Kriminalität

  • Tod nach Streit um Handyvertrag – Urteil am Landgericht Kassel

    Tod nach Streit um Handyvertrag – Urteil am Landgericht Kassel

    Ein scheinbar harmloser Streit zwischen zwei Männern, angeblich geht es dabei um Handyverträge und einen Laptop. Am Ende ist einer der Männer tot. Seit Mai dieses Jahres muss sich Valentino K. vor dem Landgericht Kassel verantworten, die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor. Heute haben die Richter das Urteil gesprochen. Schon im Mai waren die Beweise erdrückend, dass Valentino K. seinen Bekannten Wolf-Dieter P. im Sommer 2019 getötet hatte. Seither beschäftigte sich das Gericht mit der Frage: War es Mord oder Totschlag? Seit heute steht fest: Die Richter verurteilen den 28-Jährigen wegen Totschlags und Betruges und folgen damit der Forderung der Verteidigung. Der Angeklagte muss für zehn Jahre ins Gefängnis und anschließend in eine Entzugsanstalt. Bernd Pfläging, Verteidigung Valentino K. „Für ihn war halt wichtig, dass diese Unterbringung in der Entziehungsanstalt angeordnet wird, was die Kammer getan hat. Die Höhe der Strafe ist natürlich, wenn man in der Situation ist, zehn Jahre ist eine hohe Strafe. Das muss man sagen. Aber ich denke, er wird die Entscheidung akzeptieren.“ Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung wegen Mordes gefordert. Valentino K. habe den 55-Jährigen Wolf-Dieter P. in dessen Wohnung in Bad Sooden-Allendorf umgebracht, um ihn von einer Anzeige bei der Polizei abzuhalten. Zuvor hatte der Angeklagte auf den Namen seines Bekannten mehrere Handyverträge abgeschlossen und einen Laptop gekauft, ohne dessen Erlaubnis zu haben. Nach einem Streit schlug er dann das Opfer, vermutlich mit einem Hammer, bewusstlos und erwürgte es dann. Angela Kleine-Kraneburg, Staatsanwältin „Aus Sicht der Staatsanwaltschaft ist die Tat als Verdeckungsmord zu werten. Und basierend auf der Einschätzung des Sachverständigen gab es auch keine erhebliche Beeinträchtigung der Steuerungsfähigkeit, sodass da auch unter dem Gesichtspunkt eine volle Verantwortlichkeit für diesen – aus unserer Sicht – Mord, da ist.“ Doch nach Ansicht der Richter ist der Vertuschungsversuch nicht zu beweisen. Außerdem sei der Angeklagte bei […]

  • Urteil im Weilerbach-Prozess

    Urteil im Weilerbach-Prozess

    „Ich war wie eine Tötungsmaschine, wie ein unter Druck stehendes Fass.“ Mit diesen Worten, die Daniel M. durch seinen Verteidiger Ende September verlesen ließ, gestand er die Tötung seiner Mutter und ihres Lebensgefährten. Vor etwa sieben Monaten soll er im rheinland-pfälzischen Weilerbach mit einer Axt auf sie eingeschlagen haben. Seit September läuft der Prozess vor dem Landgericht Kaiserslautern. Die Hauptfrage ist: War es Totschlag oder Mord? Heute haben die Richter die Antwort gegeben. Und sie lautet: Daniel M. wird wegen eines Mordes und eines Totschlags zu lebenslanger Haft verurteilt. Außerdem hat er sich einer Brandstiftung schuldig gemacht. Nach Ansicht der Richter hat der Angeklagte den Lebensgefährten der Mutter heimtückisch im Schlaf ermordet. Bei der Tötung der Mutter habe er hingegen kein Mordmerkmal erfüllt. Sarah Kern, Sprecherin Landgericht Kaiserslautern „Hierbei hat im Vordergrund gestanden, dass der Angeklagte sich von seiner Mutter und auch von deren Lebensgefährten jahrelang gedemütigt gefühlt hat und eine große Wut sich angestaut hatte. Da dies im Vordergrund stand, haben sonstige Beweggründe zurückgestanden.“ Die Mutter soll geplant haben, den Hof zu verkaufen, auf dem auch der Angeklagte mit seiner Familie wohnte. Am frühen Morgen des 8. März stellt Daniel M. sie zur Rede, als sie gerade mit dem Hund Gassi gehen will. Ein Streit entbrennt und eskaliert. Dann tötet er die 60-Jährige mit sechs Axthieben. Danach geht er ins Haus zurück und tötet den schlafenden Lebensgefährten der Mutter. Kurz vor der Bluttat legt er außerdem zwei Brände bei ehemaligen Geschäftspartnern. Sie sollen laut Daniel M. eine Mitschuld haben, dass sein Handwerkerbetrieb vor der Pleite stand. Zwei Tage lang ist er auf der Flucht, bevor er sich der Polizei stellt. Mit ihrem Urteil folgt das Gericht nur teilweise der Forderung der Staatsanwaltschaft. Sie hatte eine Verurteilung wegen zweifachen Mordes verlangt. Die Verteidigung wiederum hatte auf zweifachen Totschlag plädiert. Johannes […]

