Natur

  • Frankfurter Ausstellung widmet sich Klimawandel

    Frankfurter Ausstellung widmet sich Klimawandel

    Wir kennen doch alle die Last der guten Vorsätze, wir wollen weniger Fleisch essen, öfter mal das Rad nehmen statt das Auto. Oft wissen wir, was gut für uns und die Umwelt wäre, doch die Umsetzung fällt uns schwer. Warum das so ist? Die Ausstellung Klima X im Frankfurter Museum für Kommunikation versucht aufzuklären.   Willkommen im Jahr 2045. Ein Blick in die Sterne, oder genauer ein Anruf aus der Zukunft. „Sie wollen wissen, wie es im Jahr 2045 ist? Meine Mutter hat mir neulich von früher erzählt. Wenn man sich als sie noch jung war einen Milchkaffee bestellt hat, dann war der mit Hafermilch teurer als Kuhmilch. Krass was.“ Ein Blick in die Gegenwart. Das Ausreden-Glücksrad. Ausreden, die uns davon abhalten etwas zu tun. –  Der Museumsbesucher soll sie entlarven und sich selbst hinterfragen. Was sind meine aktuellen Gefühle zur Klimakrise? Und wie fühlen sich die anderen. Klima X: Eine Ausstellung oder ein psychologischer Workshop? Helmut Gold, Direktor Museum für Kommunikation Frankfurt: „Wir wollen Anstöße geben. Weil es auch gar nicht nötig ist, es gibt immer wieder Umfragen die zeigen, dass ein Großteil der Bevölkerung weiß, dass Klimaveränderungen bedrohlich sind und ein großer Teil der Bevölkerung  bereit ist, dafür etwas zu tun. Die Schwierigkeit ist nur, wie kommt man von diesem Wissen dann auch wirklich ins konkrete Handeln.“ Dabei soll ein Blick in die Vergangenheit helfen. Aids-Aufklärung in den 1980er Jahren.  Der Kampf der Frauen für das Recht zu wählen, kurz nach dem ersten Weltkrieg. Sebastian Mall, Kurator der Ausstellung: „Wir zeigen Beispiele aus der Geschichte der Menschheit, um zu zeigen: Wandel ist möglich. Und da kann die Frauenbewegung und das Erlangen des Frauenwahlrechts als Beispiel, genauso wie das Rauchen, beziehungsweise die Nichtraucherschutzgesetze zeigen, dass von einem Moment wo wir vorher dachten, das geht doch gar nicht, hin zu […]

  • Besuch von den Therapie-Eulen

    Besuch von den Therapie-Eulen

    Eigentlich sind Eulen nachtaktive Raubvögel, doch wer sich mit den Tieren auskennt, der kann sie zähmen und zu Therapie-Eulen ausbilden. So wie die „Falkner der Herzen“ aus dem Donnersberg-Kreis. Sie sind regelmäßig in sozialen Einrichtungen zu Gast. Zum Beispiel im Sophienstift in Worms. Uhu Frodo wartet im Bus auf seinen Einsatz. Die Bewohner des Sophienstifts, im Hof der gemeinnützigen Pflegeeinrichtung. Katharina Häfner bereitet Waldkauz Oscar auf seinen Auftritt vor. Für die Eulen-Show ist dann Ehemann Achim Häfner zuständig. Achim Häfner, Falkner: „Sind alle handzahm, streichelbar. Warum machen wir das? Ja, um den Leuten nochmal eine Freude zu machen. Um einfach zu sagen, wir wollen sie nicht vergessen. Auch die alten Leute wollen wir nicht vergessen, um das geht es eigentlich.“ Das Pflegepersonal hilft mit. Jeder der Senioren und auch jüngeren Menschen mit Beeinträchtigung darf, wenn er Lust hat, eine Eule streicheln. Acht Vögel haben die Häfners mit nach Worms gebracht. „Der linke Handschuh. So hebst du und jetzt kannst du streicheln. Gib mir mal das hier da.“ Oscar spielt mit, er ist trainiert. Zusammen mit Lilli, Frodo und den anderen Eulen lebt der Kauz in Bisterschied im Donnersbergkreis. Hier ziehen die Falkner ihre Vögel groß und bilden sie zu Therapie-Eulen aus. Katharina Häfner, Falknerin: „Wir bekommen die von klein auf, die sind dann fünf bis zehn Tage alt und dann werden die bei uns zuhause in der Wohnung von Hand großgezogen und gehen dann auch von klein auf mit uns in die Einrichtungen. Die besuchen Kinderhospize, Palliativstationen, Altenheime, Behinderteneinrichtungen und lernen die Arbeit mit den Menschen, mit den älteren Menschen, ja Menschen mit Beeinträchtigung, das lernen sie von klein auf.“ Deshalb sind die Eulen auch total entspannt, obwohl sie von vielen Händen gestreichelt werden. Die Bewohner der Wormser Pflegeeinrichtung haben keine Angst vor den Raubvögeln. Ilka Renz: „Ich finde das […]

