst nachhaltig. Also mit einem ganz geringen Fußabdruck. Und der Druck ist halt da, das zu erfüllen. Und wenn man Druck verspürt kann […]

  • Azubi-Projekt: Nachhaltiger Wiederaufbau im Ahrtal

    Azubi-Projekt: Nachhaltiger Wiederaufbau im Ahrtal

    Übermorgen ist es genau ein Jahr her, dass die verheerende Flut große Teile des rheinland-pfälzischen Ahrtals verwüstet hat. Neben unzähligen zerstörten Häusern, befindet sich auch die Infrastruktur immer noch im Wiederaufbau. Seit Ende letzten Jahres packen auch über 100 Auszubildende der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit an. Ihr Ziel: Das Ufer der Ahr für die nächste Flut wappnen. Hendrik Weißflog, Wasserbauer „Die Bilder von der Flut waren wirklich schrecklich. Als ich hierhin kam, war es noch nicht so schön grün, wie es jetzt ist. Es war kahl, überall lag Müll, es war alles verdreckt. Die Ahr war nicht wiederzuerkennen von einem Google-Maps-Bild; ich war ja nie hier. Kaum auszudenken, was die Leute hier mitgemacht haben.“ Als ihn sein Ausbildungsbetrieb Ende letzten Jahres ins Ahrtal schicken will, um dort den praktischen Teil seiner Lehre zum Wasserbauer zu machen, muss Hendrik Weißflog aus Wincheringen nicht lange überlegen. Auch er hatte die Bilder aus der Flutnacht gesehen. Das Ausmaß der Zerstörung konnte er vorher nur erahnen. Sein Fachwissen und das der anderen rund 100 Lehrlinge wurde hier dringend gebraucht. Denn als zukünftige Wasserbauer lernen sie, wie sie Flussufer aufbauen und absichern können. Sie verwenden eine spezielle Methode, die hier in der Region bisher noch nie angewendet wurde: die sogenannte „Lebendbauweise“. Dabei bauen sie eine Art „natürlichen Zaun“ mit Hölzern und Pflanzen, die Wurzeln schlagen und mit dem Boden verwachsen. Hendrik Weißflog, Wasserbauer „Also, man möchte, dass das Ufer nicht bei einem nächsten Hochwasser wieder weggeschwemmt wird durch die Strömung, durch die Erosion, sondern man möchte, dass es bestehen bleibt. Und so hat man eben diese naturnahen Bauweisen hier ausgewählt.“ Für die Menschen in der Ahr-Region sei die Arbeit der Azubis ein echter Mutmacher, sagt der Bürgermeister der Stadt. Weniger ermutigend seien hingegen die enormen bürokratischen Hürden für den Wiederaufbau. Guido Orthen, CDU, […]