  • Gedenkfeier für Alex W. in Idar-Oberstein

    Gedenkfeier für Alex W. in Idar-Oberstein

    Fast drei Wochen ist es her: Ein 49-Jähriger soll in Idar-Oberstein einen Tankstellen-Kassierer erschossen haben, nachdem dieser ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte. Die kaltblütige Tat sorgte bundesweit für Entsetzen. Vor der Tankstelle, an der das 20 Jahre alte Opfer Alex W. gearbeitet hatte, legten viele Menschen Blumen nieder, die Anteilnahme war groß – und sie ist es immer noch. Zur Stunde findet in Idar-Oberstein eine große zentrale Gedenkfeier mit rund 500 Besuchern statt. Markus Appelmann, Moderator: Da ist auch mein Kollege Marco Riehl, der mir jetzt live zugeschaltet ist. Marco, du warst zu Beginn noch drinnen bei der Gedenkfeier in der Messe Idar-Oberstein. Welche Eindrücke sind dir da hängen geblieben? Marco Riehl, Reporter: Genau, den Anfang habe ich noch miterlebt. Es war von Beginn an sehr bewegend. Zu Beginn hat der Oberbürgermeister der Stadt Idar-Oberstein, Frank Frühauf, das Wort ergriffen, und er hat auch noch mal einen Einblick gegeben, wie schwierig die letzten zweieinhalb Wochen für die Stadt, aber auch für die Einwohner hier in Idar-Oberstein waren. Erwartet wird auch noch, dass die Mutter des Opfers, die Mutter von Alex W., das Wort ergreift. Sie will von ihrem Sohn berichten und will berichten, wer er war. Es ist natürlich eine schwierige Situation auch heute für die Familie und für die Angehörigen. Da ist zum einen dieses Bedürfnis, endlich mal Abschied nehmen zu können und das Ganze auch zu verarbeiten. Zum anderen will man auch Alex gewissermaßen ein Andenken bewahren. Es ist ja so, man will einfach zeigen, dass er beliebt war, dass hunderte Menschen gekommen sind zu seiner Trauerfeier. Und es gab ja auch eine bundesweite Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Zum Beispiel ist auch heute die Bundesregierung, vertreten in Form von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Diese Anteilnahme, die spürt man auch heute. Hunderte Menschen sind gekommen, sind hinter mir in der Messe […]