  • Bericht zu biologischer Vielfalt

    Bericht zu biologischer Vielfalt

    Der Feldhamster ist weltweit vom Aussterben bedroht. Lange wurde er gejagt und auch heute hat er es nicht leicht bei uns. Straßenbau und Industriegebiete lassen seinen Lebensraum schrumpfen. Und weil das Getreide auf den Feldern immer früher geerntet wird, findet er zudem auch noch zu wenig Nahrung für den Winter und kaum Rückzugsmöglichkeiten. Mit einem Förderprojekt für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft will die hessische Landesregierung den Feldhamster nun besser schützen. Bei ihm hat’s der Feldhamster gut. Landwirt Uwe Schreiber aus Hochheim hat auf seinem Acker ein sogenanntes Hamsterhotel angelegt. Statt das ganze Feld zu bewirtschaften, gibt es zwischen dem Weizen mehrere Blühstreifen. Distel, Malve und Roggen schmecken dem Hamster genauso gut wie die Insekten, die die Pflanzen anlocken. Und der Landwirt hat auch etwas davon: mehr Biodiversität heißt besserer Boden. Uwe Schreiber, Landwirt „Man sieht die Wurzeln dieser Pflanzen, das sind 50 verschiedene Sorten in diesen Blühmischungen, die ich ausgesät habe, eine lockere Struktur im Boden geschaffen haben und wenn man ein bisschen sucht, findet man mit Sicherheit auch Regenwürmer.“ Damit der Weizen vom guten Boden auch profitieren kann, tauschen Acker und Blühstreifen im nächsten Jahr die Plätze. Durch die Maßnahmen geht dem Landwirt allerdings viel Ernte verloren. Deshalb bekommt er finanzielle Unterstützung vom Land Hessen. Insgesamt rund 23 Millionen Euro hat das Umweltministerium für Artenschutzprojekte wie diese letztes Jahr ausgegeben. Prisca Hinz, B’90 / Grüne, Umweltministerin Hessen „Die Hamsterbaue sind von 2018, da hatten wir noch 311 auf dieses Jahr, 2022, über 1.200 gestiegen, das ist ein enormer Erfolg, der uns natürlich alle gemeinsam freut.“ Neben dem Feldhamster profitieren von dem Projekt auch Hase, Grauammer, Rebhuhn und diverse Insekten. Das freut auch Naturschützer wie Tobias Reiners. Grund zur Entwarnung sind Maßnahmen wie diese aber noch nicht. Tobias Reiners, Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz „Wir haben die Schutzmaßnahmen […]

  • Höhenretter retten Weintrauben

    Höhenretter retten Weintrauben

    Der Spätsommer ist die Zeit der Weinlese. Von einem normalen Arbeitsalltag sind jedoch die meisten Winzer an der Ahr noch weit entfernt. Die Flutkatastrophe im Juli letzten Jahres hat nicht nur Weinberge, sondern auch wichtige Geräte für die Weinlese zerstört. An einem besonders steilen Weinberg in Mayschoß haben jetzt ganz besondere Helfer die Trauben geerntet: die Höhenretter der Feuerwehr Frankenthal. Traubenernte in 120 Metern Höhe an einem der steilsten Hänge im Ahrtal: Damit das funktioniert, arbeiten hier Höhenretter und Winzer Hand in Hand. Bis zur Flut im vergangenen Jahr half den Winzern eine Monorackbahn bei der Arbeit im Steilhang. Die wurde durch die Flut zerstört. Doch bevor es losgeht, müssen die Höhenretter erst mal die Seilbahn aufbauen. Bei dem Wetter hat das so seine Tücken. Florian Rainau, stellv. Leiter Höhenrettung Feuerwehr Frankenthal „Bei der Nässe ist natürlich die Herausforderung, dass hier niemand zu Schaden kommt von uns und auch von den eingesetzten Winzern. Es ist hier relativ rutschig, das hab ich bei der ersten Abfahrt schon gemerkt. Dem müssen wir Rechnung tragen. Es wird heute ein bisschen langsam gearbeitet, aber dafür sicherer.“ Sicher können die Winzer erst arbeiten, wenn die 200 Meter langen Seile richtig gespannt sind. Das erfordert Koordination und Teamarbeit. Mit dieser Trage werden normalweise Menschen von Hochhäusern und aus Schächten gerettet – heute wird damit Riesling transportiert, Meter für Meter den Hang hinab. Für die Winzer erleichtert das die Arbeit enorm. Martin Ley, Winzer „Wir hätten das dann entweder nach oben transportieren müssen, alles per Hand in diesen Kisten, per Hand die Treppen hoch, jede einzelne Kiste. Das wäre nicht machbar gewesen, das wäre zu viel gewesen. Und unten kommt man auch nicht richtig dran.“ Winzer und Höhenretter lernten sich während der Flutkatastrophe kennen. Seitdem sind sie in Kontakt. Nicht nur die Winzer, auch die Spezialkräfte profitieren […]

