Gesundheit

  • Arzthelferinnen fehlen

    Arzthelferinnen fehlen

    Aktuell sind viele Menschen krank und vielleicht ist es Ihnen auch schon passiert, eine Arztpraxis zu erreichen, ist dann manchmal gar nicht so leicht. Denn auch hier ist der Fachkräftemangel voll ausgeprägt. Einer Umfrage zufolge ist fast jede zweite Arzthelferin in ihrem Job unzufrieden. Immer mehr Praxen in Rheinland-Pfalz haben Probleme, Mitarbeiter zu finden. Für diejenigen, die noch da sind, heißt das: zusätzlicher Stress. Seit über 30 Jahren ist Gabriela Afonso medizinische Fachangestellte, kurz MFA. Als sie sich für den Beruf entschieden hat, hieß er noch Arzthelferin. Gabriela Afonso, Medizinische Fachangestellte „Er ist wahnsinnig vielseitig, man ist am Telefon, man nimmt Blut ab, man schreibt EKGs, man steht auch mal so in Kontakt mit den Patienten, ist Seelsorger, hört zu, also es gibt für mich nichts Schöneres.“ Doch auch der schönste Beruf hat seine Schattenseiten. In den vergangenen Jahren sei ihr Job immer bürokratischer geworden, erzählt Gabriela Afonso. Immer häufiger seien Patienten ihr gegenüber gereizt, teilweise sogar beleidigend und aggressiv. Ihr fehlt die Wertschätzung. Gabriela Afonso, Medizinische Fachangestellte „Über die Pflege wurde gesprochen, über die Krankenhäuser wurde gesprochen, über die Krankenschwestern. Keiner erwähnte die MFAs und wir standen die ganze Zeit an vorderster Front, wir waren die ersten Ansprechpartner und mussten das irgendwie im Alltag noch mit einbauen. Und wenn Sie dann so wenig Wertschätzung bekommen, auch noch die schlechte Bezahlung, die langen Arbeitszeiten, wenn Sie das alles zusammensehen, gibt es dann leider viele Kollegen, die dem Beruf den Rücken zukehren.“ Für Gabriela Afonso kommt das nicht in Frage. Aber auch sie sagt, von ihrem Gehalt könnte sie alleine nicht leben. Im Durchschnitt verdient eine rheinland-pfälzische MFA monatlich rund 2.500 Euro brutto. Einfach mehr zahlen – so gern sie es würde, es geht nicht, sagt Praxischefin Verena Gall. Dr. Verena Gall, Hausärztin in Mommenheim „Wir sind ja im Gegenzug zu […]

  • Falscher Notarzt enttarnt

    Falscher Notarzt enttarnt

    Ein mutmaßlicher Betrüger soll wochenlang in Hessen als falscher Notarzt unterwegs gewesen sein. Jetzt ist er aufgeflogen, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Wie die Polizei dem Mann auf die Schliche gekommen ist? Hier kommt die ganze Geschichte. Allein im Main-Kinzig- und im Vogelsbergkreis soll Patrick P. mindestens 27 Mal im Einsatz gewesen sein. Als Notarzt. Und das, obwohl der 31-Jährige gar keiner ist. Über eine Online-Plattform, die sogenannte Notarzt-Börse hatte sich der Mann aus Baden-Württemberg bundesweit als Aushilfs-Notarzt angeboten. Im Einsatz soll er Spritzen gesetzt, Medikamente verabreicht und andere Behandlungen durchgeführt haben. Aufgeflogen ist der Fake-Arzt aber erst nach der Anzeige eines Autohändlers aus dem hessischen Lauterbach. Hier gibt Patrick P. im August ein Auto zur Reparatur. Hans-Jürgen Rockel, Inhaber Autodienst Rockel „Er hat einen Schaden reparieren lassen, hat dieses nicht bezahlt. Hat ein Auto gekauft, mit Kaufvertrag, allem Pipapo, Rechnung, alles gehabt, zugelassen und hat die Rechnung dann auch nicht bezahlt.“ Doch weil der Mann immer als Notarzt auftritt, vertraut Rockel darauf, dass er schon bezahlen werde. Hans-Jürgen Rockel, Inhaber Autodienst Rockel „Er kam ja dann immer und hat sich als Notarzt ausgegeben und hat gesagt: ‚Ihr kriegt ja euer Geld. Ihr könnt mich ja in Willofs dann, ich bin ja greifbar oder ich fahr in Alsfeld; also ich bin ja da. Das ist ja kein Problem, Geld hab ich ja‘ und als Notarzt kriegt er’s ja. Und er ist ja immer in Notarztklamotten da rumgelaufen und hat sich als Notarzt auch immer gut präsentiert.“ Doch das Geld bleibt aus und so zeigt der Autohändler den Schuldner bei der Polizei an. Außerdem teilt Rockel mit, dass er Zweifel daran habe, dass der Mann wirklich Notarzt ist. Hans-Jürgen Rockel, Inhaber Autodienst Rockel „Der kam hier an, war immer ziemlich flippig und aufgeregt und war immer freundlich, ja, aber auch immer irgendwie durchgeknallt.“ […]