  • Vater des Hanau-Attentäters steht vor Gericht

    Vater des Hanau-Attentäters steht vor Gericht

    Die Hinterbliebenen der Opfer des Anschlags von Hanau sollten das Maul halten und sich dem Deutschen Volk unterordnen. Diese Worte hat der Vater des Attentäters in einer Anzeige an die Staatsanwaltschaft geschrieben. Nun muss er sich für diese Formulierungen und Beleidigungen vor Gericht verantworten – anderthalb Jahre nach der Nacht in Hanau. Es ist der 19. Februar 2020, als Tobias R. neun Menschen aus mutmaßlich rassistischen Motiven tötet. Anschließend erschießt er seine Mutter und sich selbst. Vor allem die Opferangehörigen warten bis heute auf Antworten, inwiefern der Vater seinen Sohn mit Verschwörungstheorien beeinflusst haben könnte. Zum heutigen Prozessauftakt aber erscheint Hans-Gerd R. nicht, die Polizei muss ihn zuhause abholen. Dominik Mies, Staatsanwaltschaft Hanau „Nach meinen Erkenntnissen hat der Angeklagte die Tür nicht geöffnet. Dementsprechend mussten die Beamten dem Angeklagten anders habhaft werden. Allerdings hat er keinen Widerstand geleistet.“ Mit zwei Stunden Verspätung wird Hans-Gerd R. in Handschellen vorgeführt. Er soll Opferhinterbliebene bei einer Mahnwache in der Nähe seines Hauses als wilde Fremde beschimpft haben. Die SEK-Beamten, die in der Tatnacht sein Haus durchsuchten, soll er als Terrorkommando bezeichnet und der Stadt Hanau Volksverhetzung vorgeworfen haben. Seinen Pflichtverteidiger lehnt er heute ab und hält das Gericht für befangen. Carsten Praeg, Reporter „Der Angeklagte unterbricht während der Sitzung mehrfach Richterin und Staatsanwalt, will den Verhandlungsablauf bestimmen und den Gerichtssaal anscheinend als Plattform nutzen. In seinem verlesenen Schreiben ist immer wieder von der deutschen Rasse die Rede. Er bestreitet, dass sein Sohn zehn Menschen und sich selbst erschossen hat und fordert, dessen Waffen an ihn zurückzugeben.“ Der Prozess läuft zur Stunde noch. Neben zwei Zeugen ist ein forensischer Sachverständiger geladen. Hans-Gerd R. droht bis zu einem Jahr Haft.

  • Prozess gegen Ex-Polizist in Alsfeld

    Prozess gegen Ex-Polizist in Alsfeld

    Er soll ein Foto von Adolf Hitler in einem Chat verbreitet und Dienstgeheimnisse verraten haben. Ein ehemaliger Polizist aus dem Vogelsbergkreis musste sich heute vor dem Amtsgericht Alsfeld verantworten. Die Vorwürfe wiegen schwer, nicht zuletzt nach der Diskussion um rechtsextremistische Chatgruppen unter Polizisten. Der Angeklagte heute kam aber mit einem blauen Auge davon. Am Ende wird es eine Geldstrafe in Höhe von 7.000 Euro für Fabian G.. Verurteilt wird er wegen unerlaubtem Waffenbesitz und dem Verrat von Dienstgeheimnissen. Vom Vorwurf der Verbreitung von Kennzeichen des Nationalsozialismus wird er freigesprochen. Sein Verteidiger hatte zuvor erklärt, dass sein Mandant ein Bild von Adolf Hitler verbreitet habe, sei ein Witz gewesen. Artak Gaspar, Verteidiger „Er möchte sich ausdrücklich distanzieren davon, dass er irgendeine rechte Gesinnung hat oder dass er diesem Spektrum zuzuordnen ist. Er hält nichts davon, es ist nicht seine politische Gesinnung und er verurteilt das auf das Schlimmste. Er hat in den letzten drei Jahren extrem gelitten, dass er immer in das rechte Spektrum hineingedrückt wurde.“ Schwer wiegt für das Gericht, dass der ehemalige Polizist ohne dienstlichen Grund Informationen über Personen abgefragt und weitergegeben hat. Dabei habe er zwar keinen großen Schaden angerichtet, weil er lediglich verraten habe, dass gegen die Betroffenen Personen nichts vorliege – doch so etwas ist verboten. Alexander Klein, Staatsanwaltschaft Frankfurt „Es soll natürlich von dieser Strafnorm das Vertrauen der Bevölkerung, von Ihnen allen in die Integrität, in die Funktionsfähigkeit der Strafrechtspflege und der Polizei geschützt werden. Und deshalb sind Auskünfte aus diesem System, die natürlich nur dienstintern verwendet werden dürfen, verwerflich. Dem Angeklagten kommt zugute, dass er das Hitler-Bild nicht in einem großen Kreis gepostet hat und mit den in jüngster Zeit bei der Polizei aufgeflogenen Chatgruppen mit rechtsextremen Inhalten nichts zu tun hat. Michael Otto, Reporter „Der Richter macht deutlich, dass Äußerungen in einem privaten […]

