Gesundheit

  • Lauterbach besucht Paul-Ehrlich-Insitut

    Lauterbach besucht Paul-Ehrlich-Insitut

    Im Zusammenhang mit den Corona-Impfstoffen haben Hessen und Rheinland-Pfalz eine herausragende Rolle gespielt. BioNtech in Mainz hat den ersten zugelassenen Impfstoff entwickelt. Und im südhessischen Langen, da wurde die Entwicklung überwacht und erhoben, welche Nebenwirkungen auftreten. Denn hier sitzt das Paul-Ehrlich-Institut. Das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biochemische Arzneimittel. Heute war Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu Gast. Das Motto: Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen. Die Corona-Pandemie, sie hat so manche Schwachstelle im Gesundheitssystem offengelegt. Beispiel: Die Zulassung von Impfstoffen, sie dauert für gewöhnlich mehrere Jahre. Zeit, die man in Pandemiezeiten nicht hat. Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, das die Entwicklung von Impfstoffen überwacht, betont heute wie pragmatisch seine Behörde in der Corona-Zeit gehandelt habe. Prof. Klaus Cichutek, Präsident Paul-Ehrlich-Institut: „Wir haben – und das möchte ich hier mit aller Deutlichkeit sagen – zu einer Beschleunigung der Impfstoffentwicklung ohne Sorgfaltsverlust beigetragen. Wir haben die üblichen Anforderungen angehalten, aber wir haben natürlich ein paar Flexibilisierungen angenommen.“ Zum Beispiel habe man erlaubt, klinische Studien, die normalerweise nacheinander stattfinden, zeitgleich durchzuführen. Genehmigungsverfahren für Impfstoffe beschleunigen, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen. Das – so eine Lehre aus der Pandemie – soll in Zukunft Standard sein. Dafür wurde am Paul-Ehrlich-Institut ein Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und Therapeutika gegründet. Der Arbeitsauftrag: die Rahmenbedingungen für die schnellstmögliche Zulassung von Impfstoffen schaffen und immer weiter verbessern. Dies sei ein entscheidender Schritt, sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach heute beim Besuch des Instituts. Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister: „Wir müssen besser vorbereitet sein. Es werden wieder neue Pandemien kommen. Das ist nichts dramatisches, es ist aber auch nichts harmloses. Man muss dem entgegentreten.“ Doch noch gilt es auch, die Folgen der Corona-Pandemie aufzuarbeiten. Karl Lauterbach stellt heute vor allem Menschen, die an Long COVID leiden Unterstützung in Aussicht. Neben einer Website mit Informationen zur Krankheit, soll es auch eine Hotline geben sowie ein Forschungsprogramm zu […]

  • Im Gespräch: Prof. Bernhard Schieffer zum Thema Impfschäden

    Im Gespräch: Prof. Bernhard Schieffer zum Thema Impfschäden

    Professor Bernhard Schieffer vom Universitätsklinikum Marburg zu Lehren aus der Corona-Pandemie Markus Appelmann: Lehren aus der Corona Pandemie ziehen. Das war das Motto des heutigen Tages. Wir werfen jetzt ein Schlaglicht auf das Impfen. Dazu zwei Zahlen: 190 Millionen Impfdosen gab es in Deutschland. Und nach jeder 3000. Impfung sind schwerwiegende Probleme aufgetreten. Diese Fälle landen dann ganz oft bei Professor Bernhard Schieffer vom Universitätsklinikum in Marburg. Der Kardiologe wünscht sich mehr politische Unterstützung bei der Aufarbeitung von Schäden nach der Corona-Impfung. Guten Tag, Herr Schieffer. Prof. Bernhard Schieffer: Guten Tag. Appelmann: Wie viele Anrufe bekommen Sie derzeit pro Tag? Und können sich unsere Zuschauer auch an Sie wenden, wenn sie glauben, dass sie Impfschäden haben? Prof. Schieffer: Wir bekommen Anrufe aus ganz Europa, mittlerweile von Skandinavien bis nach Italien oder Spanien und sehen auch internationale Patienten. Wir haben sogar Patienten aus Amerika hier mitbetreut mit Kollegen in den USA zusammen. Natürlich kann man sich bei uns bewerben und wir schauen uns die Befunde der Patienten, die sich bei uns vorstellen, mit angenommenen Impfschäden sehr, sehr genau an, aber einfach die schiere Masse an Patienten, die wir im Moment vor uns haben, das sind weiterhin über 7000, schaffen meine Mitarbeiter nicht in adäquater Zeit abzuarbeiten. Appelmann: Sie werden von Querdenkern, von Impfgegnern und Corona-Leugnern oft herangezogen als Beleg dafür, dass die Impfung falsch war. Wie stehen Sie heute mit dem Wissen über Impfschäden zu der Corona Impfung? Prof. Schieffer: Nun, wir werden tatsächlich immer wieder vereinnahmt. Seit den ersten Tagen, seitdem wir diese Ambulanz für Patienten mit Post-Covid-Problemen etabliert haben, für politische Strömungen im Bereich der Impfgegner und im Bereich der Querdenker. Die Impfung ist und bleibt das sicherste, was wir haben, um tatsächlich dem Corona-Virus die Stirn zu bieten. Und da hat sich auch meine Einstellung über die letzten […]