  • Rheinland-Pfalz startet Grippeimpfungen

    Rheinland-Pfalz startet Grippeimpfungen

    Die Grippewelle – in den zwei vergangenen Wintern ist sie coronabedingt quasi ausgefallen. Doch in diesem Jahr könnte sie uns mit voller Wucht erwischen, warnen Experten und werben dafür, sich jetzt gegen die Influenza impfen zu lassen. Wir waren zu diesem Thema heute in einer Arztpraxis in Mainz. Er hat sich bereits entschieden – für den Piks gegen die Grippe. Bernhard Ottum ist 63 Jahre alt. Gegen die drohende Grippewelle möchte der Mainzer nun den aktuell bestmöglichen Schutz. Nicht nur für sich, sondern auch für seine fünf Jahre ältere Schwester, mit der er unter einem Dach lebt. Bernhard Ottum, Bühnentechniker aus Mainz Wir sind ja beide schon sehr … in der älteren Generation. Und, ich weiß nicht, wenn da jetzt einer Grippe bekommt, das ist ja auch nicht so ohne dann. Da ist es schon besser, wenn wir uns impfen lassen. Meine Schwester lässt sich ja dann auch noch impfen. Ja, und dann sind wir ja hoffentlich gut gewappnet für den Winter. Bernhard Ottum erhält an diesem Tag als einer von rund hundert Patienten die Grippeschutzimpfung in der Hausarztpraxis von Dr. Lembens. Der Allgemeinmediziner ist zufrieden mit der Impfbereitschaft seiner Patienten und warnt, die Influenza sei nicht zu unterschätzen. Dr. med. Christoph Lembens, Allgemeinmediziner in Mainz „Die Grippe kann, wenn auch nicht so intensiv wie Corona, schlimme Beieffekte haben, am Herzen, auch an den Gefäßen. Und es kann natürlich dauerhafte Schäden verursachen. Deswegen ist die Grippeimpfung ganz wichtig, um Schäden vorzubeugen.“ Außerdem sei unser Immunsystem durch die Corona-Schutzmaßnahmen zuletzt kaum mit der Grippe in Kontakt gekommen und mangels Training nun anfälliger für die Influenza-Viren, die wegen der gelockerten Hygieneregeln auch besser übertragen werden können. Der rheinland-pfälzische Hausärzteverband warnt daher vor zunehmend schweren Grippeverläufen und vermisst eine breite, öffentliche Impfkampagne wie zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie. Dr. Barbara Römer, Vorsitzende Hausärzteverband […]