  • Trier setzt auf Poller gegen Amokfahrer

    Trier setzt auf Poller gegen Amokfahrer

    Nach der Amokfahrt im letzten Dezember hat Trier nun damit begonnen, die Stadt ein Stück sicherer zu machen. Heute haben die Arbeiten für den Bau der ersten Hochsicherheitspoller am Platz vor dem Trierer Dom begonnen. Es ist ein Nachmittag, den die Trierer wohl nie vergessen werden: Um 13:46 Uhr rast der mutmaßliche Täter mit einem Geländewagen durch die Trierer Innenstadt und tötet fünf Menschen, unter den Opfern ist auch ein Baby. 25 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Damit sich so etwas nicht wiederholt, soll die Innenstadt mit Pollern gesichert werden. Das Konzept hatte der Stadtrat im April beschlossen. Heute starten die Bauarbeiten am Domfreihof. Wolfram Leibe, SPD, Oberbürgermeister Trier „Mehr Sicherheit für die 10.000 Menschen, die in der Innenstadt wohnen und für die zigtausend, die hier arbeiten. Aber wir haben ja, auch außerhalb Corona, bis zu 4,5 Millionen Touristen, die hier unterwegs sind. Und die haben Anspruch auf mehr Sicherheit.“ Im Sicherheitskonzept wurde die Stadt in zehn Zonen unterteilt. Nach und nach sollen dort 48 Poller errichtet werden, die teilweise versenkbar, demontierbar oder fest sind. Von 11 Uhr bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr riegeln sie die Zonen ab. Ein Fahrzeug, wie es der Amokfahrer benutzt hatte, soll gegen die Poller keine Chance haben, sagt der Hersteller. Martin Burgdorf, ZABAG Security Engineering „Alle Poller sind getestet mit einem LKW, zwölf Tonnen Gewicht, 80 km/h. Das ist über die Norm hinaus, normalerweise werden die nach IWA mit einem 7,2-Tonnen-Fahrzeug getestet, bei uns mit zwölf Tonnen ,und haben diesen Test mit Bravour bestanden.“ Aber fühlen sich die Trierer wirklich sicherer mit den Pollern? Wir haben nachgefragt. Mike Müller, Gebäudeplaner „Ich würde nicht dieses Sicherheitskonzept durchsetzen, weil ich glaube, dass das eher ein Einzelfall war und man muss nicht mir so umfangreichen Maßnahmen gleich reagieren.“ Roswitha Jäckels „Ich finde das schon […]