  • Kampf gegen Sumpfkrebse

    Kampf gegen Sumpfkrebse

    Einerseits sind sie natürlich super lecker: Krebse sind eine Delikatesse. Doch für den Fischnachwuchs sind Begegnungen mit Sumpfkrebsen meist tödlich. Außerdem übertragen die Scherentiere Krankheiten wie die Krebspest. Deshalb geht es den Krebsen jetzt an die Scheren. In der Grube Prinz von Hessen bei Darmstadt werden sie regelmäßig gefangen.  Ab in die Tiefe! Hier warten so einige Sumpfkrebse schon auf ihren Abtransport. Sie scheinen sich im Süßwasser der Grube Prinz von Hessen ziemlich wohl zu fühlen. Zu wohl finden Joachim Göbig vom Darmstädter Grünflächenamt und der Angler Nils Bohmer. Sie kommen regelmäßig an den See, um die Population der Einwanderer aus Nordamerika einzudämmen. Mit mäßigem Erfolg. Joachim Göbig, Grünflächenamt Darmstadt Wir haben hier glaube ich noch so 14 Grad Wassertemperatur. Da sind sie ein bisschen inaktiver. Aber man schätzt, dass hier mindestens zwischen 70 und 80 000 Krebse alleine in diesem einen See sind. So viele, das sie versuchen abzuwandern und auch andere Gewässer besiedeln zu können. Sumpfkrebse leben mittlerweile in vielen Bade und Angler- Seen in Hessen und Rheinland-Pfalz. Bei Aquaristen sind sie wegen ihrer roten Farbe sehr beliebt. Wahrscheinlich sind ein paar Exemplare einfach in die Grube Prinz von Hessen ausgesetzt worden und haben sich dann hier vermehrt. Denn in Deutschland sind die Krebse nicht heimisch. Alle zwei Wochen legen Joachim Göbig und Nils Bohmer Reusen aus, um die Allesfresser zu fangen. Nils Bohmer, Angler oder Angelverein Darmstadt Die Krebse gehören im Grunde nicht in dieses Ökosystem und sie vermehren sich in einer Art und Weise, dass sie die Artzusammensetzung stören. Dezimieren dabei auch die Fischbestände und verändert dabei auch die Pflanzenzusammensetzung. Das heißt, über die lange Sicht ist das für ein Gewässer ein Einfluss, der die natürliche Zusammensetzung auf jeden Fall verändert. Um die Krebse aus Nordamerika anzulocken, werden Fischstücke in die Reusen gelegt, aber auch bei […]

  • Mini-Schafe pflegen Wingert

    Mini-Schafe pflegen Wingert

    Der goldene Oktober macht in diesen Tagen seinem Namen alle Ehre. Werte zwischen 22 und 24 Grad beschert er uns. Das ist ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Das denken sich wahrscheinlich auch die vierbeinigen Mitarbeiter von Winzer Lukas Krauß in Lambsheim im Rhein-Pfalz-Kreis. Die haben wir heute besucht. Ca. 45 cm hoch, etwa 20 Kilo schwer und ziemlich gut gepolstert. Es sind bretonische Zwergschafe, die sich hier in Lambsheim das Gras zwischen den Reben schmecken lassen. Sie zählen zu den kleinsten Schafen Europas. Und anders als so mancher Mensch in einer dicken Jacke, kommen Schafe nicht so schnell ins Schwitzen. Ihr Fell isoliert gut – auch im Oktober bei über 20 Grad. Winzer Lukas Krauß hat seit dem vergangen Jahr seine eigene Herde. Und dafür schon ein ganz schön inniges Verhältnis. Die Böcke freuen sich über seine Aufmerksamkeit. Lukas Krauß, Winzer aus Lambsheim „Wenn du ihn nicht schmust, kommt er wirklich zu dir und drückt sich immer weiter ran und bietet sich immer weiter an, das ist unglaublich.“ Es ist ein Geben und ein Nehmen mit seinen Mitarbeitern der anderen Art. Die Zwergschafe haben hier perfekte Bedingungen und halten dafür auf ganz ökologische Weise seine Weinberge sauber und gepflegt. Lukas Krauß, Winzer aus Lambsheim „Weil sie jetzt in der Winterzeit das Unkraut unter den Stock regulieren, weil sie den Boden auflockern mit ihren Füßen, weil sie einen ganz spannenden Einfluss in meinen Augen auch auf die Fauna, auf was wächst haben.“ Vielleicht hat der 34-Jährige seinen Schafen deshalb auch ganz besondere Namen gegeben. Nach dem Vorbild großer Denker. Sie heißen zum Beispiel Freud, Camus, Morgenstern. Die Schafe fressen hier im Weinberg der Sorte „Sauvignon Gris“. Die Reben sind weniger pilzanfällig. Das bedeutet, kaum Pflanzenschutzmittel und ermöglicht so die Haltung von Schafen als Landschaftsgärtner. Sie schaffen rund 500 Quadratmeter pro Woche. […]

