Gesundheit

  • Verkeimte Gurken beschäftigen Umweltausschuss

    Verkeimte Gurken beschäftigen Umweltausschuss

    Zwei Jahre ist es her, da belastete der Skandal um den hessischen Wursthersteller Wilke Hessens Verbraucherschutzministerin Priska Hinz. Vergangene Woche wurde ein weiterer Fall bekannt: In einem Betrieb im Gernsheim wurden Hygienemängel und mit Keimen belastete Gurken entdeckt, an denen ein Mensch gestorben sein soll. Heute musste sich die Ministerin den Fragen des Umweltausschusses stellen. Die Opposition will es heute ganz genau wissen: Mehr als zweieinhalb Stunden lang stellt sich Verbraucherschutzministerin Priska Hinz den Fragen des Umweltausschusses: Ein erneuter Fund von Listerien, einer Bakterienart, in einem hessischen Lebensmittelbetrieb – für die Ministerin ein Versäumnis des zuständigen Landkreises Groß-Gerau, der den Betrieb zwei Jahre lang nicht kontrolliert hatte. Das Ministerium habe hingegen nach Bekanntwerden der Hygienemängel schnell reagiert. Priska Hinz, Bündnis 90 / Die Grünen, Verbraucherschutzministerin Hessen „Wir haben den Betrieb sehr schnell überprüft gemeinsam mit der Fachaufsicht und haben ihn geschlossen, bevor klar war, dass die Erkrankungen auf den Betrieb und die Listerien aus dem Betrieb zurückgeführt werden konnten.“ Weil die betroffene Firma Maus keine Zulassung nach EU-Recht habe, sei keine Kontrolle durch zwei Behörden erfolgt. Künftig soll dieses Zwei-Behörden-Prinzip aber zum Beispiel in Betrieben für Babynahrung, Nahrungsergänzungsmittel oder Gemüse gelten. Dies betrifft rund 400 Betriebe in Hessen. Die Opposition sieht sich nach der heutigen Sitzung darin bestätigt, dass das Kontrollsystem reformbedürftig sei. Schuld am neuen Listerien-Fall trage nicht nur der Landkreis, sondern auch die Ministerin. Heidemarie Scheuch-Paschkewitz, Die Linke, Abgeordnete Landtag Hessen „Sie schiebt alles in Richtung der Landkreise und kreisfreien Städte und das finde ich skandalös.“ Knut John, SPD, Abgeordneter Landtag Hessen „Das Ministerium hat gewusst, dass die Kontrollen in diesem Landkreis Groß-Gerau relativ liederlich sind. Nur mit 55,3 Prozent haben sie im Jahr 2020 ihre Pflichtkontrollen abgeschlossen und das zeigt den desolaten Zustand.“ Die FDP wirft der Ministerin vor, die Einhaltung der Kontrollen nicht ernst genug zu […]

  • Rheinland-Pfalz verkürzt Corona-Isolation auf 5 Tage

    Rheinland-Pfalz verkürzt Corona-Isolation auf 5 Tage

    Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt aktuell wieder an. Heute liegt die bundesweite 7-Tage-Inzidenz bei 909,1. Gleichzeitig hat die rheinland-pfälzische Landesregierung beschlossen, die Dauer der Isolation für Corona-Infizierte ab Mai zu verkürzen. Für Kontaktpersonen von Infizierten entfällt die Quarantäne sogar ganz. Hessen und andere Bundesländer dürften bald nachziehen. Wer sich mit Corona infiziert, muss sich zuhause isolieren. Daran ändert auch die neue Absonderungsverordnung des Landes nichts. Ab Mai kann die Isolation aber bereits nach fünf statt wie bislang sieben Tagen beendet werden. Die Isolation endet nach fünf Tagen automatisch, vorausgesetzt man ist bereits 48 Stunden symptomfrei. Ein negativer Schnelltest wie bisher ist dann nicht mehr nötig. Halten die Symptome aber an, muss die Isolation fortgesetzt werden. Solange bis 48 Stunden lang keine Symptome mehr auftreten. Spätestens nach zehn Tagen ist die Isolation dann aber in jedem Fall beendet. Kontaktpersonen von Infizierten müssen zudem ab Mai überhaupt nicht mehr in Quarantäne. Das soll vor allem den Gesundheitsämtern eine Menge Arbeit ersparen. Aber: Bettina Dickes, CDU, Landrätin Bad Kreuznach „Das tut es nicht, weil die Regeln sich schon seit Monaten verändert haben, das wir Kontaktpersonen nicht mehr informieren. Insofern ist das, was öffentliche Verwaltung macht, schon lange an der Stelle runtergefahren. Insoweit ist das ein Punkt, der uns nicht entlastet, aber in der Gesamtsumme viel macht.“ Denn vor allem die Wirtschaft profitiere davon, wenn Mitarbeiter schnell wieder in ihre Betriebe zurückkehren können. Nach Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist das Risiko, andere Menschen mit Coronaviren anzustecken, kurz vor und unmittelbar nach Symptombeginn am höchsten und lässt mit der Zeit stark nach. Studien legen außerdem nahe, dass Menschen, die gegen Covid-19 geimpft sind, – und das sind immerhin rund 75 Prozent der Rheinland-Pfälzer – von vornherein kürzer und insgesamt weniger stark ansteckend sind. Diese Datenlage macht die Verkürzung der Isolationsdauer für den rheinland-pfälzischen […]