  • Mordprozess in Limburg – Frauen zum Selbstmord angestiftet

    Mordprozess in Limburg – Frauen zum Selbstmord angestiftet

    Nach fast einem Jahr Corona-bedingter Verhandlungspause ist heute vor dem Limburger Landgericht der Prozess gegen einen Mann fortgesetzt worden, der eine psychisch labile junge Frau in den Tod getrieben haben soll. Sein 24 Jahre altes Opfer soll er zuvor gezielt in einem Suizid-Forum im Internet gesucht haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm deshalb Mord vor. Die Vorwürfe gegen Brunhold S. wiegen schwer: Um seine Machtphantasien auszuleben und seinen Sexualtrieb zu befriedigen, soll er eine junge Frau aus Bremen dazu gebracht haben, sich selbst zu töten. Kennengelernt hatte er die 24-jährige in einem Internetforum für Suizid-Gefährdete. Laut Anklage soll der 62-jährige so lange auf sie eingeredet und sie von der Ausweglosigkeit ihrer Situation überzeugt haben, bis sie sich schließlich erhängte. In mindestens zwei weiteren Fällen soll er vergeblich versucht haben, psychisch labile junge Frauen in den Tod zu treiben. Henrik Gemmer, Sprecher Landgericht Limburg „Konkret wird ihm ein Fall aus dem Jahr 2012 vorgeworfen, der sich hier im Raum Limburg abgespielt haben soll. Dort soll er eine Frau, die sich damals in Garmisch-Partenkirchen in einem psychiatrischen Krankenhaus befand, beeinflusst haben, dass sie nach Limburg reist. Und hat mir ihr verabredet, dass er sie zunächst mit Tabletten betäuben sollte und dann erhängen sollte. So der Vorwurf der Anklage.“ Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe nicht. Doch wie groß ist die Schuld des Mannes, den die Boulevard-Presse auch den „Todesflüsterer“ nennt? Für seine Verteidiger steht fest: Ein Mörder ist Brunhold S. jedenfalls nicht. Sie fordern Freispruch für ihren Mandanten. Ramazan Schmidt, Verteidiger von Brunhold S. „Das Problem an dem Verfahren ist, dass eben – einfach ausgedrückt – nicht alles, was moralisch, sittlich verwerflich ist und mit Sicherheit von der Mehrheit der Gesellschaft auch mit Abscheu betrachtet wird, auch strafbar sein muss.“ Juristisch ist der Fall äußerst kompliziert. Denn Anstiftung zum Selbstmord ist in Deutschland nicht […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Tankstellen-Interessenverband kritisiert Politik: Nachdem am Samstag ein Mann in Idar-Oberstein einen Tankstellenkassierer vermutlich aus Ärger über die Maskenpflicht erschossen hat, wirft der Verband der Politik vor, die Tankstellen-Mitarbeiter bei der Durchsetzung von Corona-Maßnahmen allein zu lassen. Ordnungsämter würden mit Bußgeld drohen, wenn die Schutzmaßnahmen nicht eingehalten würden. Die Mitarbeiter stünden unter hohem Druck, die Regeln durchzusetzen, selbst wenn dies gefährlich sein könnte. Mögliches Motiv für Amokfahrt: Im Prozess wegen der tödlichen Amokfahrt durch die Trierer Fußgängerzone hat heute einer der Hauptermittler als Zeuge ausgesagt. In der ersten Vernehmung habe der 52jährige Angeklagte berichtet, dass er am Tag vor der Tat bei einem Notar  gewesen sei. Er habe eine hohe Erbschaft einfordern wollen, die ihm zustehe, sei aber erniedrigend behandelt worden. Deshalb sei er durch die Fußgängerzone gefahren. Der Angeklagte hat später alle Aussagen widerrufen. Vor dem Landgericht schweigt er bislang. Der Deutsche ist wegen fünffachen Mordes und 18-fachen versuchten Mordes angeklagt. Er war am 1. Dezember 2020 durch die Innenstadt gerast und soll gezielt Menschen überfahren haben. Wirtschaftshilfen in Milliardenhöhe: Seit März 2020 haben Hessen und der Bund Unternehmen und Solo-Selbstständige mit fast 15 Milliarden Euro unterstützt, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzumildern. Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sagte heute bei der Bilanz nach eineinhalb Jahren, dass die Hilfen tausende Betriebe und deren Arbeitsplätze gerettet hätten. Hessen werde auch weiterhin alle Firmen mit tragfähigem Geschäftsmodell unterstützen. Für Rheinland-Pfalz liegen die Zahlen noch nicht vor.

  • Kinderporno-Razzia in Hessen

    Kinderporno-Razzia in Hessen

    Wir starten mit Ermittlungen der General-Staatsanwaltschaft Frankfurt, der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität. Fast 300 Ermittler der hessischen Polizei haben in den vergangenen drei Tagen hessenweit zahlreiche Objekte durchsucht. Die Maßnahmen richteten sich gegen 35 Männer im Alter von 17 bis 60 Jahren. Sie sollen sich fast zwei Jahre lang im Internet Daten besorgt haben, die schwerste sexuelle Missbrauchshandlungen zeigen. Julia Bussweiler, Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt „Auffällig bei den Maßnahmen und bei den Verfahren insgesamt waren die Aufnahmen – dass es insbesondere um Säuglinge und um Kleinkinder ging, das ist schon etwas, das man nicht alltäglich sieht. Und eine weitere Auffälligkeit – das kann man so deutlich sagen – war das Alter der Beschuldigten. Wir haben sehr viele junge Tatverdächtige unter den Beschuldigten und das ist auch eine Beobachtung, die wir seit einigen Jahren machen, die wir auch mit Sorge machen, dass immer mehr junge Leute kinderpornografische Inhalte teilen oder abrufen.“

  • Mainzer Landtag diskutiert über den tödlichen Schuss auf einen Tankwart in Idar-Oberstein

    Mainzer Landtag diskutiert über den tödlichen Schuss auf einen Tankwart in Idar-Oberstein