  • Leukämieverdacht – Typisierungsaktion für den kleinen Levi

    Leukämieverdacht – Typisierungsaktion für den kleinen Levi

    Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 13.700 Menschen an verschiedenen Arten von Leukämie. Der kleine Levi aus dem hessischen Landkreis Fulda leidet, so der Verdacht der Ärzte, an einer besonders seltenen Art von Blutkrebs, genannt JMML (juvenile myelomonozytäre Leukämie). Und so musste Levi trotz seines jungen Alters schon mehrere Monate seines Lebens in der Uni-Klinik Gießen verbringen. Davon unterkriegen lässt sich der kleine Kämpfer aber nicht!     Der kleine Sonnenschein Levi – sieben Monate alt und der ganze Stolz von Papa Nico und Mama Simone. Nach seiner Geburt im Oktober letzten Jahres schien noch alles in Ordnung. Simone Nattmann, Mutter von Levi: „War total schön die erste Zeit. Er hat sich total gut eingelebt gleich. Der war ein echt problemloses Kind. Immer gut drauf.“ Der Schicksalsschlag kommt Ende März. Wegen einer scheinbar harmlosen Lungenentzündung kommt Levi ins Krankenhaus. Das Ergebnis der Untersuchungen: Levis weiße Blutkörperchen sind um ein Vielfaches erhöht. Der Schock-Verdacht: Leukämie. Nico Schymanski, Vater von Levi: „Puh, ja. Das waren erstmal so nach der ersten Diagnose so waren das erstmal drei Tage so im Nebel. Man hat das gar nicht so richtig realisiert. Also ja. Viele Tränen, viel….kann man nicht beschreiben. Mit so etwas rechnet man einfach nicht. Das ist schlimm halt.“ Aber trotz fünf langer Wochen im Gießener Uniklinikum und den bis heute regelmäßigen Untersuchungen, hat sich Levi sein Lächeln erhalten. Simone Nattmann, Mutter von Levi: „Grinsebacke ist so sein Spitzname. Den hat er eigentlich in der kompletten Verwandschaft. Einfach weil er einfach mit jedem grinst. Nicht nur mit Leuten, die er kennt. Sondern eigentlich mit jedem.“ Die endgültige Diagnose steht noch aus, aber die Ärzte gehen von einer besonders seltenen und aggressiven Form von Blutkrebs aus. Und da Levis einzige Hoffnung ein passender Stammzellenspender ist, finden derzeit vielerorts Typisierungsaktionen statt. So wie hier im Polizeipräsidium […]