  • Hessische Justizministerin informiert über Kampf gegen Drogen

    Hessische Justizministerin informiert über Kampf gegen Drogen

    Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist ein Ort, an dem sich bekanntlich nicht nur Reisende, sondern auch viele Kriminelle und vor allem Drogendealer tummeln. Problem: Da die Straßendealer oft nur kleinste Mengen an Rauschgift und auch nur wenig Bargeld bei sich haben, mussten Polizei und Justiz sie in den meisten Fällen nach ein paar Stunden wieder laufen lassen – am nächsten Tag ging das Katz- und Mausspiel dann von vorne los. Um das zu verhindern, haben Ermittler, Strafverfolger und das Justizministerium vor zwei Jahren die Daumenschrauben angezogen: In beschleunigten Verfahren können seitdem auch Kleindealer innerhalb einer Woche zu einem Jahr Gefängnis verurteilt werden – bis zur Hauptverhandlung bleiben sie zuvor in Haft. Zudem darf die Polizei nun auch kleinere Geldbeträge, die die festgenommenen Straßendealer bei sich haben, leichter einziehen. Eva Kühne-Hörmann, CDU, Justizministerin Hessen „Das Phänomen des Rauschgifthandels im Straßenbereich am Frankfurter Hauptbahnhof war ein Phänomen, das bekämpft werden musste. Und heute wissen wir, dass durch die Zusammenarbeit von Polizei, Staatsanwaltschaft und dem Amtsgericht es möglich ist, zu mehr Verurteilungen zu kommen insbesondere im gewerbsmäßigen Bereich des Rauschgifthandels, wir mehr Verurteilungen haben, einen größeren Abschreckungseffekt und mehr Sicherheit für die Bevölkerung.“ Die nackten Zahlen stimmen aber bislang eher weniger optimistisch: Seit Einführung des neuen Verfahrens wurden gerade einmal 19 Angeklagte wegen gewerbsmäßigen Drogenhandels verurteilt – also weniger als zehn im Jahr.

  • Die Corona-Lage: Im Interview: Der rheinland-pfälzische Impfkoordinator

    Die Corona-Lage: Im Interview: Der rheinland-pfälzische Impfkoordinator

    Setzen Sie noch regelmäßig eine Maske auf? Seit Anfang des Monats sind die Corona-Schutzmaßnahmen vielerorts passé. Die aktuelle Pandemie-Bekämpfung, sie ist vornehmlich von eigenverantwortlichen Bürgern geprägt. Doch mit dem schönen Wetter kommt die Leichtigkeit und der ein oder andere mag sich fragen: Ist Corona jetzt vorbei? Zugegeben – bei strahlendem Sonnenschein fühlt es sich fast so an. Die warme Jahreszeit steht vor der Tür, wir treffen uns zunehmend draußen. Corona-Schutzmaßnahmen gibt es kaum noch. Wir fragen nach beim Mainzer Virologen Bodo Plachter, wiegen wir uns in trügerischer Sicherheit? Prof. Bodo Plachter, Virologe Unimedizin Mainz „Nach wie vor infizieren sich relativ viele Menschen und nach wie vor sind auch in den Kliniken noch eine erhebliche Anzahl an Patienten, die zwar zum Teil auch mit Corona behandelt werden – also wegen einer Ursache –, aber auch durchaus Patienten, die wegen Corona im Krankenhaus sind. Das heißt, vorbei ist Corona natürlich noch nicht.“ Doch seit es keine Zugangsbeschränkungen mehr gibt, sind die Schlangen vor den Teststellen verschwunden und auch die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen sinkt. Nach Zahlen des Hausärzteverbandes haben sich in der ersten Aprilwoche 33.172 Menschen in rheinland-pfälzischen Arztpraxen gegen Corona impfen lassen. Zum Vergleich: Im Dezember haben die niedergelassenen Ärzte noch 160.000 Menschen pro Woche geimpft. Auch die Impfzentren hatten im Dezember noch Hochkonjunktur. Hier in Ingelheim standen die Menschen Schlange, um sich ihr dritte Impfung – den sogenannten Booster – abzuholen. Heute ist das Ingelheimer Impfzentrum nahezu verwaist. Am kommenden Montag schließt es seine Pforten endgültig. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wirbt unter anderem auf Twitter unermüdlich dafür, das Coronavirus noch nicht abzuschreiben. Mit Blick auf den Herbst warnt er sogar vor einer möglichen Killervariante. Eine Warnung, die Bodo Plachter für etwas übertrieben hält. Prof. Bodo Plachter, Virologe Unimedizin Mainz „Wir wissen nicht, was im Herbst sein wird. Und natürlich können immer wieder […]