  • Wirbel um Polizeibericht in Flutnacht

    Wirbel um Polizeibericht in Flutnacht

    Die neue Woche startet in Rheinland-Pfalz mit neuen Erkenntnissen rund um die verheerende Flut-Katastrophe im Ahrtal. In der vergangenen Woche hatten Videoaufzeichnungen eines Rettungshubschraubers für Aufruhr gesorgt, die dem Untersuchungsausschuss zur Flut bislang nicht vorlagen. Jetzt ist ein Bericht des Hubschrauberpiloten aufgetaucht, der noch in der Flutnacht an das Lagezentrum des Innenministeriums gesendet worden ist. „Zahlreiche Häuser“ stünden „bis zum Dach im Wasser“. Wegen der „starken Strömung“ kämen die Rettungskräfte nicht an die Menschen in Not heran. So zitiert die Mainzer „Allgemeine Zeitung“ aus dem Bericht, den die Piloten des Polizeihubschraubers noch in der Flutnacht um kurz vor ein Uhr morgens an das Lagezentrum des Innenministeriums geschickt haben. Das Ministerium hat den Eingang des Berichts inzwischen bestätigt. Innenminister Roger Lewentz habe das Dokument in der entsprechenden Nacht allerdings nicht vorgelegen. Dem Untersuchungsausschuss zur Flut ist der Bericht des Piloten erst vor zwei Wochen zusammen mit den Videos zugeführt worden, obwohl alle relevanten Daten zur Flutnacht bereits im Februar angefordert worden waren. Für Dirk Herber, CDU-Obmann im Flut-Ausschuss ist das ein Skandal. Dirk Herber, CDU, Obmann Untersuchungausschuss Flut Rheinland-Pfalz „Die können nicht verloren gehen solche Dinge, sondern die wurden, meiner Einschätzung nach, dem Untersuchungsausschuss bewusst vorenthalten. Das ist ein riesengroßer Skandal. Man weiß überhaupt nicht mehr, was soll man noch glauben, wenn das Innenministerium jetzt noch etwas liefert und was fehlt denn noch? Was werden wir noch ausgraben als Untersuchungsausschuss?“ Vorwürfe, die Nico Steinbach, Obmann im Flut-Ausschuss für die SPD, nicht stehen lassen will. Nico Steinbach, SPD, Obmann Untersuchungausschuss Flut Rheinland-Pfalz „Also ich kann diesen Vorwurf nicht bestätigen. Ich finde sogar diesen Ansatz, Verschleierung vorzuwerfen, ein Stückweit absurd, wenn man bedenkt, dass die Informationen ja komplett angeliefert wurden. Im konkreten Fall geht’s um einen Einsatzbericht der Polizeihubschrauberstaffel und diese liegt dem Untersuchungsausschuss als Teil einer Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft ja schon seit […]