  • Heilende Mineralien – Kochbrunnen in Wiesbaden wird gereinigt

    Heilende Mineralien – Kochbrunnen in Wiesbaden wird gereinigt

    Wiesbaden ist berühmt für sein Thermalwasser, das an verschiedenen Stellen in der Stadt aus dem Boden sprudelt. Die bekannteste Quelle ist der Kochbrunnen, eines der Wahrzeichen der Stadt. Einmal im Jahr wird er von den mineralischen Ablagerungen, die sich über die Zeit ansammeln, befreit – und davon haben auch die Bürger was.   Mit dem Schlagbohrer geht es den Ablagerungen an den Kragen. Etwa dreieinhalb Tonnen Sinterstein tragen die Mitarbeiter des städtischen Bäderbetriebs hier jedes Jahr ab, damit der Brunnen nicht unter dem Gewicht zusammenbricht. Die Ablagerungen bestehen hauptsächlich aus Eisen, Mangan und Salzen, die im Thermalwasser enthalten sind. Sobald das 66 Grad heiße Wasser aus dem Brunnen sprudelt, verliert es an Druck und Temperatur, wodurch sich die Mineralien vom Wasser lösen. Und diese Reste stehen bei den Wiesbadenern hoch im Kurs. Norbert Schrader: „Meine Tochter hat das im Internet gesehen und erinnert sich daran, weil sie als kleine Kinder – wir haben hier in der Nähe gewohnt – immer hierher kamen, entweder auf dem Spielplatz an so einem Schaukelgerät oder hier im Wasser geplantscht. Und die wollte gerne das als Erinnerung.“ Barbara Blumensaat: „Ein oder zwei behalte ich für meine Sammlung, denn ich bin inzwischen eine steinreiche Frau. Und einen Teil bekommen dann die Kinder, die hier immer Freude hatten.“ Für die meisten ist es einfach ein nettes Souvenir, aber es gibt auch andere Verwendungsformen. Gunnar Feuerbach, Technischer Leiter mattiaqua: „Zum Beispiel Künstler, die mahlen sich die Steine, setzen sie in wässrige Lösungen an, da gibt’s entweder eine Braun-Rot-Farbe oder eine Rot-Farbe. Damit kann man dann halt Kunstwerke herstellen, also malen. Und zu früheren Zeiten, das wird jetzt nicht mehr gemacht, haben sie sich die Damen geholt, auch gemahlen in wässrigen Lösungen dann auf das Kopfhaar aufgetragen und damit dann eine Rotfärbung der Haare erzeugt.“ Der „Kochbrunnenspringer“ auf dem […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Prozess «Vereinte Patrioten»: Angeklagter schildert Beweggründe — Mehr Geld für Klinikärzte — Quereinsteiger für Kitas geplant Anmoderation: Bei einer bundesweiten Razzia gegen die sogenannte „Letzte Generation“ hat die Polizei auch mehrere Objekte im Kreis Fulda durchsucht. Der Tatvorwurf gegen die Straßenblockierer lautet „Bildung und Unterstützung einer kriminellen Vereinigung“. Die Beschuldigten sollen eine Spendenkampagne zur Finanzierung weiterer Straftaten der Gruppe organisiert und so mindestens 1,4 Millionen Euro eingesammelt haben. Und damit zu weiteren kurzen Nachrichten von heute: Angeklagter schildert Beweggründe Im Prozess gegen die mutmaßliche terroristische Gruppe «Vereinte Patrioten» hat heute einer der Angeklagten ausgesagt. Vor dem Oberlandesgericht Koblenz erklärte der 55-jährige Sven B., dass vor allem die Corona-Politik in Deutschland ausschlaggebend für sein Handeln gewesen sei. Er sei zu der Ansicht gekommen, dass die Bundesrepublik kein demokratischer Staat mehr sei. Er habe die freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht zerstören, sondern wiederherstellen wollen. Zum Zeitpunkt der Festnahme sei noch keine terroristische Vereinigung gegründet worden. Laut Bundesanwaltschaft soll der Mann federführend bei dem Vorhaben gewesen sein, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu entführen. Sie wirft den insgesamt fünf Angeklagten vor, einen Umsturz der Regierung geplant zu haben. Mehr Geld für Klinikärzte Der Marburger Bund und die Arbeitgeberverbände haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für die Ärzte an kommunalen Kliniken geeignet. Er soll auch für Hessen und Rheinland-Pfalz gelten. Die Gehälter sollen ab Juli in zwei Schritten um insgesamt 8,8 Prozent steigen. Außerdem sollen die Ärzte in diesem und im kommenden Jahr Sonderzahlungen von jeweils 1.250 Euro erhalten. Die Tarifgremien beider Seiten müssen der Einigung noch zustimmen. Während der langwierigen Verhandlungen hatte es in Hessen und Rheinland-Pfalz immer wieder Warnstreiks der Ärzte gegeben. Quereinsteiger für Kitas geplant Die hessische Landesregierung hat im Landtag einen Gesetzentwurf vorgestellt, nach dem in den Kitas des Landes künftig auch Fachkräfte aus anderen Berufsgruppen die Kinder betreuen dürfen. Das könnten Logopäden, Ergotherapeuten […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Schlag gegen Geldautomatensprenger — Kliniken in Finanznot — Fachkräftereport 2023 vorgestellt Anmoderation: Die Staatsanwaltschaft Trier hat Anklage gegen zwei Männer erhoben, die im Januar einen 56-jährigen Mann in Hersdorf in der Eifel getötet haben sollen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sollen die beiden Tatverdächtigen, 20 und 26 Jahre alt, ihr Opfer über das Internet kennengelernt haben. Bei einem Besuch sollen sie ihren Gastgeber erschlagen und verschiedene Wertsachen entwendet haben. Seit ihrer Festnahme sitzen die beiden Tatverdächtigen in Untersuchungshaft. Und damit kommen wir zu weiteren kurzen Nachrichten: Schlag gegen Geldautomatensprenger Ermittler haben in den Niederlanden fünf Tatverdächtige festgenommen, die an Sprengungen von Geldautomaten auch in Hessen und Rheinland-Pfalz beteiligt gewesen sein sollen. Wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden heute mitteilte, handele sich es bei den Beschuldigten um niederländisch-marokkanische Staatsangehörige im Alter zwischen 23 und 38 Jahren. Sie hätten bei den insgesamt 22 Sprengungen zwischen Mai 2021 und August 2022 rund eine Million Euro erbeutet und einen Sachschaden von mehr als zwei Millionen Euro verursacht. Ein niederländischer Haftrichter werde über die Auslieferungsersuche nach Deutschland entscheiden. Kliniken in Finanznot Fast zwei Drittel der Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz haben im vergangenen Jahr Verluste gemacht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, die heute veröffentlicht wurde. Demnach verschlechterten sich die Aussichten weiter. Für dieses Jahr rechneten sogar mehr als 80 Prozent der Kliniken mit einem Defizit. Die Krankenhausgesellschaft fordert dringend finanzielle Hilfe vom Bund. Sonst werde die geplante Reform für viele Kliniken im Land zu spät kommen. Fachkräftereport 2023 vorgestellt Die Betriebe in Rheinland-Pfalz sehen den Fachkräftemangel als großes Geschäftsrisiko. Das geht aus dem aktuellen Fachkräftereport der Industrie- und Handelskammern im Land hervor. Er basiert auf einer Umfrage unter mehr als 500 Betrieben. Im Wettbewerb um Fachkräfte, bieten 70 Prozent der Unternehmen Möglichkeiten zur Weiterbildung an. Rund 60 Prozent werben mit einer betrieblichen Altersvorsorge. Auch die […]