  • Lebensmittelskandal in Hessen – Mann stirbt in Klinik in Offenbach

    Lebensmittelskandal in Hessen – Mann stirbt in Klinik in Offenbach

    Ein Toter, drei Erkrankte – das ist die traurige Bilanz eines Lebensmittelskandals in Hessen. Ein Obst- und Gemüsebetrieb aus Südhessen soll verseuchte Lebensmittel unter anderem an Krankenhäuser geliefert haben. Die Staatsanwaltschaft in Darmstadt ermittelt. Heute nun hat sich erstmals die zuständige Ministerin geäußert – warum es keine regelmäßigen Kontrollen gegeben hat und warum der Fall erst jetzt öffentlich wird, das sind nur zwei von vielen offenen Fragen. Das Unternehmen Maus in Gernsheim. Bereits im Februar fallen hier schwerwiegende hygienische Mängel auf. Im Gutachten der hessischen Lebensmittelsicherheit soll die Rede von unzureichender Desinfektion, Schimmel und im Kartoffelbetrieb auch von Rattenkot sein. Das geschnittene Gemüse soll mit Bakterien, sogenannten Listerien verunreinigt gewesen sein. Gemüse, das unter anderem auch an das Sana-Klinikum in Offenbach geliefert worden ist. Zwischen Oktober 2021 und Januar 2022 sollen sich in den Kliniken in Offenbach und Frankfurt mehrere Menschen mit diesen Listerien infiziert haben. Einer von ihnen ist gestorben. Die Verantwortlichen im Landkreis Groß-Gerau räumen Mängel bei den Kontrollen ein. Zwei Jahre lang wurde der Betrieb in Gernsheim nicht kontrolliert, obwohl die Vorschriften zwei Kontrollen im Jahr verlangten. Walter Astheimer, Bündnis ’90 / Grüne, Gesundheitsdezernent Kreis Groß-Gerau „Man kann sich nicht zurückziehen auch in Zeiten von Pandemie, wo wir andere Dinge umstrukturiert haben auch in der Personennachverfolgung, es ist ja alles Gesundheitsamt und wir waren voll beschäftigt, rund um die Uhr von Montag bis Sonntagabend und wieder von Montag bis Sonntag, so dass manche Dinge ein bißchen zurückgedrängt worden sind. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, dass das passiert ist und das wird aufgearbeitet und wird Konsequenzen haben, dass wir wieder sag ich mal besser werden, dass sowas, sag ich mal, nicht mehr passieren kann.“ Unabhängig von den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen werde auch der Kreis bis Ende der Woche weitere Konsequenzen prüfen. Zwei Monate gelangte der Skandal nicht an […]

  • 9-Euro-Ticket: Fahrgastverband warnt vor überfüllten Zügen

    9-Euro-Ticket: Fahrgastverband warnt vor überfüllten Zügen

    Alles wird teurer – nur nicht Bus und Bahn. Im Juni, Juli und August soll es ein Monatsticket für 9 Euro geben, mit dem die Fahrgäste den öffentlichen Regional- und Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen können. Was erst mal gut klingt, ist aber noch lange nicht ausgereift. Denn: Führt das nicht zu überfüllten Bussen? Und was passiert eigentlich nach dem Vierteljahr? Schon jetzt ist klar: Was Neukunden freut, wird Bestandskunden auf eine Geduldsprobe stellen. Einsteigen und Geld sparen, dieses Motto soll ab Juni mehr Fahrgäste in Busse und Bahnen locken. Sie sollen dann drei Monate lang bundesweit kostengünstig den Regional- und Nahverkehr nutzen können – nämlich für nur neun Euro im Monat. Volker Wissing, FDP, Bundesverkehrsminister „Weil wir jetzt viele Jahre schon darüber diskutiert haben, wie kann man ÖPNV attraktiver machen – liegt es am Preis, liegt es am Angebot – wollen wir auch die Chance nutzen, einmal zu evaluieren, welche Auswirkung der Preis auf die Nutzung und die Annahme des ÖPNVs hat.“ Für die Verkehrsunternehmen bedeutet das 9-Euro-Ticket massive Einnahmeausfälle. Der Bund hat bereits zugesagt, diese auszugleichen und den Verkehrsverbänden 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen. Richtig und wichtig, sagen die Verkehrsunternehmen. Doch man könne nicht in Vorleistung gehen. Das Geld müsse vor dem Start der Aktion bei den Unternehmen angekommen sein. 100%ig zusagen kann der Bundesverkehrsminister das heute nicht. Volker Wissing, FDP, Bundesverkehrsminister „Natürlich müssen die Finanzaussagen dann auch eingehalten werden. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das gut hinkriegen; die letzten Abstimmungen laufen gerade noch.“ Fahrgäste, die bereits für Monats- oder Jahreskarten gezahlt haben, können ebenfalls vom temporären 9-Euro-Ticket profitieren. Sie bekommen die Differenz drei Monate lang erstattet. Wie genau das ablaufen soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Ungewiss ist außerdem, wie es nach den drei Monaten weitergeht. Martin Mendel, ProBahn, Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz „Wir haben […]