  • Pferdemediator Timo Ameruoso – Fohlen brauchen Väter

    Pferdemediator Timo Ameruoso – Fohlen brauchen Väter

    Timo Ameruoso macht vieles anders, als es in der Pferdewelt so üblich ist. Der Pferdemediator aus Stockstadt am Rhein bei Darmstadt hat selbst eine aktive Springreiter-Karriere hinter sich. Doch seit einem schweren Unfall sitzt er im Rollstuhl. Und da begann auch das Umdenken. Heute lehrt er einen wertschätzenden Umgang mit Pferden – und zeigt auch in Zucht und Haltung neue Wege auf. Neue Wege, die eigentlich alt sind, zumindest, wenn man die ursprünglichen Herden betrachtet, denn in der freien Wildbahn leben Pferdefamilien ganz selbstverständlich zusammen. Inklusive Hengste. Die kleine Paolina ist hier zur Welt gekommen und jetzt sieben Monate alt. Sie lebt mit Mutter und Vater. Und die Bindung zu ihrem Papa Paolo ist enorm. In der Pferdezucht werden die Fohlen in der Regeln streng von ihren Vätern getrennt. Angeblich gehe von den Hengsten eine Gefahr für den Nachwuchs aus. Timo Ameruoso hält das für falsch. Deshalb zeigt er mit seiner Pferdefamilie in Stockstadt am Rhein, dass es von der Natur anders vorgesehen ist und auch anders geht. Timo Ameruoso, Pferdemediator und Trainer „Man sieht es ja hier, Paolo will weder die Stute decken, noch will er sein Stutfohlen decken oder geschweige denn dem Stutfohlen was machen. Mir geht da immer total das Herz auf, wenn ich erstens die drei zusammen sehe, aber wenn ich vor allem Paolina mit ihrem Papa zusammen fressen sehe, es gibt nicht Schöneres.“ Denn auch die Hengste haben – wenn man sie denn lässt – eine ganz wichtige Aufgabe bei der Fohlen-Aufzucht – und zwar die Erziehung. Im Familienverbund lernen Fohlen unter anderem auch, welche Pflanzen giftig sind und wo weitere Gefahren lauern. Auf reinen Fohlenweiden, auf der nur junge Tiere zusammen stehen, bleibt dieser Effekt oftmals aus. Timo Ameruoso wünscht sich generell ein Umdenken. Viele Methoden sind aus seiner Sicht völlig veraltet. Auch wenn […]

  • Affenstudie im Frankfurter Zoo

    Affenstudie im Frankfurter Zoo

    Wenn wir Menschen uns im Spiegel anschauen, wissen wir sofort: Das bin ich. Diese Fähigkeit ist im Tierreich sehr selten. Dass manche Menschenaffen sie besitzen, habe einige Beobachtungen vermuten lassen. Eine groß angelegte Studie des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie sammelt nun Daten und will unter anderem im Zoo Frankfurt herausfinden, ob sich das auf alle Menschenaffen-Arten übertragen lässt. Bonobos, Orang-Utans, Gorillas – können sie es, oder können sie es nicht? Sie können! Das beweisen diese Bilder, die bei der Spiegel-Studie des Max-Planck-Instituts entstanden sind. Sabrina Linn, Kuratorin Zoo Frankfurt „Tiere, die sich erkennen, zeigen ganz typische Verhaltensweisen. Beispielsweise, dass sie ihren Mund, ihre Mundpartie untersuchen, das hat man auch hier bei unseren Affen festgestellt. Und außerdem wird den Affen in einem zweiten Schritt ein Eis mit Lebensmittelfarbe verabreicht, also ihre Zunge färbt sich dann blau und dann kann man natürlich untersuchen, ob die Affen feststellen, dass sich in ihrem Gesicht was verändert.“ Acht Tage lang haben die Forscher aus Leipzig die Frankfurter Menschenaffen beobachtet. Dafür haben sie sowohl kleine Handspiegel im Gehege verteilt als auch große Spiegel an die Scheibe geklebt. Kameras zeichnen alles genau auf. Dieser Gorilla platziert sich selbstbewusst vor dem Ganzkörperspiegel. Besonders interessiert scheint er aber nicht. Es ist wie mit uns Menschen, manche könnten sich stundenlang im Spiegel betrachten und manche interessieren sich eher für andere Dinge. Vor allem die quirligen Bonobos sind neugierig, man könnte gar sagen eitel. Sabrina Linn, Kuratorin Zoo Frankfurt „Also unsere 70 Jahre alte Bonobo-Frau hat das relativ schnell herausgefunden, die hat dann durchaus angefangen sich die Haare zu frisieren.“ „Hey, das bin ja ich“ haben sich auch die kleineren Gorillas gedacht und ihr Gesicht gründlich studiert. Auch die Orang-Utans zeigten Anzeichen, dass sie sich selbst erkennen können. Aktuell sind 14 Zoos in Deutschland und Europa an der Studie beteiligt. Bis […]