  • Das Gewächshaus der Zukunft

    Das Gewächshaus der Zukunft

    Gemüse regional anbauen auf einer relativ kleinen Fläche und dabei auch noch wenig Energie und Wasser verbrauchen –  so wie die Welt zurzeit aussieht, wäre das ein Traum. Ein Traum der durchaus realistische Chancen hat, wahr zu werden und zwar in Bürstadt an der hessischen Bergstraße. Das Gewächshaus der Zukunft. Statt Glasdach, eine hochtransparente Folie, hagelsicher, lichtdurchlässig. Das komplette Gewächshaus besteht aus recycelbaren Materialien. Es steht auf dem Dach einer ehemaligen Packhalle und könnte so auch zum Beispiel auf jedes Flachdach eines Supermarktes gebaut werden. Franz Schreier, Geschäftsführer „energy biosphere food“ „Mit dem Gewächshaus wollten wir zeigen, dass es möglich ist, auf kleiner Fläche ein sogenanntes Doppelerntesystem zu installieren. Das heißt, wir nutzen die Fläche einerseits für Pflanzenproduktion, andererseits erzeugen wir Strom. Das wird ja auch in der Gesellschaft diskutiert, für was verwenden wir die limitiert vorhandenen Flächen in Deutschland. Produzieren wir darauf Strom oder produzieren wir Lebensmittel?“ Hier im Bürstädter Gewächshaus beides. Die Chilli-Pflanzen blühen, die Folie sorgt für das perfekte Licht. Strom wird durch Sonnenkollektoren erzeugt, die draußen am Haus angebracht sind. Und durch kleine Solarzellen drinnen unter der Folie. Die sind so angebracht, dass sie das Sonnenlicht optimal nutzen und den Pflanzen dabei Schatten spenden können. Noch fehlt die Steuerung, bis Ende des Jahres soll der Prototyp fertig sein. Für sein Versuchsgewächshaus konnte Franz Schreier einen Bio-Gärtner gewinnen. Alexander Hicks, Chilli-Experte „Ja, das Thema Energie ist im Gartenbau natürlich auch immer ein großes. Weil Gartenbau einfach sehr energieintensiv ist und deswegen sind natürlich solche Konzepte, wo man eben auch Energie erzeugt in einem Gewächshaus, natürlich sehr interessant für die Produktion der Zukunft, damit man kostengünstiger produzieren kann.“ Das Bürstädter Gewächshaus ist Teil des EU-Projekts GROOF. Neben Deutschland sind Belgien, Luxemburg, Frankreich und Spanien beteiligt. Es geht um klimafreundliche Gewächshäuser, die so gebaut werden, dass sie die Energie, […]

  • Regierungserklärung zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Regierungserklärung zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 veränderte für viele Menschen im Ahrtal alles. Das war die Nacht der Jahrhundertflut, bei der 135 Menschen ums Leben kamen. Nächste Woche jährt sich die Katastrophe. Was ist seitdem passiert? Wie ist der Wiederaufbau vorangeschritten? Heute hat sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin in einer Regierungserklärung zur Flutkatastrophe geäußert. Für einige Betroffene ist in Sachen Wiederaufbau Sand im Getriebe. Gegen das Vergessen protestieren die Betroffenen der Flutkatastrophe aus dem Ahrtal am vergangenen Samstag in Mainz. Sie fühlen sich von der Politik allein gelassen. Hilfsgelder kämen zu langsam oder gar nicht an, gleichzeitig erhielten freiwillige Helfer keine Unterstützung mehr vom Landkreis. Ursula aus Bad Neuenahr „Bei uns im Haus ist noch gar nichts passiert. Seit zehn Monaten. Man kommt dann da rein und sieht sich die verschmutzten Wände an und das ist kein Zustand.“ Katharina aus Bad Neuenahr-Ahrweiler „Wichtig ist natürlich, die Anträge für die Landesbank, für den Kredit von der Landesbank leichter zu machen, leichter zu genehmigen und nicht nur 20 Prozent, sondern direkt 40 Prozent, damit die Menschen, die jetzt noch im Hintertreffen sind, die noch im Container sind, dass die weiterkommen,dass die ihre Häuser aufbauen können.“ Iris aus Ahrweiler „Manche gehen dann … wohnen bei ihren Kindern oder Eltern, umgekehrt. Die sind immer noch nicht zuhause, die sind noch immer nicht, können die sich selbst versorgen. Wie kann man die Versorgungszelte schließen?“ Die Flutkatastrophe im Ahrtal ist heute auch Thema im rheinlandpfälzischen Landtag. Mit einer Schweigeminute gedenken die Abgeordneten der Opfer. In ihrer Regierungserklärung zieht Ministerpräsidentin Malu Dreyer Bilanz zum Wiederaufbau und lobt das Engagement der vielen Helfer. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Es zeigt sich in der Stunde der Not: Die Menschen halten zusammen. Und dafür sage ich auch heute nochmals aus ganzem Herzen: Vielen Dank!“ Die Opposition hatte die […]