  • Modernste Technik bekämpft die Blaualge

    Modernste Technik bekämpft die Blaualge

    Der Frühling ist da, die Sonne scheint, die Temperaturen klettern langsam nach oben. Schon bald könnte es für viele wieder heißen: Ab an den Badesee! In Offenbach besonders beliebt: Der idyllisch in einem Naturschutzgebiet gelegene Schultheis-Weiher. Doch immer wieder muss der See wegen Blaualgen gesperrt werden. Ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt soll die Blaualgenplage bekämpfen. Auf den ersten Blick sieht die Anlage aus wie ein ganz normaler Baucontainer. Doch ihre inneren Werte können sich sehen lassen: Mit modernster Technik werden hier im großen Stil Phosphate aus dem Wasser gefiltert. Gleichzeitig wird das Seewasser mit Sauerstoff angereichert. Und so funktioniert’s: Tobias Hoffmann, Projektleiter Verfahrenstechnik ALMAWATECH GmbH „Durch mengenproportionale Zugabe des Fällmittels wird das gelöste Phosphat in eine unlösliche Form überführt. Die ungelösten Phosphate treiben in der Filtration an die Oberfläche und werden mit einem Schlammräumer abgeschöpft. Das gereinigte Wasser verlässt die Anlage im freien Gefälle und fließt zurück in den See.“ Klingt kompliziert, ist aber im Prinzip ganz einfach: Mit einem Fällmittel, in diesem Fall Dialuminiumchloridpentahydroxid, werden die Phosphate aus dem Seewasser in einem chemischen Prozess gebunden. Wie Fett auf einer Suppe schwimmt die neue Verbindung dann nach oben – und kann schließlich wie mit einem großen Suppenlöffel einfach abgeschöpft werden. Aber wozu ist es überhaupt nötig, das Phosphat aus dem Wasser zu holen? Die Probleme beginnen damit, dass der Schultheis-Weiher keinen natürlichen Zu- oder Abfluss hat. Er speist sich ausschließlich über Regen und Grundwasser. Gleichzeitig fühlen sich hier besonders viele Wasservögel wie diese Enten wohl. Und die Sorgen mit ihren Ausscheidungen dafür, dass der Phosphatgehalt im See immer weiter ansteigt. Das ist wiederum der ideale Nährboden für Wasserpflanzen und Blaualgen: Sie vermehren sich so massiv, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser immer weiter abnimmt und der See schließlich umkippt. Sabine Groß, Bündnis 90/Die Grünen, Bürgermeisterin Offenbach „Im Frühling ist es immer noch […]

  • EZB erhöht den Leitzins nicht

    EZB erhöht den Leitzins nicht

    Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Preise für Energie, Lebensmittel und vieles mehr massiv steigen lassen. Immer mehr Wirtschaftsexperten fordern deshalb von der Europäischen Zentralbank in Frankfurt, mehr gegen die Inflation zu unternehmen und die Leitzinsen zu erhöhen. Doch der Rat der EZB hat heute Nachmittag nur in Aussicht gestellt, seine ultralockere Geldpolitik bald zu beenden. An den Leitzinsen ändert sich vorerst nichts. Egal ob wir tanken, heizen, oder Lebensmittel einkaufen – wir merken: Das Leben wird immer teurer. Der Krieg in der Ukraine hat viele Preise nochmals in die Höhe getrieben. Immer mehr Menschen suchen deshalb auch Tafeln auf. Beispielsweise in Ludwigshafen. Jürgen Hundemer, Vorsitzender Tafel Ludwigshafen „Die meisten Menschen sind aufgrund ihrer Einkommenssituation nicht mehr in der Lage, ihren Lebensunterhalt alleine zu bestreiten. Da ist die Tafel, die Leistungen der Tafel, eine sinnvolle Ergänzung, denn hier gibt’s sowohl Lebensmittel, Obst und Gemüse, das ist für diese Menschen besonders wichtig.“ Doch nicht nur die Kunden der Tafel spüren, für das selbe Geld, kann man sich immer weniger leisten. Erika Hesbacher, Rezeptionistin „Die Spritpreise sind sehr teuer, auch Versicherungen, es ist alles gestiegen. Lebensmittel… Also wenn man einkaufen geht, also früher hat man ja schon mal ein bisschen was im Korb gehabt, aber jetzt mittlerweile ist das wirklich ganz schlimm.“ Ohne Namensnennung „Na ja, man muss schon ein bisschen genauer gucken, wann man die Waschmaschine anmacht, dass man insgesamt einfach sparen tut. Wir fahren weniger Auto etc. etc., überlegen, ob wir ein anderes Heizsystem anschaffen.“ Claudia Wittner, Sozialpädagogin „Psychologisch hat’s sich schon ausgewirkt, dass ich zum Beispiel … ich habelange eine Gemüsekiste bezogen – Bio-Gemüse, das halt sehr hochpreisig ist – und das werde ich jetzt abbestellen, weil es dann halt doch sehr ins Geld geht.“ Die Inflation habe viele Gründe, betont Wirtschaftsprofessor Christian Rieck. Christian […]