  • Zu wenig Unterstützung vom Land: Nationalpark-Chef tritt zurück

    Zu wenig Unterstützung vom Land: Nationalpark-Chef tritt zurück

    Da hat es ordentlich gerumst, bei der kommunalen Nationalpark-Versammlung im Hunsrück. Der bisherige Vorsitzende Bernhard Alscher hat sein Amt niedergelegt. Zu groß ist der Ärger über die schleppende Entwicklung in der Region. Die Schuld dafür sehen er und seine Kollegen bei der Landesregierung. Statt Prestige bringe der Park in seiner jetzigen Form der Region nur wenige Touristen und Müll. Unberührte Natur, Artenvielfalt, gut gelaunte Wanderer und Touristen, die auch Geld in die Region bringen… all das verbindet man wohl mit einem Nationalpark. Diesen Titel trägt auch die Region Hunsrück-Hochwald, die sich insgesamt über drei Landkreise erstreckt. Doch genau dort rumort es seit längerem gewaltig. Unter anderem bei Bernhard Alscher. Von Anfang an hat er sich für den Nationalpark eingesetzt. Jetzt aber reicht es ihm! Nach fünf Jahren ist er nun als Vorsitzender der kommunalen Versammlung des Nationalparks zurückgetreten. Der Grund stagnierende Entwicklung des Parks und der Region. Ihm und seinen Kollegen sei im Zuge des Großprojektes Nationalpark Hunsrück-Hochwald seitens der Landesregierung vor sieben Jahren wesentlich mehr versprochen worden. Geschehen sei bislang so gut wie nichts. Bernhard Alscher (Freie Wähler), Bürgermeister VG Birkenfeld „Ich sehe im Moment eigentlich nur eine Stagnation und ich muss wirklich sagen, wenn ich mich außerhalb von Rheinland-Pfalz bewege, sehe andere Nationalparks, habe viele Gäste hier, die Enttäuschung ist groß und ich schäme mich für das Land Rheinland-Pfalz, wie sie mit dem Thema Nationalpark grundsätzlich umgehen.“ Seit 2013 gibt es das Projekt. Und seither auch viele Gespräche und Konzepte. In die Umsetzung gebracht wurde viel zu wenig, so Alscher. Seit geraumer Zeit seien nun sogar auch die Gespräche zwischen den Verantwortlichen verebbt. Beispielweise platzt der Umwelt-Campus, die grünste Hochschule Deutschlands, aus allen Nähten. Seit drei Jahren sollen entsprechende Konzepte für den Ausbau vorliegen. Die Wiese um die es geht, liegt aber weiterhin brach. O-Ton Bernhard Alscher (Freie […]

  • Neue Weinsorten immun gegen Pilzbefall

    Neue Weinsorten immun gegen Pilzbefall

    Der Sommer 2022 war einer der trockensten seit Aufzeichnungsbeginn. Monate hat es kaum geregnet, in den letzten Wochen jedoch ganz viel. Das nasse Wetter ist gerade bei der aktuell laufenden Weinlese problematisch, da die reifen Trauben schnell faulen können. Es gibt jedoch ein paar Winzer, die haben gar kein Problem damit, denn sie pflanzen neue Rebsorten an und könnten damit den Weinanbau revolutionieren. Aus der Ferne sieht der Weinberg von Eva Vollmer aus wie ein ganz normaler Wingert. Doch seit sechs Jahren baut sie hier am Mainzer Stadtrand keinen herkömmlichen Wein mehr an, sondern pilzwiderstandsfähige Reben – sogenannte Piwis. Statt Sauvignon Blanc wächst hier Souvignier Gris. Der Vorteil: Piwis müssen 80 Prozent weniger gespritzt werden. Das ist gut für die Natur, spart Arbeit, CO2 und Energie. Dazu faulen die Trauben der Biowinzerin nicht mehr. Eva Vollmer, Winzerin in Mainz „Die Reben oder die Trauben sind mir auch kaputtgegangen, hier in dem einen oder anderen Weinberg und das war schon ärgerlich. Und dann auch dieses Pflanzenschützen. Die Bios spritzen auch, mit halt seichten Mitteln, aber sie müssen spritzen. Und aus dieser Not heraus, aus diesen auch schlechten Erfahrungen und schlechtem Gewissen dieser vielen Traktorfahrten heraus, bin ich einfach zu der Überzeugung gekommen. Ich pflanze jetzt Zukunftsreben und basta und das mein Winzerinnenleben lang.“ Am Weincampus in Neustadt an der Weinstraße forscht Ulrich Fischer zu den eigentlich gar nicht so neuen Rebsorten. Denn Piwis gibt es schon seit 40 Jahren in Deutschland. Ulrich Fischer, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum „Die Piwis sind Kreuzungen von Rebsorten aus Amerika und den europäischen Ertragsrebsorten, sodass wir die Resistenzgene der amerikanischen Rebsorten einkreuzen ohne aber die Qualität eines Rieslings eines Chardonnays zu verlieren.“ Trotzdem waren Piwi-Weine bei Winzern lange unbeliebt. Doch so langsam tragen Forschung und Überzeugungsarbeit ihre Früchte. Deutschlandweit sind schon drei Prozent der Weinanbauflächen mit Piwis […]