  • Ärzte protestieren gegen Sparpolitik

    Ärzte protestieren gegen Sparpolitik

    Falls Sie heute in Rheinland-Pfalz spontan zu ihrem Arzt wollten und niemand da war, könnte es sein, dass dieser heute protestiert hat. Unter dem Motto „Wir sehen Schwarz“ haben die Kassenärztliche Vereinigung und der Hausärzte-Verband heute zu einer Versammlung in Ingelheim aufgerufen. Dabei geht es den Ärzten um bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Finanzierung der steigenden Kosten. Leeres Wartezimmer, leere Rezeption und ein leeres Behandlungszimmer. Ein Bild, das es in der Praxis von Barbara Römer lange nicht gegeben hat. Seit Monaten arbeitet sie am Limit. Doch neben den Infektionszahlen steigen auch die Energie- und Personalkosten. Einen angemessenen finanziellen Ausgleich bekomme sie dafür nicht, sagt sie. Daher bleibt auch ihre Praxis heute geschlossen. Dr. Barbara Römer, Hausärztin in Saulheim „Wenn wir nicht entsprechend finanzielle Ressourcen haben, werden wir den Versorgungsaufwand, der größer ist denn je durch eine älter werdende Gesellschaft, die ja auch eine Vielzahl an Erkrankungen mitbringt, dieser Versorgungsaufgabe nicht mehr gerecht werden. Wir brauchen dafür Personal und wir brauchen dafür als Inhaber finanzielle Ressourcen.“ So protestieren heute in Ingelheim über 600 Ärzte und Angestellte. Die Politik ignoriere Probleme wie Fachkräftemangel, Kostensteigerungen und zu viel Bürokratie. Wenn das so weitergehe, könnten in den nächsten Jahren bis zu 400 Ärzte Insolvenz anmelden, so die Kassenärztliche Vereinigung. Im Mittelpunkt des Kritik, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Der möchte die Vergütung für die Behandlung von Neupatienten kürzen, denn die gesetzlichen Krankenkassen müssten Geld sparen. Weniger Honorar bei steigenden Preisen. Das sei laut Kassenärztlicher Vereinigung das falsche Rezept. Zudem müssten Patienten dadurch länger auf einen Termin beim Facharzt warten. So fordern die Veranstalter heute vom Bundesgesundheitsminister, die Neuregelungen fallen zu lassen und dazu höhere Honorare, um die Inflation auszugleichen. Dr. Peter Heinz, Vorstandsvorsitzender Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz „Von Herrn Lauterbach erwarte ich, dass er aus dem Keller seines Gesundheitsministeriums herauskommt und aufhört mir seiner Corona-Eisenbahn zu spielen […]

  • Boehringer Ingelheim kritisiert Gesetzesentwurf

    Boehringer Ingelheim kritisiert Gesetzesentwurf

    Boehringer Ingelheim, das nach eigenen Angaben weltweit größte forschende Pharma-Unternehmen in Familienbesitz, ist mit seinen rund 9.000 Mitarbeitern allein am Stammsitz in Ingelheim eine Stadt in der Stadt – und für das Land Rheinland-Pfalz von enormer Bedeutung. Der Pharma-Riese liegt trotz Corona-Pandemie und unterbrochener Lieferketten klar auf Wachstumskurs und will in den nächsten fünf Jahren 25 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung neuer Produkte ausgeben. Doch genau diesen medizinischen Fortschritt sieht man nun in Gefahr. Medikamente gegen Aids. Ihre schrittweise Verbesserung hat dafür gesorgt, dass die einst sicher tödlich verlaufende Krankheit viel von ihrem früheren Schrecken verloren hat. Verbesserungen die jedoch einen Preis haben. Den regelt in Deutschland seit 2011 das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz, kurz ANMOG. Das Prinzip: Neue, bessere Medikamente kosten etwas mehr als ihre Vorgänger. Doch dieses Prinzip soll nach einem neuen Gesetzesentwurf abgeschafft werden. Grund: in den gesetzlichen Krankenkassen muss ein 17-Milliarden-Euro-Loch gestopft werden. Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim warnt heute eindringlich vor dem neuen Gesetz. Sabine Nikolaus, Landesleiterin Deutschland Boehringer Ingelheim „Das wird letztendlich dazu führen, dass weniger innovative Arzneimittel für die Patienten in Deutschland zur Verfügung stehen und außerdem schadet das Gesetzesvorhaben nachhaltig dem Pharmastandort Deutschland , denn es wird weniger Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln geben.“ Aus Sicht des Unternehmens sind Arzneimittel nicht am Finanzierungsloch der gesetzlichen Krankenkassen schuld, da die Ausgaben seit Jahren stabil seien. Das Bundesgesundheitsministerium verweist auf den drohenden Anstieg der Krankenkassenbeiträge: Bundesgesundheitsministerium „Die finanziellen Lasten werden deshalb auf alle verteilt, die vom Solidarsystem profitieren: die Krankenkassen, den Bund, die Beitragszahlenden, Pharma und die Leistungserbringer. Arzneimittelhersteller profitieren von den günstigen Rahmenbedingungen in Deutschland und können hohe Preise für neue Arzneimittel realisieren. Forschende Pharmafirmen haben überdurchschnittlich von ihren Umsätzen mit den Gesetzlichen Krankenkassen profitiert.“ 4 Milliarden Euro investiert Boehringer Ingelheim jedes Jahr in die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente. Ziel des Unternehmens […]