  • Eine Folge der Pandemie – Restaurants suchen händeringend nach Personal

    Eine Folge der Pandemie – Restaurants suchen händeringend nach Personal

    Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt langsam. Aber viele Branchen werden durch die Pandemie weiterhin schwer belastet. So suchen Hotels und Restaurants derzeit händeringend nach Mitarbeitern, denn Tausende haben in den letzten zwei Jahren den Job gewechselt. Ein Restaurant im hessischen Eppstein muss deshalb sogar einen zusätzlichen Ruhetag einlegen. Im Restaurant Kastanienhof geht wieder eine hessische Speise nach der anderen über die Theke. Und es könnten noch mehr sein, wenn das Personal da wäre. Vor der Corona-Pandemie konnte Inhaber Thomas Will noch auf sechs Mitarbeiter im Service zählen, jetzt sind sie nur noch zu dritt. Den Engpass müssen er und seine Frau auffangen. Thomas Will, Gastronom aus Eppstein „Das bedeutet, dass wenn wir Feiern haben, haben wir eigentlich zu wenig Leute, das heißt, wir müssen schon überlegen: Nehmen wir überhaupt zusätzliche Gäste auf oder machen wir nur à la Carte.“ Auch in der Küche ist eine Stelle unbesetzt. Um das Personal zu entlasten, bleibt das Restaurant einen zusätzlichen Tag geschlossen. Thomas Will, Gastronom aus Eppstein „Allein schon durch das hin und her während Corona – Lockdown, nicht Lockdown -, wurde die Unsicherheit unserer Mitarbeiter immer größer, sodass ein Großteil, der die Möglichkeit hatte, ganz einfach gewechselt ist.“ Laut hessischem Hotel und Gaststättenverband haben in nur zwei Jahren knapp 10.000 Menschen der Branche den Rücken gekehrt. Der Personalenpass sorgt für ungewöhnliche Ideen. In diesem Restaurant in Frankfurt bringen zwei Katzen-Roboter die Bestellung zu den Gästen. Menschliche Hindernisse bitten sie höflich zur Seite, außerdem freuen sie sich über Streicheleinheiten. Ein Kellner-Ersatz sollen die Katzen-Roboter aber nicht sein. Denis Karaman, Marketing-Chefin Bis Chefs Germany „Also erst waren alle ein wenig skeptisch, weil jeder hatte den Gedanken ‚Werden wir jetzt ersetzt?‘. Aber definitiv nein. Wie gesagt, es ist eigentlich nur eine Unterstützung, dass unsere Kellner hier bei den Gästen sein können.“ Auch wenn die Roboter […]

  • Telemedizin-Projekt der Uniklinik Mainz: Parkinson-Therapie im heimischen Wohnzimmer

    Telemedizin-Projekt der Uniklinik Mainz: Parkinson-Therapie im heimischen Wohnzimmer