  • Wald bei Münster erholt sich nach dem Brand

    Wald bei Münster erholt sich nach dem Brand

    Immer wieder haben wir in den Sommermonaten Bilder von lodernden Flammen und verkohlten Bäumen gezeigt, immer wieder hat es in den Wäldern von Hessen und Rheinland-Pfalz gebrannt. In den letzten fünf Jahren hat sich die Anzahl der Waldbrände in beiden Bundesländern etwa verfünffacht. Es sind die hohen Temperaturen und die langen regenfreien Perioden, die das Feuer begünstigen. Wie auch im hessischen Münster vor rund einem Monat. Hier haben 34 Hektar Wald in Flammen gestanden, also etwa 48 Fußballfelder. Und wie geht es dort weiter, wenn die Flammen erloschen sind? Wir haben es uns angeschaut. So oder so ähnlich muss es wohl auf dem Mond aussehen. Aus dem gesunden, grünen Mischwald ist eine karge Landschaft geworden. Mitte August hat es hier mehr als eine Woche lang gebrannt. Rund 4.500 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen und die Glutnester zu löschen. Sebastian Vocilka, Forstamtsleiter Dieburg „Die Folgen sind natürlich zunächst einmal eine enorme Hitzeentwicklung. Das heißt, die Rinde wird geschädigt, die ja den Baum so ein bisschen schützt, auch die Gewebe darunter werden geschädigt. Und das ist eine enorme Belastung und das bringt Bäume natürlich reihenweise zum Absterben.“ Was bleibt, sind Blätter und Nadeln, die von den toten Bäumen fallen, und verkohlte Baumreste. Das Bild vermittelt den Eindruck, das Feuer habe dem Wald das Leben genommen. Doch der erste Blick täuscht. Sebastian Vocilka, Forstamtsleiter Dieburg „Tiere sieht man auch hier, wenn man über die Fläche geht. Ob das Insekten sind oder Amphibien – die kommen relativ schnell wieder zurück. Das erste Grün hat noch nicht mal gewartet bis die Feuerwehr die Schläuche aufgeräumt hatte. Also während die Beregner noch liefen, um Glutnester auszumachen und ein bisschen die Bodentemperatur zu kühlen, da kamen auch schon die ersten Gräser. Und wir sehen sogar hier und da, dass sogar manche Bäume es […]

  • Bilanz der Weinlese

    Bilanz der Weinlese

    Der Weinjahrgang 2022 geht in den Schlussspurt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn nach dem extrem trockenen Sommer, kam im September der große Regen. Die Winzer müssen sich beeilen, damit die Trauben nicht faul werden. Und das bedeutet: früh aufstehen. Seit halb sechs am Morgen ist der Vollernter unterwegs. Die Winzer haben bei der Ernte den Turbo eingeschaltet. Auch hier im rheinhessischen Zornheim werden die Trauben im Akkord von den Reben geschüttelt. 45 Hektar Rebfläche bewirtschaften Julia Schittler und ihre Familie. Seit dem 2. September dreht sich hier alles um die Weinlese. Julia Schittler, Winzerin „Es lief auch wirklich die letzten zehn – 14 Tage sehr gut. Nur dann kam auf einmal der Regen, wir mussten dann auch eine Lesepause machen und somit haben wir gemerkt, dass es doch jetzt nicht so einfach der Jahrgang ist.“ Trotz extremer Trockenheit, Regen und sogar Hagel: Hier am Zornheimer Berg sehen die Chardonnay-Trauben sehr gut aus. Und auch der Zuckergehalt stimmt. Julia Schittler, Winzerin „Oh, Wahnsinn, 95 Grad Oechsle!“ Noch süßer sollten die Trauben nicht werden, deshalb wird jetzt schnell gelesen. Auch ein paar Weinberge weiter sind die Erntehelfer bei der Chardonnay-Ernte. Hier allerdings mit der Hand. Diesen Reben hat das Wetter mehr zu schaffen gemacht. Es muss selektiert werden. Julia Schittler, Winzerin „Da sieht man schon, dass die Träubchen sich langsam durch den Regen die letzte Zeit abdrücken und Fäulnis bekommen. Deshalb sind wir heute hier am Chardonnay-Weinberg am rauslesen mit der Hand und gucken halt wirklich, das zu 100 Prozent nur gesundes Lesegut nachhause kommt. Deswegen schneiden wir jetzt alle faulen Träubchen raus.“ Die kühlen Nächte in dieser Woche bremsen die Fäulnis. Mehr als 60 Prozent der Weinberge sind hier in Zornheim abgeerntet. Nicht nur in Rheinhessen, auch in den anderen Weinbaugebieten, ist die Ernte schon weit fortgeschritten. Ernst […]