  • Feldbrand bei Fulda

    Feldbrand bei Fulda

    Hitze und Trockenheit seit Wochen: Schon oft haben wir in den letzten Tagen über die Brandgefahr berichtet. Jetzt ist es passiert. Gestern kam es zu einem Großbrand im hessischen Burghaun. Dabei brannte ein ganzer Acker ab. Die umliegenden Feuerwehren waren mit einem Großaufgebot vor Ort und bekämpften das Feuer bis in die Abendstunden.   Über 200.000 Quadratmeter Ackerfläche stehen in Flammen als die Feuerwehr eintrifft. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich noch Erntemaschinen auf dem Feld. Sie versuchen so viel Gerste vor den Flammen zu retten wie möglich. Trotzdem werden am Ende 4 Hektar Getreide zerstört. Über 90 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Rauchschwaden an, die schon aus einigen Kilometern Entfernung zu sehen sind. Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig. Tobias Giesick, Feuerwehr Burghaun: „Die Lage war extrem dynamisch weil der Wind sich mehrfach gedreht hat. Es war dann soweit dass wir sogar Fahrzeuge wieder von den Schläuchen abkoppeln mussten und die Stellung verlassen. Das heißt wir haben auch Schläuche verloren.“ Die Brandursache ist bisher noch nicht vollständig ermittelt. Die Polizei geht von einer Selbstentzündung des extrem trockenen Getreides aus. Ein Fremdverschulden – zum Beispiel durch die Erntemaschinen – wird hingegen ausgeschlossen. Durch verbranntes Stroh und Gerste entsteht ein Gesamtschaden von rund 45.000 Euro. Ein Übergreifen des Brandes auf einen angrenzenden Nadelwald kann verhindert werden. Die Nachlöscharbeiten können erst nach mehreren Stunden abgeschlossen werden.

  • Wassernotstand in Grävenwiesbach

    Wassernotstand in Grävenwiesbach

    Fast 3 Grad war der Juni zu warm – und vor allem war er zu trocken. Seit Anfang Mai hat es an vielen Orten in Hessen und Rheinland-Pfalz nur ganz wenig geregnet. Droht uns schon wieder ein Dürre-Sommer? Fest steht jetzt schon, die Grundwasserpegel sind vielerorts bereits so niedrig, dass das Trinkwasser knapp wird. Wegen der anhaltenden Trockenheit ist es in der Wetterau, im Vogelsberg und im Landkreis Gießen verboten, Wasser aus Bächen, Flüssen und Seen zu entnehmen. Auch die Gemeinde Grävenwiesbach im Taunus schlägt Alarm – und hat nun sogar ganz offiziell den Trinkwassernotstand ausgerufen. In Grävenwiesbach müssen sich die Menschen derzeit in Sparsamkeit üben. Seit ein paar Tagen gilt per Verordnung: Wasser verschwenden verboten. Für den Bürgermeister kein einfacher, aber ein notwendiger Schritt: Denn die Vorräte sind knapp – und es muss immer genügend Wasser für die Feuerwehr zur Verfügung stehen. Roland Seel, CDU, Bürgermeister Grävenwiesbach „Wir erwarten, dass das Trinkwasser nur für die wirklich notwendigen Zwecke benutzt wird. Das heißt, alles, was an den Körper geht oder in den Körper geht, wozu Trinkwasser erforderlich ist, dazu soll es verwendet werden. Keinesfalls für die Gartenbewässerung, und derzeit auch nicht für die Befüllung von Pools.“ Es waren wahrscheinlich private Poolbesitzer, die den Trinkwasserpegel in Grävenwiesbach so massiv in die Gefahrenzone gebracht haben. Und zwar ganz konkret in der Nacht vor Fronleichnam: Denn da ließen offenbar gleich Dutzende Einwohner ihren Swimmingpool volllaufen. Mit verheerenden Folgen für den Wasservorrat im Hochbehälter. Sebastian Stöckmann, Wassermeister Grävenwiesbach „Es ist einfach wesentlich mehr rausgelaufen als rein. Und dadurch – es schon die ganze Woche sehr warm war. Ich denke, mal, viele Leute hatten Urlaub. Es war ja langes Wochenende – war der Wasserverzehr schon generell höher als in einer normalen Arbeitswoche. Tja, und dann ist es halt so viel geworden, dass man sagen musste: […]