    Die Parkinson-Krankheit ist eine schwere neurologische Erkrankung. Für Betroffene beginnt die Leidensgeschichte oft mit dem Zittern von Händen und Beinen, später fällt jede Bewegung, ja sogar sprechen und schlucken schwer. Die Krankheit ist nicht heilbar, aber es gibt verschiedene Behandlungsformen. Die Universitätsmedizin Mainz bietet ihren Patienten nun eine Telemedizin-Therapie, die deutschlandweit führend ist. Wie das funktioniert, haben wir uns im Eifeldorf Ochtendung angeschaut. Mit ruhigem Händchen Lippenstift auftragen war für Monika Rudow lange alles andere als selbstverständlich. Vor 14 Jahren erkrankt sie an Parkinson. Die Krankheit hat ihr Leben auf den Kopf gestellt. Monika Rudow, ist an Parkinson erkrankt „Sie stehen dann irgendwo und wollen gehen, aber der Schritt will nicht. Sie können nicht, sie können nicht gehen. Sie bleiben einfach stehen. Das Gehirn schaltet dann aus, das macht nicht, was Sie wollen. Das ist unbeschreiblich, das muss man erleben, das kann man nicht erklären.“ Abhilfe schafft dieses kleine Gerät: ein Hirnschrittmacher. Vor fünf Jahren entscheidet sich Monika Rudow für die Operation, bei der Elektroden im Gehirn platziert und durch ein Kabel mit dem Impulsgeber in der Brust verbunden werden. Nach drei Wochen Krankenhaus und sechs Wochen Reha ist sie quasi ein neuer Mensch. Monika Rudow, ist an Parkinson erkrankt „Keine Probleme, keine Beschwerden. Mir geht es gut, ich kann alles wieder machen, kann am Leben wieder voll teilnehmen.“ Heinz Rudow, Ehemann von Monika „Das war eine klasse Sache. Dass man durch so zwei Elektroden gewisse Sachen im Körper einfach steuern kann.“ Der Schrittmacher stimuliert das Gehirn der 61-Jährigen durch elektrische Impulse. Die Stärke der Impulse muss regelmäßig kontrolliert und angepasst werden. Bisher hieß das für die Rudows über 100 Kilometer aus der Eifel in die Universitätsmedizin nach Mainz fahren und wieder zurück. Heinz Rudow, Ehemann von Monika „Bis Sie wieder zuhause sind, es ist irgendwie der ganze Tag dahin.“ […]

  • Prozessauftakt in Gießen: Ungeimpfte Pfleger klagen gegen ihre Freistellung

    Prozessauftakt in Gießen: Ungeimpfte Pfleger klagen gegen ihre Freistellung

    Die allgemeine Corona-Impfpflicht ist letzte Woche im Bundestag krachend gescheitert. Für Menschen in Gesundheitsberufen gilt sie allerdings weiterhin. Weil zwei Pfleger aus Gießen ihre Impfnachweise nicht bis zum 15. März übermittelt hatten, wurden sie von ihrem Arbeitgeber ohne Gehaltfortzahlung freigestellt. Dagegen haben sie jetzt beim Arbeitsgericht Gießen geklagt. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis bei den Arbeitsgerichten die ersten Klagen gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf dem Tisch liegen. So klagen auch zwei Mitarbeiter eines Seniorenheims im hessischen Pohlheim. Ihr Arbeitgeber hatte die beiden Männer am 16.März ohne Lohnfortzahlung freigestellt, weil sie keinen vollständigen Corona-Impfschutz vorweisen konnten. Seit diesem Tag gilt für Mitarbeiter im Gesundheitswesen nach §20a des Infektionsschutzgesetzes eine Impfpflicht. Wer seinem Arbeitgeber bis zu diesem Stichtag keinen Impfnachweis, ein gültiges Genesenenzertifikat oder eine Impfbefreiung vorweisen konnte, wurde Ende März an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet. In einem Eilverfahren soll das Gericht heute entscheiden, ob die Männer wieder arbeiten dürfen oder weiter freigestellt bleiben. Die Pfleger argumentieren: Ihr Arbeitgeber habe sie vorauseilend freigestellt, obwohl das Gesundheitsamt dies noch gar nicht veranlasst habe. Außerdem seien sie durch tägliche Coronatests eine geringere Gefahr für die Bewohner, als ihre geimpften Kollegen, die sich seltener testen ließen. Oliver Wiemers, Kläger „Wenn die Impfung einen schützt, zumindest einen selbst, dann müsste es doch keine Rolle spielen, ob jetzt mein Gegenüber geimpft ist oder nicht, weil es ist ja der Eigenschutz.“ André Martin Desch, Kläger „Ich möchte diesen Impfstoff nicht in meinem Körper haben. Das ist mein Recht als Mensch und diesem Recht werde ich nachgehen und werde auch dafür kämpfen.“ Für die Gegenseite steht fest: die Impfung ist eine Voraussetzung vom Arbeitgeber, um in der Einrichtung arbeiten zu dürfen. Klaus Thönißen, Anwalt Pflegeheim „Nach dem ausdrücklichen Willen des Gesetzgebers ist die Pflicht zur Impfung oder genesen zu sein, bzw. ein ärztliches Attest darüber, […]

  • Wie stark leiden Jugendliche unter der Corona-Pandemie?

    Wie stark leiden Jugendliche unter der Corona-Pandemie?