  • Apotheken-Versandzentrum soll Lieferengpässe stoppen

    Apotheken-Versandzentrum soll Lieferengpässe stoppen

    Wenn man krank ist, dann geht’s normalerweise ab zum Hausarzt. Der verschreibt nach der Untersuchung ein Medikament, dass man dann in der nächsten Apotheke abholt. So weit, so einfach. Doch derzeit sind in Deutschland viele Arzneimittel nur schwer zu bekommen. Ein Apotheker im Taunus baut deshalb nun ein großes Versandzentrum und sagt den Lieferengpässen den Kampf an. Fiebermedikamenten für Kinder sind seit Monaten schwer zu bekommen. Auch bei Antibiotika und Herz-Kreislauf-Mittel gibt es immer wieder Lieferschwierigkeiten. Egal, wo die Lücke im Regal klafft, am Ende leiden die Patienten. Wie alle Apotheker, hat auch Marc Schrott Schwierigkeiten bei der Versorgung seiner Kunden im Taunus. Linderung soll nun ein neues Verteilzentrum schaffen, das die wichtigsten Medikamente immer auf Lager hat. Marc Schrott, Apotheker „Das ist ja nicht die Schwierigkeit, dass wir zu wenig Ware bekommen würden, die Schwierigkeit ist, dass die Ware viel zu spät bestellt wird. Früher gab es Sommer- /Winterbevorratung in der Pharmaindustrie, das war ganz üblich – hat jeder Apotheker vor 20 Jahren gemacht – und heute ist es aber anders geworden. Es gibt die Ausschreibungen, Kassen verändern von heute auf morgen, welchen Bedarf wir haben, und es kann keiner mehr was lagern.“ Nun will man wieder lagern – wie früher – mit der Technik von heute. Automatisierte Prozesse sollen bis zu 20.000 Arzneimittellieferungen pro Tag ermöglichen. Das neue Apotheken-Versandzentrum bietet dafür mit 13.000 Quadratmetern viel Platz. Über 80 Prozent der Arzneimittel in Deutschland werden allerdings derzeit in Indien und China hergestellt. Die Produktion müsse wieder nach Europa zurückgeholt werden, sagt der Pharmazeut. Der hessische Ministerpräsident stimmt zu. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Pharmaindustrie ist nicht nur wirtschafts- sondern auch arbeitsplatzstark. Deswegen ist es ein Wirtschaftsfaktor und insoweit müssen wir Pharmaindustrie und Pharmaproduktion wieder zurückholen nach Deutschland, gerne auch nach Hessen aber mindestens nach Europa, auch was Vorprodukte natürlich […]

  • Die Neuheiten bei den Rettungs-Profis

    Die Neuheiten bei den Rettungs-Profis

    Es ist Europas größte Messe für Lebensretter: die RETTmobil in Fulda. Hier zeigen in diesem Jahr 450 Aussteller aus 20 Ländern die neuesten technischen Innovationen, wenn es darum geht, in brenzligen Situationen unser Leben zu retten. Schweres Gerät und die modernste Technik. Auf der Messe RETTmobil zeigen Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz was sie zu bieten haben. Auf mehr als 5.000 Quadratmetern wird gelöscht und gerettet was das Zeug hält, teils in schwindelerregender Höhe. Und auch der Austausch auf der Messe ist ein zentrales Element. Manfred Hommel, Messeleiter RETTmobil „Es gibt Katastrophen, die sind länderübergreifend. Brandkatastrophen zum Beispiel. Ich glaube, da ist es unglaublich wichtig, dass sich die Hilfs- und Rettungskräfte aus Deutschland mit den Nachbarländern auch treffen und austauschen, wie können wir die Zusammenarbeit gestalten. Und dann auch zu sehen, was machen wir im Rettungswesen gut, was machen die anderen gut, wo kann man sich verbessern. Auf der Messe werden deshalb allerlei Spielereien vorgeführt. Drohnen zum Beispiel; sie können bei der Suche nach vermissten Personen helfen oder sogar bei der Wasserrettung. Drohnen können solche Auftriebskörper zu einem Ertrinkenden fliegen und dort abwerfen. Bei Wasserkontakt bläst sich eine Rettungsboje auf und hilft dem Verunglückten, sich über Wasser zu halten. David Kohler, Fachbereichsleiter Prof. Rettung Restube „Man nimmt damit die Panik etwas raus in den Situationen, bis die tatsächliche Rettung stattfindet und dann halt die Einsatzkräfte halt die Person dann auch gerettet haben.“ Neu sind auch diese tragbaren Ultraschallgeräte, die einfach mit in den Rettungswagen genommen werden können. Mit einem Ultraschall noch vor der Krankenhauseinlieferung können entscheidende Minuten gespart und so Leben gerettet werden. Und auch hier wird neueste Technik präsentiert: ferngesteuerte Roboter. Auf unwegsamem Gelände können sie unter anderem Brände löschen. Andreas Schick, Vertrieb Magirus Wolf „Die Grundidee ist natürlich, die Einsatzkräfte zu entlasten und auch eine Sicherheit für die Einsatzkräfte […]