  • Ausbau der Biotechnologie

    Ausbau der Biotechnologie

    Das wohl bekannteste Unternehmen aus Mainz ist BioNTech. Mit der Herstellung von Impfstoffen hat es in der Corona-Pandemie weltweiten Ruhm erlangt. Auf diesem Erfolg will die rheinland-pfälzische Landesregierung aufbauen und die Region zum weltweiten Biotechnologie-Standort Nummer 1 machen. Die diesjährige Pressereise der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin stand deshalb unter der Überschrift: Biotechnologie-Land Rheinland-Pfalz. 22.000 Röhrchen stapeln sich in der Kühlkammer im Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung an der Mainzer Gutenberg Universität. Darin enthalten sind Pilze. Keine Speisepilze sondern Mikroorganismen aus aller Welt. Studenten und Forscher untersuchen hier die Stoffwechselprozesse der Pilze. Wichtige Grundlagenforschung, die einen ganz praktischen Nutzen für die Gesellschaft hat. Prof. Eckhard Thines, Professor für Biotechnologie Uni Mainz „Aus unserer Pilzforschung können zum Beispiel neue Antiinfektiva, Antibiotika oder auch neue Pflanzenschutzmittel rauskommen, die im Bezug auf die Umweltverträglichkeit viel besser sind als das, was in der Vergangenheit eingesetzt wurde.“ Aus den Pilzstämmen können auch neue Formen von Nahrung hergestellt werden. Zukunftsforschung, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Hier sind Pilze nicht nützlich – sondern ganz im Gegenteil – schädlich: Im Weinbau. Sie greifen die Reben an und führen zu Fäulnis und Ernteausfällen. Die Pressereise führt die Ministerpräsidentin zu Winzerin Eva Vollmer nach Mainz-Ebersheim. Weiterentwicklungen in der Biotechnologie helfen ihr, ihren Wein mit 80 Prozent weniger Co2 Ausstoß und Pestiziden herzustellen. Aufgrund einer widerstandsfähigen Rebenart muss der Traktor nämlich wesentlich seltener durch die Weinberge fahren um Pflanzenschutz auszubringen. Eva Vollmer, Winzerin aus Ebersheim „Diese Kräfte kommt von einer Wildrebe und einer Kulturrebe, die zusammengezüchtet werden. Nix mit Gentechnik, sondern Kreuzung. Und wenn die dann da stehen, statt der normalen Kulturrebe, habe ich statt zehn Mal eben nur ein bis zwei Mal zum Schützen.“ Und noch wichtiger; der neue Zukunftswein schmeckt auch noch gut. Auf der Pressereise wird klar; Biotechnologie in Rheinland-Pfalz wirkt sich in fast allen Bereichen unserer Gesellschaft […]