    Auch die schreckliche Tat von Idar-Oberstein war heute Thema im Mainzer Landtag. In seiner Rede informierte Innenminister Roger Lewentz die Abgeordneten darüber, dass die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zunimmt. Roger Lewentz (SPD) – Innenminister RLP „Im vergangenen Jahr registrierte das Landeskriminalamt insgesamt 78 Straftaten, die im Zusammenhang mit den staatlichen Bekämpfungsmaßnahmen der Pandemie stehen. Im ersten Halbjahr 2021 sind es bislang 119 Fälle. Es handelt sich bisher überwiegend um Sachbeschädigungen und Beleidigungen. Im Jahr 2020 zählte die Polizei drei Gewaltdelikte. In diesem Jahr bislang fünf. In einer ersten vorsichtigen Bewertung scheint sich insgesamt ein ansteigender Trend für 2021 abzuzeichnen.“

  • Mord in Idar-Oberstein löst Debatte über Corona-Leugner aus

    Mord in Idar-Oberstein löst Debatte über Corona-Leugner aus

    Ein junger Tankstellen-Mitarbeiter ist in Idar-Oberstein erschossen worden, nachdem er einen Kunden auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte. Das sorgt bei vielen Menschen bundesweit für Entsetzen – doch in der Corona-Leugner-Szene gibt es auch Zustimmung und sogar Jubel für die Tat. Politiker und Experten warnen heute: Teile der Querdenker-Bewegung würden sich immer mehr radikalisieren. Idar-Oberstein trauert. Um den 20jährigen Tankstellen-Kassierer Alex W., der am vergangenen Samstag kaltblütig mit einem Kopfschuss getötet wurde. Derzeit laufen die Ermittlungen gegen einen Tatverdächtigen aus Idar-Oberstein. Eine Anwohnerin erzählt, dass der Mann in der Vergangenheit oft negativ in der Nachbarschaft aufgefallen sei. Pia K. „Aufbrausend, aggressiv, ja. Und nicht in der Lage, irgendwo mit Situationen umzugehen, die ihm jetzt nicht so in den Kram passen.“ Entsetzen herrscht auch bei Politikern in Rheinland-Pfalz. Sie warnen vor einer Radikalisierung unter Corona-Leugnern und Gegnern der Schutzmaßnahmen. Im Internet würden sich unter die Trauer auch Kommentare mischen, die die Tat rechtfertigen oder gar bejubeln. Malu Dreyer. SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Wir sehen bereits jetzt, dass dieser schreckliche Mord instrumentalisiert wird. Das beobachten wir natürlich ganz genau, denn das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Wir sehen, dass es eine Protestbewegung gegen die staatlichen Beschränkungsmaßnahmen aus dem Bereich der Corona-Leugner und im Lager der sogenannten Querdenker gibt. Wir sehen, dass Angehörige dieser Szene sich zunehmend radikalisieren und auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken.“ Hendrik Hering, SPD, Landtagspräsident Rheinland-Pfalz „Die Politik ist jetzt gefordert, Menschen, die diese Aggressionen erleben, zu schützen, und nicht mit dieser Situation alleine zu lassen.“ Bei der Polizei sind viele Hinweise auf das Twitterprofil des Tatverdächtigen eingegangen. Dort verbreitet er im Jahr 2019 Aussagen wie: „Gnade denen welche diese Situation heraufbeschworen haben. Oder, nein, Gnade wäre unrecht.“ „Ich freue mich auf den nächsten Krieg. Ja, das mag sich jetzt destruktiv anhören aber wir kommen aus dieser Spirale einfach nicht raus.