  • Unterwegs mit den Schnakenbekämpfern

    Unterwegs mit den Schnakenbekämpfern

    Regen und warme Temperaturen – das Wetter ist wie gemacht für Stechmücken. Experten sagen uns schon einen stechmückenreichen Sommer voraus. Und deshalb kommt nun die KABS zum Einsatz – die kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage. Wir waren in Budenheim dabei und haben uns angeschaut, was sie gegen eine Schnakenplage dieses Jahr unternehmen. Fürs bloße Auge sind sie nicht zu sehen aber die Schnakenbekämpfer haben eine unangenehme Befürchtung: Hier lauern ganz viele Mückeneier. Bernd Peschel, KABS e.V. „Das ist eine Fläche, die geht jetzt bis nach hinten, wo die Bäume quer liegen. Das können schon mehrere Millionen sein, definitiv.“ Für Bernd Peschel und Michael Stock von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage – kurz KABS – nichts Ungewöhnliches. Sie wissen, dass die Eier sehr widerstandsfähig sind. Bernd Peschel, KABS e.V. „Die Mückeneier sind extrem lange schlupffähig. Das heißt, über mehrere trockene Jahre können Stechmücken ihre Eier auf dem Boden ablegen. Die Eier liegen da, denen passiert nichts, die bleiben schlupffähig, sieben bis acht Jahre.“ Kommen die Mückeneier dann aber in Kontakt mit Wasser, können die Larven schlüpfen. Um zu überprüfen, ob hier eine Larvenplage droht, messen die Schnakenbekämpfer den Teich mit Schöpfern ab. Sind es fünf Larven pro Liter, muss die KABS reagieren. Bernd Peschel, KABS e.V. „Jetzt haben wir hier einen Schöpfer, da habe ich jetzt ungefähr 15 Larven drinnen, frische Erstlarven, die sind also zwischen gestern Nachmittag und heute Morgen bis jetzt halt geschlüpft. Bedeutet auf dieses Gefäß 15 Stück. Auf den Liter kommen Sie ungefähr dann auf 40 – 45 Larven.“ Manchmal kommt es sogar zum Spitzenwert von bis zu 500 Larven pro Liter. Für die KABS zählt jetzt jeder Tag: Sie haben nur fünf bis sechs Tage Zeit, um die Larven zu bekämpfen, bevor sie als Mücken losfliegen. Bernd Peschel, KABS e.V. „Dadurch, dass die […]