  • Historische Wasserspiele in Kassel

    Historische Wasserspiele in Kassel

    Aus aller Welt kommen derzeit Tausende Touristen nach Kassel zur Kunstausstellung documenta. Während die Freude der Besucher angesichts der aktuellen Antisemitismusvorwürfe etwas getrübt sein dürfte, erfreut sich eine andere Kasseler Attraktion seit über 300 Jahren uneingeschränkter Beliebtheit: der Bergpark Wilhelmshöhe. Seit 2013 UNESCO-Weltkulturerbe und seit einigen Wochen mit den berühmten Wasserspielen zurück aus der Corona-Pause. Wie aus einem Gemälde – der Bergpark Wilhelmshöhe. Wassermassen stürzen herab … unaufhaltsam … romantisch … beeindruckend … Alles mit der gleichen Technik wie vor 300 Jahren, ohne eine einzige Pumpe. Dafür mit ihm: Phillip Heussner – dem Herrn über das Wasser. Er freut sich, nach zweijähriger Corona-Pause die Fluten endlich wieder für staunende Besucher freigeben zu können. Philipp Heussner, Wassermeister „Verlernt haben wir nichts; wenn man das einmal kann, das ist wie Fahrrad fahren. Es ist aber was Besonderes. Am Anfang ohne Publikum das Ganze zu machen war auch mal schön. Frühmorgens am Herkules Wasserspiele zu machen, was man sonst nicht hat. Aber wir haben uns jetzt sehr gefreut, dass es wieder normal stattfindet und die Plattformen voll sind mit Besuchern.“ Dass die auf die Wasserspiele verzichten mussten, gab‘s seit dem Zweiten Weltkrieg nur einmal, nach Starkregen im Jahr 2016. Doch auch ohne öffentliche Vorführungen in den letzten beiden Jahren, gab‘s im Bergpark gut zu tun und mit Glück bekamen Besucher sogar eine Exklusivvorstellung. Philipp Heussner, Wassermeister „Ja, das war schon schwierig. Weil es gab keine regulären Wasserspiele und somit mussten wir trotzdem das System am Laufen halten, dass keine Algenbildung stattfindet. Deshalb haben wir einmal die Woche gespült also die Wasserspiele laufen lassen. Immer unterschiedliche Zeiten, unterschiedliche Wochentage, damit sich keiner drauf einstellen konnte. Wer natürlich hier war, hat Glück gehabt.“ Glücklich sind die Gäste auch jetzt wieder. Dieter Volker, Bergpark-Besucher aus Biblis „Da muss man dabei sein, das kann man nicht, da […]

  • CDU informiert sich im Ahrtal

    CDU informiert sich im Ahrtal

    Fast ein Jahr nach der Flut in Rheinland-Pfalz ist viel passiert und trotzdem herrscht vor allem im Ahrtal noch immer der Ausnahmezustand. Infrastruktur, Wärmeversorgung, Gebäude und Landwirtschaft – die Liste der Baustellen scheint endlos. Für den Wiederaufbau hat das Land Rheinland-Pfalz einen Fonds in Höhe von 30 Milliarden Euro eingerichtet. Bei vielen Betroffenen ist kaum etwas davon angekommen. Zudem mangelt es an Handwerkern. Die CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag hat sich heute vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Bei Loni Radermacher aus Bad Neuenahr stand das Wasser im Erdgeschoss bis unter die Decke. Die gröbsten Spuren sind mittlerweile beseitigt. Wohnen kann die 80-Jährige in diesem Stockwerk aber noch immer nicht. Die Türen fehlen, das Bad, die Küche. Auch die Fassade muss sie erneuern. 20% der ihr zustehenden finanziellen Hilfe aus dem Wiederaufbaufonds hat sie bisher bekommen. Dieses Geld ist jetzt aufgebraucht. Loni Radermacher, Betroffene aus Bad Neuenahr „Im Moment also habe ich kein Geld mehr. Das war ja vorher, das musste verputzt werden, der Boden musste, das Bad musste gemacht werden und dann war das Geld weg. Die elf Monate kann ich sagen, da war ja jeder Tag schrecklich. Weil, ich habe gedacht zeitweise, ich werde… mein Leben verbringe ich nur noch mit warten, dass jemand kommt.“ Seit fünf Wochen wartet sie nun auf weiteres Geld, erzählt sie heute den Landtagsabgeordneten der CDU bei deren Besuch. Schnelle und unbürokratische Hilfe, davon merkt Loni Radermacher nichts. Loni Radermacher, Betroffene aus Bad Neuenahr „Wenn ich jetzt in der Zeitung lese, zum Beispiel Nordrhein-Westfahlen zahlt früher und Rheinland-Pfalz schafft es scheinbar nicht. Was will man denn… was will man mit dem Geld machen und wie viel Vertrauen hat man zu den Menschen.“ Die parteilose Landrätin des Kreises Ahrweiler Cornelia Weigand hatte die Landesregierung bereits aufgefordert, die erste Abschlagszahlung für Betroffene zu erhöhen. […]