“ Momentan […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Neue Corona-Regel für Ungeimpfte Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, sollen spätestens ab dem 01. November keinen Anspruch mehr auf staatliche Entschädigung für Verdienstausfälle haben, wenn sie etwa als Kontaktperson eines Corona-Infizierten in Quarantäne müssen. Darauf haben sich heute die Gesundheitsminister von Bund und Ländern geeinigt. Inzwischen habe jeder ein Impfangebot bekommen, sodass Verdienstausfälle nicht mehr aus Steuergeldern gezahlt werden müssten. Rheinland-Pfalz hatte zuvor bereits entschieden, die Regelung zum 01. Oktober einzuführen. In Hessen gilt sie ab dem 01. November. Corona-Impfstoff für Flüchtlinge Das Land Rheinland-Pfalz stellt der US Air Force nach deren Anfrage insgesamt 6.000 Impfdosen von Johnson&Johnson zur Verfügung. Das hat Innenminister Roger Lewentz heute mitgeteilt. Mit dem Vakzin würden die Flüchtlinge aus Afghanistan geimpft, die derzeit vorübergehend auf der Airbase Ramstein und den Rhine Ordnance Barracks in Kaiserslautern untergebracht seien. Derzeit befinden sich noch etwa 9.000 Menschen auf den US-Stützpunkten in Rheinland-Pfalz. Sie warten auf ihren Weiterflug in die USA. Verbotene Insidergeschäfte eingeräumt Mit Geständnissen der beiden 45jährigen Angeklagten hat heute vor dem Landgericht Frankfurt der Prozess um millionenschweren Insiderhandel begonnen. Der ehemalige Fondsmanager und der frühere Investmentbanker gaben zu, rechtswidrig firmeninterne Informationen genutzt und dadurch einen Gewinn von mehr als 11 Millionen Euro erzielt zu haben. Der Fall war durch die Finanzaufsicht Bafin ins Rollen gekommen. Sie hatte Anzeige wegen verdächtiger Finanztransaktionen gestellt.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Entsetzen über Tankstellen-Mord Nachdem am Samstag in Idar-Oberstein ein Mann vermutlich aus Ärger über die Maskenpflicht einen Tankstellen-Kassierer erschossen hat, zeigten sich heute viele Politiker tief bestürzt über die Tat. Roger Lewentz, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Wie die Menschen in Rheinland-Pfalz so sind wir auch sehr schockiert über diesen feigen Mord, man muss es so sagen. Und was uns natürlich im Moment innehalten lässt, ist das Gedenken an diesen jungen Mann, an die Familie, an die, die so viel Leid erfahren haben.“ Lewentz kritisierte die abscheuliche Instrumentalisierung der Tat durch Corona-Leugner in den sozialen Netzwerken. Nach Angaben der Ermittler hat der 49jährige Deutsche die Tat gestanden. Er sagte, dass ihn die Pandemie stark belaste und er die Corona-Maßnahmen ablehne. Inzwischen hat die Stadt Idar-Oberstein Trauerbeflaggung angeordnet. Zudem diskutiert die Stadtverwaltung über eine öffentliche Gedenkveranstaltung für das Opfer. Auszeichnung für BioNTech-Forscher Die Gründer des Mainzer Pharma-Unternehmens BioNTech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, sowie die Biochemikerin Katalin Karikó werden mit dem Paul Ehrlich-Preis 2022 geehrt. Wie der Stiftungsrat heute in Frankfurt mitteilte, erhalten sie die Auszeichnung für die Erforschung und Entwicklung von messenger-RNA zu präventiven und therapeutischen Zwecken. Die schnelle Entwicklung eines Corona-Impfstoffs würdigte die Jury als herausragenden Erfolg. Der Paul-Ehrlich-Preis ist mit 120.000 Euro dotiert und gilt als eine der bedeutendsten Ehrungen in der Medizin. Hessen hat neue Großstadt Hanau ist nun die sechste und kleinste Großstadt des Landes. Wie die Stadtverwaltung heute mitteilte, lebten seit dem 9. September mehr als 100.000 Menschen in der Stadt. Für die Bürger werde sich wenig ändern. Hanau erhoffe sich von dem Status vor allem wirtschaftliche Vorteile als neuer Standort für Unternehmen. Zudem gebe es Einzelhandelsketten, die ausschließlich in Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern investierten.