  • Neue Trendsportart: Hobby Horsing

    Neue Trendsportart: Hobby Horsing

    Eine neue Trendsportart aus Skandinavien wird auch bei uns immer beliebter. „Hobby Horsing“. Das ist nichts anderes als das gute, alte Steckenpferdreiten. Statt auf einem echten Pferd wird auf einem Holzstab geritten. In Finnland finden mittlerweile zahlreiche Turniere und sogar eine landesweite Meisterschaft statt. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es immer mehr Vereine, die „Hobby Horsing“ anbieten. Zum Bespiel der SC Mommenheim im Kreis Mainz-Bingen. Sie traben wie Pferde, nur eben ohne echte Vierbeiner. Beim „Hobby Horsing“ imitieren die Beine des Sportlers die Bewegungen des Pferdes. Der Oberkörper stellt den Reiter da. Geritten wird auf einem Holzstab mit Pferdeköpfen aus Stoff und Wolle. Wie man die richtig in den Griff bekommt, erklärt uns die 14-jährige Mia. Mia Sparmann, „Hobby Horse“-Reiterin „Dass man die äußere Hand … wenn man geradeaus reitet, ist die äußere Hand immer am Stab und die innere Hand hält man wie beim normalen Reiten zwischen dem kleinen Finger und dann quasi nach innen und dann auf den Daumen hoch.“ In Mommenheim gibt es insgesamt 60 Steckenpferdreiterinnen zwischen 6 und 19 Jahren. Jungs sind keine dabei. „Hobby Horse“-Trainerin Tina Gardt bietet vier verschiedene Kurse an. „Im Arbeitstempo antraben, C linke Hand.“ Im „Hobby Horsing“ gelten ähnliche Regeln wie beim Dressurreiten. Tina Gardt, „Hobby Horse“-Trainerin SC Mommenheim „Das kommt aus Finnland. Die haben das vor mehreren Jahren – ich glaube, 2008 fing das da an – erfunden. Jetzt verbreitet sich das über die Welt.“ Seit 2019 bietet der SC Mommenheim die Trendsportart an. Corona hat die „Hobby Horse“-Reiterinnen lange ausgebremst. Doch jetzt werden die Latten auf dem Springparcours ziemlich hochgelegt. Sophia Geile, „Hobby Horse“-Reiterin „Also Zeitspringen ist halt ziemlich anstrengend, weil du so schnell sein musst und trotzdem darauf achten musst, dass du richtig galoppierst.“ Pfingsten findet hier ein Turnier statt. „Hobby Horsing“ im Verein ist viel günstiger […]

  • Mainzer Uniklinik-Mitarbeiter streiken und demonstrieren

    Mainzer Uniklinik-Mitarbeiter streiken und demonstrieren

    Die Mainzer Unimedizin befindet sich seit gestern im Notbetrieb. Grund ist der anhaltende Streik von Teilen der Belegschaft. Die Gewerkschaft ver.di fordert deutlich mehr Lohn für die rund 7.400 nichtärztlichen Beschäftigten wie Hebammen oder Krankenpfleger. Nach der gescheiterten vierten Tarifrunde am Mittwoch rollte heute ein laustarker Protestzug durch Mainz. Auch Julia Stange demonstriert heute für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Die Fachkinderkrankenschwester arbeitet seit vielen Jahren an der Mainzer Universitätsmedizin. Doch die hohe Arbeitsbelastung setzt ihr und ihren Kollegen immer mehr zu. Julia Stange, Fachkinderkrankenschwester „Wir brauchen mehr Personal. Wir brauchen die Entlastung im Krankenhaus. Und mehr Personal bekommen wir nur durch höheres Gehalt. Deswegen ist unsere Forderung total berechtigt.“ Und die lautet: monatlich 550 Euro mehr für Vollzeitkräfte, 275 Euro mehr für Auszubildende. Außerdem ein höherer Zuschlag für Nachtarbeit. Für die Forderung der Gewerkschaft ver.di gehen heute über 900 Beschäftigte der Mainzer Unimedizin auf die Straße. Inga Kern, Krankenpflegehelferin „Wir machen wirklich einen schweren Job. Wir sind für Menschen 24 Stunden da. Und ich finde, dass wir auch eine Berufsgruppe sind, die das verdient.“ Jannic Leidolf, Erzieher „Gerade vor dem Hintergrund, dass im öffentlichen Dienst ja schon eine Einigung zustande gekommen ist, ist es hier natürlich äußerst traurig, dass der Arbeitgeber da nichts anbietet. Und da ist einfach der einzige Weg, jetzt hier zu streiken und auf die Straße zu gehen und Stärke zu demonstrieren.“ So führt die heutige Route auch ganz bewusst am rheinland-pfälzischen Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit vorbei. Das Ziel: den öffentlichen Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen. Der zeigt Verständnis. Weil man sich aber selbst in einer angespannten wirtschaftlichen Lage befinde, seien dem Ruf nach mehr Geld Grenzen gesetzt. Dr. Christian Elsner, Kaufmännischer Vorstand Universitätsmedizin Mainz „Wir haben in der Verhandlung den Reallohnausgleich von sechs Prozent angeboten, weil wir verstehen, dass die Inflation hier auch […]