  • Rheinschwimmer passiert Hessen und Rheinland-Pfalz

    Rheinschwimmer passiert Hessen und Rheinland-Pfalz

    1.232 Kilometer, 24 Tage lang – und zwar schwimmen. Vor rund zwei Wochen hat sich Wirtschaftsingenieur Joseph Heß an der Rheinquelle in die Fluten gestürzt. Jetzt schwimmt er etappenweise flussabwärts bis zur Rheinmündung in der Nordsee. Unterwegs sammelt der Extremsportler Wasserproben, die Aufschluss darüber geben sollen, wie sauber oder schmutzig der Rhein ist. Außerdem untersuchen Sportmediziner und Psychologen die körperlichen und mentalen Auswirkungen eines solchen extremen Projekts. Heute stehen 62 Kilometer durch Rheinland-Pfalz auf dem Programm, von St. Goarshausen bis Brohl. Wir haben Joseph Heß bei einer kurzen Mittagspause in Koblenz getroffen. Joseph Heß, durchschwimmt den Rhein von Quelle bis Mündung „Die erste halbe Stunde am Tag ist schon manchmal ein bisschen Überwindung, aber da kommt der Körper so langsam wieder rein, die Schultern sind warm und dann kann man quasi auch die restlichen neuneinhalb Stunden kraulen. Es ist also schon etwas Besonderes. Der letzte ist ja irgendwie vor zehn Jahren oder so hier geschwommen oder vor acht Jahren. Also die Leute, die gucken schon, aber sind auch begeistert von dem Projekt und nehmen das gerne mit.“ Joseph Heß schwimmt mit Rettungsboje und wird von einem Team mit Booten begleitet. Denn: im Rhein zu schwimmen, kann lebensgefährlich sein. Die ganze Geschichte haben wir morgen ausführlich für Sie in der Sendung.

  • Temperaturen steigen auf Rekordwerte

    Temperaturen steigen auf Rekordwerte

    Heiß her geht’s in Sachen Wetter derzeit in Hessen und Rheinland-Pfalz. Teilweise klar über 35 Grad kommen am Wochenende auf uns zu – eine Rekordtemperatur für Mitte Juni. Gleich sprechen wir mit einem Wetterexperten über diese Wüstentage. Vorher schauen wir uns mal an, wie wir uns abkühlen können. Viele haben damit bereits heute begonnen – auch im Frankfurter Zoo. Was für eine Hitze! Bei dem Wetter verschaffen sich Orion und der Rest der Humboldt-Pinguine so oft wie möglich eine Abkühlung im Wasser. Damit ihnen dabei nicht langweilig wird, haben sich die Tierpfleger heute eine ganz besondere Überraschung für die kleinen Frackträger ausgedacht. Christine Kurrle, Pressesprecherin Zoo Frankfurt „Die haben hier natürlich einen Luxus-Swimmingpool. Also, die haben mit der Hitze eigentlich überhaupt keine großen Probleme. Nichtsdestotrotz haben wir ihnen Eisbomben heute mal eingefroren – da ist Eis und Fisch natürlich drin und das lieben die sehr, eigentlich so zur Beschäftigung.“ Beschäftigung scheint bei den Pinguinen bei dem Wetter nicht an erster Stelle zu stehen. Sie gehen lieber eine Runde schwimmen. Der freundliche Reiher von nebenan allerdings lässt sich nicht zweimal bitten. So ein eiskalter Fisch schmeckt einfach! Doch Orion und seine Freunde sind nicht die einzigen, die bei solch einem Wetter die Nähe zum Wasser suchen. Am Riedsee im hessischen Leeheim war der Andrang menschlicher Schwimmer am heutigen Brückentag groß. Hier gibt es zwar keinen gefrorenen Fisch – Möglichkeiten zur Abkühlung finden sich trotzdem. Ivonne „Die Wassertemperatur ist super. Wir sind natürlich wegen der Kids hier.“ Lennart „Der See ist schön groß und manchmal nicht so voll und es gibt halt auch gutes Essen.“ Sandra „Weil man so ein bisschen Urlaubsfeeling Zuhause hat.“ Helmut „Bessere Aufenthaltsort für mich ist klimatisiertes Wohnzimmer oder kühler Keller. Da halte ich mich bei dem Wetter eigentlich lieber auf.“ Einen kühlen Keller zum Zurückziehen haben die […]