  • Sexueller Missbrauch im Sport

    Sexueller Missbrauch im Sport

    Das Thema sexueller Missbrauch im Sport wird häufig verdrängt. Der Deutsche Fußball-Bund ist deshalb heute in die Offensive gegangen. Er will mit einer Kampagne über die Strategien der Täter informieren und sie entlarven. Filmausschnitt: „Verdammt, da habe ich bei der Zimmerverteilung Mist gebaut. Weißt du was: Halb so schlimm, du kommst einfach mit auf mein Zimmer. Da ist noch ein Bett frei. Dann haben wir auch endlich mal die nötige Ruhe, damit ich dir mehr über Torwart-Taktiken erzählen kann.“ Ein realer Fall, der in einen schweren Missbrauch mündete. Dargestellt als Zeichentrick-Animation, um das Opfer weiterhin maximal zu schützen. Ein Film, der künftig in Vereinen und Jugendeinrichtungen immer wieder gezeigt werden soll. Denn die Vorgehensweisen der Missbrauchstäter seien immer die gleichen, man müsse sie nur erkennen. Stephan Osnabrügge, DFB-Schatzmeister „Alle Trainerinnen und Betreuer, die sich engagieren, sind in erster Linie mal daran interessiert, die Kinder zu betreuen, Fußball spielen zu lassen. Aber es gibt diese Fälle, das zeigen unsere Anlaufstellen und jeder Fall ist einer zu viel. Und das rechtfertigt auch, dass wir unser Engagement in dieses Thema hineinstecken.“ Konkrete Fallzahlen will der DFB heute nicht nennen. Zumal von einer großen Dunkelziffer ausgegangen werden müsse. Eine Anlaufstelle für betroffene Kinder und Jugendliche ist der gemeinnützige Verein „Zartbitter e.V.“. Die Verantwortlichen sind froh, den Deutschen Fußball-Bund endlich für die Aufklärung und Prävention von Missbrauchstaten gewonnen zu haben: Ursula Enders, Vorsitzende Zartbitter e.V. „Der DFB ist der größte Sportverband in Deutschland. Es ist ein Verband, in dem sehr viele Jugendliche auch trainieren und für männliche Opfer ist es oft besonders schwer, wirklich offenzulegen, dass ihnen sexuelle Gewalt zugefügt wird. Denn Opfer sein, lässt sich mit der männlichen Identität oft nicht verbinden.“ Filmausschnitt: „Versuch das doch mal Deinen Eltern zu erklären. Die glauben Dir doch sowieso nicht und werden wütend, dass Du solche Lügen […]

  • Schon wieder Geldautomaten gesprengt

    Schon wieder Geldautomaten gesprengt

    Es ist viertel vor drei in der vergangenen Nacht, als die Bewohner des Pfungstädter Stadtteils Eschollbrücken durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen werden. Maskierte Männer hatten einen Geldautomaten in der Breslauer Straße aufgesprengt und waren dann in einem schwarzen Auto in der Nacht verschwunden. Ein Verbrechen, das so oder so ähnlich immer häufiger vorkommt. Der Geldautomat ist völlig zerstört, die Scherben der Eingangstür liegen bis auf die Straße. In Pfungstadt haben Automatensprenger heute Nacht ein Trümmerfeld hinterlassen. Nur gut eine Stunde nach der ersten Explosion knallt es wieder, diesmal wird ein Geldautomat im mittelhessischen Linden gesprengt. Ob die beiden Fälle zusammenhängen, kann die Polizei heute noch nicht sagen. Die Zahl der Automatensprengungen in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Waren es 2015 bundesweit gerade einmal 157 versuchte oder gelungene Sprengungen, lag die Zahl im letzten Jahr bei 414 registrierten Fällen. 30 davon geschahen in Hessen, 35 im benachbarten Rheinland-Pfalz. In Hessen übersteigt die Zahl der diesjährigen Sprengungen mit aktuell 34 schon jetzt die des Vorjahres. Dabei beobachtet das Landeskriminalamt in Hessen eine zunehmende Professionalisierung. Ibtasam Arif, Landeskriminalamt Hessen „Wir können feststellen, dass die Täter sich in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Sie verwenden jetzt oft Festsprengstoff, wo sie früher noch meistens mit einem Gasgemisch gesprengt haben und durch diese Umstellung steigt auch das Risiko enorm an. Einerseits besteht bei Festsprengstoff eine größere Gefahr für Sach- und Gebäudeschäden, aber auch für das Leben der Täter selbst.“ Im vergangenen Jahr richteten Automatensprenger in Hessen einen Gesamtschaden von rund zwei Millionen Euro an. Auch in dieser Hinsicht ist das laufende Jahr bereits jetzt extremer als das letzte. Ibtasam Arif, Landeskriminalamt Hessen „Dieses Jahr ist es bereits so, dass der Gesamtschaden sich auf 2,5 Millionen Euro beläuft. 1,5 Millionen davon sind alleine die Bargeldbeute der Täter.“ Über die Höhe der […]