  • Faeser besucht die Kreisklinik Groß-Gerau

    Faeser besucht die Kreisklinik Groß-Gerau

    Auch In Hessen fehlen Fachkräfte, außerdem gibt es einen Hausarzt- und Pflegekraftmangel. Die Folge: Manche Krankenhäuser werden geschlossen oder und der Weg des Patienten zu einer benötigten Behandlung dauert länger. Die Kreisklinik in Groß-Gerau ist hingegen ein positives Beispiel für eine gut laufende Versorgung. Die hessische SPD Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl Nancy Faeser hat ihr heute einen Besuch abgestattet. Noch vor vier Jahren steckte die Kreisklinik Groß-Gerau in einem Insolvenzverfahren. Heute stellt die Klinikleitung der Bundesinnenministerin Nancy Faeser voller Stolz ihren neuen MRT vor. Dieser Magnetresonanztomograph ist einzigartig in Europa und soll für Patienten eine angenehmere Behandlung ermöglichen. Prof. Erika Raab, Geschäftsführung Kreisklinik Groß-Gerau „Wir haben ganz oft bemerkt, dass wir Patienten hatten, bei denen die Untersuchungen nicht durchgeführt werden konnten. Demenzkranke Patienten, adipöse Patienten, Kinder mit einem Handicap. Wir haben Patienten, die Platzangst haben und dann war die Frage: Wie können wir die Untersuchung gewährleisten und diese Abbruchquoten nicht haben.“ Statt in einer Röhre, werden die Patienten in einem offenen Gerät untersucht. Nancy Faeser ist beeindruckt. Aber nicht nur von dem MRT, sondern von der gesamten Klinik. Nancy Faeser, (SPD). Landesvorsitzende Hessen „Ich bin eine, die immer von dem Gedanken gekommen ist, dass man Krankenhäuser auch als öffentliche Daseinsvorsorge, als Aufgabe der öffentlichen Hand sieht. Dass die Menschen erreichbar auch eine Gesundheitsvorsorge vor Ort haben – und möglichst ein Krankenhaus mit Maximalversorgung. Und das man dann hier ein qualitativ so hochwertiges Krankenhaus erlebt als ein Kreisklinikum, ist wirklich eine Besonderheit.“ In einem Gespräch mit der Geschäftsführung und Ärzten der Klinik und mit Kreispolitikern, tauscht sich die hessische SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl über die Probleme im Gesundheitswesen aus. Auf dem Themenzettel stehen unter anderem die neue Krankenhausreform und die ökonomischen Probleme von Krankenhäusern, aber auch der Ärztemangel. Prof. Erika Raab, Geschäftsführung Kreisklinik Groß-Gerau „Wir sind ja in einer […]

  • Digitaloffensive in der Pflege

    Digitaloffensive in der Pflege

    Man sollte meinen, im Jahr 2023 seien Computer, Smartphones und digitale Kommunikation keine Fremdwörter mehr. Aber – wie so oft, wenn es um Digitalisierung geht – sind eine entsprechende Ausstattung und der Umgang damit, alles andere als selbstverständlich. Handlungsbedarf gibt es zum Beispiel im Bereich der Pflege. Deshalb hat die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Studie in Auftrag gegeben, die digitale Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Die direkte Beschäftigung mit alten oder kranken Menschen, sei es Körperpflege, Unterhaltung oder die Versorgung mit Essen – diese Bilder haben wohl die meisten im Kopf, wenn es um die Pflege geht. Aber es gehört so viel mehr dazu. Dienstplanerstellung, Dokumentation, fachliche Absprachen – all das kostet viel Zeit. Es gilt die Arbeitsabläufe zu optimieren, zu digitalisieren. Aber noch lange nicht alle Einrichtungen haben den Übergang von analog zu digital gemeistert. Das zeigen die Ergebnisse der deutschlandweit ersten Standortanalyse zur Digitalisierung in der Pflege. Die Forscher haben Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste und Pflegeschulen befragt, inwiefern sie mit digitalen Geräten ausgestattet sind und wie kompetent ihre Mitarbeiter damit umgehen. Demnach gebe es gerade im Bereich der Anwendung von Spezialsoftware und dem Umgang mit Datenschutz noch Nachholbedarf. Prof. Dr. Frank Weidner, Pflegeforscher DIP GmbH „Wir wissen, dass vielen der Einrichtungsleitungen Überblickswissen fehlt. Die wissen einfach gar nicht, was gibt es überhaupt alles. Und deswegen muss man da auch nachhelfen, man muss was anbieten, man muss überhaupt einen Überblick herstellen.“ Diesen Anstoß nimmt der zuständige Minister gerne entgegen. Unter Beachtung der Studienergebnisse möchte er eine digitale Bildungsoffensive im Bereich der Pflege starten. Alexander Schweitzer, SPD, Arbeits- und Digitalisierungsminister Rheinland-Pfalz „Es geht darum, Messengedienste, Kommunikation zwischen Berufsangehörigen, zwischen Angehörigen von zu Pflegenden so zu verkürzen und zu digitalisieren, dass ein bisschen mehr Zeit bleibt, für das Eigentliche, nämlich die tatsächliche Pflege. Das wollen wir mit Digitalisierung unterstützen. Digitalisierung wird nicht alle Probleme in […]