  • Möglicher Tornado deckt Dächer ab

    Möglicher Tornado deckt Dächer ab

    Sonne, Regen, Sturm. Es ist Mitte September, doch draußen herrscht eher typisches Aprilwetter. Mancherorts kommt es sogar zu Extremwetterereignissen, wie gestern Abend im rheinland-pfälzischen Büchenbeuren. Nach starkem Regen fängt es dort heftig zu stürmen an. Mehrere Anwohner berichten sogar von einem Tornado. Dimitri Conrad, Anwohner „Es war eigentlich ein friedlicher Abend und dann habe ich nur gemerkt, dass es stärker angefangen hat zu regnen. In dem Moment, als wir die Fenster zugemacht haben, ist vor unseren Augen der Tornado durchgefegt. Ich habe nur gesehen, dass das Dach vom Gartenhäuschen weggeflogen ist und alles vor meinen Augen. Ich habe auch die Dachziegel runterfliegen gesehen.“ Mit Hilfe einer Drehleiter verschafft sich die Feuerwehr einen Überblick über den Schaden am Wohnhaus. Hier hat der Sturm ein großes Loch in das Dach gerissen und die Ziegel quer um das Gebäude verteilt. Es ist etwa 18 Uhr, als die Anwohner von dem Unwetter überrascht werden. Die heftigen Sturmböen knicken mehrere Bäume um und schleudern Äste umher, Heuballen auf dem Feld werden auseinandergerissen. Ein besonders großer Schaden entsteht an einer Scheune. Glücklicherweise sind die Anwohner während des Sturms im Haus, sodass hier niemand verletzt wird. Helmut Krämer, Anwohner „Also, das Auto ist mal halb kaputt, wie man ja sehen kann. Das Dach ist halb kaputt und da das Dach. Und hinten ist auch noch Zeug hingeflogen auf die andere Seite. Das hat eine Minute gedauert oder zwanzig Sekunden, dann war es wieder rum.“ Bis in die Nacht hinein sind die Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Schäden des Unwetters zu beseitigen. Ob es tatsächlich ein Tornado war, der sich seinen Weg durch Büchenbeuren im Rhein-Hunsrück-Kreis gebahnt hat, konnte offiziell zwar noch nicht bestätigt werden. Eins ist jedoch klar: Die Anwohner des kleinen Örtchens haben eine äußerst stürmische Nacht hinter sich.

  • Intelligentes Giessen in Mainz

    Intelligentes Giessen in Mainz

    Auch wenn die ganz große Trockenheit vorbei ist, die Folgen sind immer noch zu spüren. Bestimmt haben auch Sie schon überall vertrocknetes Laub entdeckt. Das hat nicht nur damit zu tun, dass der Herbst anklopft, sondern auch, weil es den Bäumen diesen Sommer schlichtweg zu heiß war. Ein Pilot-Projekt aus Mainz testet deshalb, wie man mithilfe von Sensoren Bäume intelligenter gießen kann. Na dann, Wasser marsch! Durstlöscher für Laub- und Nadel-Riesen. Wann welcher Baum Wasser benötigt, messen in Mainz nun diese Sensoren an zehn Jungbäumen. Denn gerade diese müssen häufig gegossen werden, weil ihre Wurzeln noch nicht so tief im Boden stecken. Daniel Stölzle, Innovationsmanager Mainzer Stadtwerke „Der Sensor misst kontinuierlich die Werte, sodass am Ende des Tages eine Kurve auch entsteht. Und das ist ganz wichtig, weil, wenn der Baum schon durstig ist und man dann zwei Tage später erst kommt, um zu gießen, dann ist es meistens zu spät. Das heißt, die Kunst hintendran ist, kontinuierlich zu messen, und an der kontinuierlich entstehenden Kurve rechtzeitig zu identifizieren, wann der Baum gegossen werden muss.“ Dafür werden Schrauben wenige Millimeter in die Rinde bis zu den sogenannten wasserführenden Schichten gebohrt. Denn hier fließt das Wasser von den Wurzeln hoch in die Baumkrone. Die Schrauben messen den Widerstand in den Schichten. Ist viel Wasser drin, ist auch der Widerstand gering. Wird der Widerstand höher, wird der Baum langsam durstig. Ein Baum kann da Indikator für viele sein. Daniel Stölzle, Innovationsmanager Mainzer Stadtwerke „Wenn dieser Baum mehrfach an einer Stelle vorkommt und die klimatischen Bedingungen ähnlich sind, dann kann man mit einem Sensor auch zehn, fünfzehn Bäume eben sensieren. Und dann muss man nicht für jeden Baum einen einzelnen Sensor ausbringen.“ In Mainz kooperieren dafür die Stadtwerke mit der Wohnungsbaugesellschaft, auf deren Gelände die Test-Bäume stehen. Die Idee und Technik dahinter stellt […]