    Über zwei Jahre Leben mit Corona haben wir alle schon hinter uns. Jeder auf seine ganz persönliche Weise. Zwei Jahre, die bei 14- oder 16- Jährigen jedoch einen viel größeren Lebensanteil ausmachen, als bei älteren Semestern – das liegt auf der Hand. Was junge Menschen über diese Zeit denken und was sie brauchen, darüber spricht Eva Dieterle mit einer Frankfurter Erziehungswissenschaftlerin. Doch zuerst schauen wir auf die „Generation Corona“. Lars Ludes aus Trier gehört mit 19 Jahren zur sogenannten „Generation Corona“. Eine Generation, die von den Einschränkungen der zwei Pandemie-Jahre mitten in ihrer Sturm-und-Drang-Phase getroffen wird. Im Jahr 2020 bringt der damalige Abiturient seine Gedanken zu Papier – daraus entsteht ein Roman über die Corona-Sorgen eines Jugendlichen. „Irgendwie fesselt diese ganze Pandemie einen voll und ganz, sie legt mich in Ketten und ich habe Angst, alles zu verlieren durch diese scheiß Pandemie.“ Wie geht es jungen Menschen wie ihm heute nach zwei Jahren Pandemie? Trotz Corona-Lockerungen in Sichtweite kann Lars für seine Altersgruppe nicht von Eitel Sonnenschein sprechen. Lars Ludes, Jungautor „Es ist eigentlich recht viel gleich geblieben. Also, nach diesen zwei Jahren Unsicherheit und komplettem Chaos auch manchmal, von dem Auf und Ab hat sich jetzt in den Köpfen nicht viel geändert. Zumindest wirkt es so. Viele Jugendliche haben jetzt immer noch mit extremen Depressionen zu kämpfen, viele meiner Freunde sind in Kliniken eingewiesen worden oder haben jetzt Magersucht oder Essstörungen und allgemein dieses Soziale, diese Hobbyaufnahme, dieses Wiederaktivieren, dieses Hobbys nachgehen, das fällt meistens weg.“ Fehlende Kontakte, Schulschließungen, Einsamkeit. Und Zukunftsängste die angesichts der aktuellen Lage nicht kleiner werden. Nun, wo langsam Licht am Ende des Corona Tunnels kommt, herrscht Krieg in Europa und sorgt für zusätzliche Verunsicherung. Nadya Konrad vom Landesjugendrundring Rheinland-Pfalz sieht Jugendliche momentan vor allem in einer Stimmung. Nadya Konrad, Geschäftsführerin Landesjugendring Rheinland-Pfalz „Müde. Müde […]

  • Immer noch wenige Besucher in den Kinos

    Immer noch wenige Besucher in den Kinos

    Leere Kinosäle, kaum Zuschauer, keine Blockbuster. Die Corona-Pandemie ist für Kinos in Hessen und Rheinland-Pfalz wie ein langer, schlechter Film. Nach Lockdowns und strengen Zugangsbeschränkungen, sind nun fast alle Corona-Schutzmaßnahmen gefallen. Ist das der Neustart für die Kinos bei uns? Popcorn, Nachos und vier Filme zur Auswahl. Die Kinowelt in Worms ist bereit für den ersten Tag ohne Corona-Beschränkungen. Der große Ansturm bleibt aber aus. Seit Wochen schon sind die Kinosäle nur zu 30 Prozent ausgelastet. Verglichen mit den Zahlen vor der Pandemie. Ein Grund: Die Corona-Schutzmaßnahmen. Noah Hoh: „Kinobesuche waren wir gar nicht, weil wir keine Lust hatten die ganze Zeit Maske zu tragen.“ Sina Röth: „Ja, jetzt ist mal wieder Zeit und die ganze Zeit waren nicht so viele Filme drin, die mich interessiert haben.“ Yvonne Marnette: „Wir haben es trotz Maske gemacht, weil, wenn keiner geht, wie sollen sie denn dann weitermachen. Aber wir sind froh, dass es ohne weiter geht.“ Obwohl die Corona-Schutzmaßnahmen nun wegfallen, erwartet Inhaber Patrick Mais, dass die Zuschauerzahlen nur langsam steigen. Patrick Mais, Inhaber Kinowelt Worms: „Man muss einfach ein Enthusiast sein und Hoffnung haben und langfristig planen. Und das geht aktuell halt nur so, indem wir unsere Vorstellungstage reduziert haben. Wir spielen aktuell nur vier von sieben Tagen. Und dann auch kuckt, dass man die Kosten im Zaun hält. Damit kommen wir einigermaßen über die Runden.“ So sind von den ursprünglich 17 Mitarbeitern nur noch sieben angestellt. Wie Patrick Meis geht es vielen Kinobetreibern im Land. Roger Schimanski spricht für das Kinobüro, eine Interessenvertretung für Filmspielhäuser in Rheinland-Pfalz. Er glaubt, dass vor allem staatliche Hilfen die Kinos vor der Pleitegerettet haben. Roger Schimanski, Kinobüro Rheinland-Pfalz: „Jetzt spürt man natürlich schon, eine gewisse Zuversicht wächst und auch die Besucherzahlen steigen. Es kommen auch entsprechende Filme wieder jetzt auf den Markt. Da ist […]