  • Aufruf zur Sozialwahl

    Aufruf zur Sozialwahl

    Vielleicht haben Sie in den letzten Tagen auch ihre Wahlunterlagen für die Sozialwahl im Briefkasten gehabt. In Rheinland-Pfalz dürfen knapp zweieinhalb Millionen Menschen ihr Kreuzchen setzen. Doch nur die wenigsten wissen, was genau sie da eigentlich wählen. In Mainz wurde heute im Ministerium für Soziales darüber aufgeklärt. Briefe wie diese werden aktuell in ganz Deutschland zugestellt. Die Sozialwahl 2023 ist in vollem Gange. Eine wichtige Wahl für das Gesundheits- und Rentensystem. Fedor Ruhose, SPD, Staatssekretär Sozialministerium Rheinland-Pfalz „Die Sozialwahl ist die drittgrößte Wahl in Deutschland. Nach der Bundestagswahl und der Europawahl sind viele Menschen jetzt aufgerufen, ihre Rechte wahrzunehmen und die Vertreterversammlung in den Sozialversicherungen zu wählen. Damit können sie mit ihrer Stimme entsprechend Einfluss nehmen auf Versicherungsleistungen und auf Entscheidungen der Krankenkasse und der Rentenversicherung.“ Konkret können die Stimmberechtigten über die Zusammensetzung der Sozialparlamente entscheiden. Also die Verwaltungsräte der Krankenkassen und die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung. Und das für die nächsten sechs Jahre. In diesen Parlamenten werden wichtige Entscheidungen für Kranken- und Rentenversicherungen getroffen. Ulrike Elsner, Verband der Ersatzkassen „In der Krankenversicherung werden 300 Milliarden Euro in diesem Jahr ausgegeben. Und es geht darum, wie die digitale Krankenakte – die Patientenakte – jetzt schnell vorankommt. Und es geht eben auch darum, gute Angebote auch in der Prävention für die Versicherten zu haben. Das sind Beispiele, wo die gewählten Vertreter und Vertreterinnen tatsächlich ihren Einfluss geltend machen.“ Zur Wahl stehen keine Parteien, sondern Listen mit ehrenamtlichen Kandidaten, die ebenfalls bei der Deutschen Rentenversicherung oder bei einer Krankenkasse versichert sind. Als Versicherte sollen sie die Interessen der Bürger vertreten. Eigentlich eine wichtige Sache. Doch die Wahlbeteiligung bei der Sozialwahl ist traditionell eher gering. Doris Barnett, Stellvertretende Bundeswahlleiterin Sozialwahl „Ich hoffe, dass wir dieses Mal eine höhere Wahlbeteiligung haben wie letztes Mal. Letztes Mal waren es gerade einmal um die 30 Prozent. […]

  • Mainzer Uniklinik fehlen Fachkräfte

    Mainzer Uniklinik fehlen Fachkräfte

    Die Corona-Pandemie ist vorbei und auch die Zeit der Grippe ist so langsam ausgestanden. Man sollte meinen, in den Arztpraxen und Kliniken kehrt jetzt etwas Ruhe ein. Doch dem ist nicht so. Den Einrichtungen fehlt Personal und das bedeutet für Patienten: schon wieder werden Operationen verschoben. Darüber spricht Markus Appelmann mit dem Chef des größten rheinland-pfälzischen Krankenhauses, der Mainzer Universitätsmedizin. Die Zeiten waren schon rosiger an der Mainzer Universitätsmedizin. Es fehlen bis zu 100 Pflegekräfte. Vorstandschef Norbert Pfeiffer wirbt zwar damit, die besten Tarife der Region zu zahlen – Mitarbeiter erhalten nach einem Jahr einen monatlichen Treuebonus von 300 Euro, die Dienstpläne werden so flexibel wie möglich gestaltet -, aber trotzdem: Es fehlt Personal. Das liegt auch daran, dass die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung aktualisiert wurde. Ein sperriger Begriff, der meint: Eine Pflegekraft muss sich heute um weniger Patienten kümmern als früher. Der Vorteil: Die Pfleger werden entlastet. Der Nachteil: Um die gleiche Anzahl an Patienten zu versorgen, braucht die Unimedizin mehr Pfleger. Da diese aber fehlen, sieht sich die Klinikleitung gezwungen, das Behandlungsangebot einzuschränken. Planbare stationäre Behandlungen und Operationen werden verschoben. Wer sich hier also beispielsweise ein neues Hüft- oder Kniegelenk einsetzen lassen will, braucht Geduld. Akute Knochenbrüche werden aber operiert oder wer zum Beispiel wegen Krebs behandelt wird, muss nicht warten. Auch Notfälle werden weiter versorgt, garantiert die Unimedizin. Viele Patienten müssen aber lange Wartezeiten in Kauf nehmen, in denen ihr Leiden zumindest auch nicht besser werden dürfte. Für die Mainzer Unimedizin bedeutet das Aufschieben von Operationen auch finanzielle Einbußen, denn gerade diese bringen gutes Geld. Wie lange Norbert Pfeiffer Behandlungen aufschieben muss, kann er noch nicht absehen. Klar ist aber: Die jetzige Situation, sie kann für alle Beteiligten nur eine Notlösung sein. ——————————- Markus Appelmann, Moderator: Darüber sprechen wir jetzt mit Professor Norbert Pfeiffer, dem Vorstandsvorsitzenden der Universitätsmedizin in Mainz. […]