  • Bundestag lehnt Impfpflicht ab

    Bundestag lehnt Impfpflicht ab

    Sie kommt nicht! In Deutschland wird es vorerst keine Impfpflicht für Menschen ab 60 geben. Der Deutsche Bundestag hat heute klar dagegen gestimmt – und das nach monatelangem Ringen. Zuvor hatten sich Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach massiv für die Impfplicht ab 60 stark gemacht. Letztlich hat das nicht geholfen: Der Gesetzentwurf von Politikern der Ampelkoalition ist durchgefallen. Und das mehr als deutlich. Von 683 Bundestagsabgeordneten haben nur 296 für die Impfpflicht ab 60 Jahren gestimmt. Das heißt: Mindestens 120 Abgeordnete der Regierungsfraktionen SPD, Grüne und FDP haben dem Bundeskanzler und dem Bundesgesundheitsminister die Unterstützung versagt. Trotz eindringlicher Worte am Morgen: Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister „Wollen wir das wirklich als Gesellschaft akzeptieren, wollen wir uns daran gewöhnen, dass jeden Tag 200 / 300 Menschen sterben? Und wollen wir uns erzählen, dass einzelne Glück gehabt haben und davon ableiten, dass andere auf der Intensivstation liegen und um ihr Leben kämpfen, das kann keine humane Gesellschaft für uns sein.“ In Umfragen hatten sich zuletzt 60 Prozent der Bürger für eine Impfpflicht ausgesprochen. In der Wiesbadener Fußgängerzone gibt es heute unterschiedliche Meinungen. Walter Scholle, Rentner „Ich halte von der Impfpflicht nicht besonders viel, ob für 60 Jahre oder jünger. Wenn hätte die schon vor einem Jahr oder so kommen müssen.“ Bürger „Schade, ich bin für eine allgemeine Impfpflicht, dann sind wir den Ärger alle los.“ Regina Wettmann, Rentnerin „Ich bin dafür, wollen wir mal so sagen. Alle über 60, auch die anderen.“ Doris Scholle, Rentnerin „Die anderen, die sind alle, die können machen, was sie wollen. Warum sollte ich jetzt unter Zwang das machen müssen.“ Auch nach Ansicht des Mainzer Virologen Bodo Plachter darf niemand gezwungen werden, seine Gesundheit zu schützen. Freiwilligkeit sei ganz entscheidend für die Akzeptanz von Impfungen. Und trotzdem, dass noch über 10% der Über-60-Jährigen ungeimpft seien, sei […]

  • Bundestag lehnt Impfpflicht ab – der Kommentar von Richard Kremershof

    Bundestag lehnt Impfpflicht ab – der Kommentar von Richard Kremershof

    Der Bundestag hat heute die Corona-Impfpflicht ab 60 abgeschmettert. Das ist uns einen Kommentar wert. Hier kommt die Meinung unseres Chefredakteurs: Richard Kremershof. Das war’s dann mit der Impfpflicht. In absehbarer Zeit wird es wohl keine mehr geben. Die Bundesregierung sah in ihr DAS Mittel gegen eine neue Coronawelle im Herbst. Kanzler Scholz hatte noch vor der Wahl getönt: „Wer bei mir Führung bestellt, der bekommt sie auch“. Das Ergebnis ist heute zu besichtigen. Den Begriff „Chefsache“ sollte Scholz so schnell nicht mehr in eigener Sache verwenden. Die Regierung ist offenbar nicht in der Lage, das, was sie als notwendig erachtet, durchzusetzen. Das ist höchst gefährlich in diesen Zeiten. Im dritten Jahr der Pandemie tritt Deutschland im Kampf gegen Corona auf der Stelle. Die Menschen haben langsam aber sicher die Nase voll: Auch eine Demokratie muss in überschaubarer Zeit einmal ein Problem lösen, statt es in Endlosschleife zu diskutieren. Für mich steht fest: Ja, es gibt gute Gründe gegen eine Impfpflicht – aber noch bessere dafür. Die Mehrheit der Bürger ist für diese Pflicht, weil sie spürt: Wir können nicht noch einmal zurück in die bleierne Zeit der Lockdowns mit ihren gewaltigen Kollateralschäden. Denn diese sind für uns allemal höher als die Schäden durch eine Impfpflicht. Ich erwarte, dass die Regierung das Land jetzt entschlossen durch diese Zeit voller Krisen führt. Deren Bewältigung erfordert politische Klarheit und Tempo. Was wir heute erlebten, war ein Tiefpunkt. Einen zweiten sollte sich die Ampelkoalition nicht mehr so schnell erlauben.