  • Immer mehr Grippe- und Corona-Infizierte

    Immer mehr Grippe- und Corona-Infizierte

    Sind in Ihrem Umfeld gerade auch viele Menschen krank, haben Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen? Tatsächlich rollt gerade eine Erkältungswelle durch Hessen und Rheinland-Pfalz – und auch Corona-Pandemie ist noch nicht beendet. Wenn der Sommer geht, sind die Erkältungsviren auf dem Vormarsch. Dass auch Krankheitserreger Saison haben, darauf war viele Jahre Verlass. Doch in diesem Jahr haben sich schon im Sommer ungewöhnlich viele Menschen erkältet. Und der Trend setzt sich fort: Das Robert-Koch-Institut verzeichnet einen beachtlichen Anstieg an akuten Atemwegsinfektionen bei Erwachsenen. Bei den Hausärzten sorgt das für volle Wartezimmer. Gleichzeitig infizieren sich nach wie vor viele Hessen und Rheinland-Pfälzer mit dem Corona-Virus, genauer mit der stark ansteckenden Omikron-Variante BA.5. Seit wenigen Wochen ist der auf diese Variante angepasste Impfstoff verfügbar, was die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen wieder steigen lässt. Gegen eine Erkältung gibt es keinen Impfschutz. Wohl aber gegen die echte Grippe – die Influenza. Sich an einem Tag gegen die Grippe und Corona impfen zu lassen, ist problemlos möglich. So oder so empfehlen Experten: Wer krank ist, sollte zuhause bleiben und wenn das nicht geht, zum Schutz der anderen eine Maske tragen. Vitaminreich essen und genug Bewegung – vor allem an der frischen Luft – stärken das Immunsystem. Und noch lädt das Wetter dazu ja auch ein. ———————- Eva Dieterle, Moderatorin: Wir wollen das Ganze jetzt noch mal für Sie einordnen und deshalb schalten wir nach Frankfurt, zu Virologe Martin Stürmer, Hallo Herr Stürmer. Dr. Martin Stürmer, Virologe IMD Labor: Hallo, ich grüße Sie. Dieterle: Viele Menschen haben gerade eine laufende Nase, Halsschmerzen usw. Bei den meisten handelt es sich wahrscheinlich eher um eine Erkältung und nicht um eine Grippe, oder? Erkältungen sind doch deutlich häufiger? Stürmer: Ja, wir haben tatsächlich mit Beginn der kalten Jahreszeit eben nicht nur eine Coronawelle, eine zusätzliche, sondern auch ganz klassische Erkältungskrankheiten, die wir ja […]

  • Ausbildungsstart für Pflege-Azubis

    Ausbildungsstart für Pflege-Azubis

    Gerade ist das neue Ausbildungsjahr gestartet. Und erneut sind Tausende Lehrstellen in Rheinland-Pfalz noch unbesetzt. Wie schwierig es ist, junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen, zeigt sich auch im DRK Krankenhaus Alzey. Immerhin: Der aktuelle Azubi-Jahrgang ist vollbesetzt. Auch dank Marie-Claire Schulz, die nun die ersten Tage ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau absolviert. Gespräch Marie-Claire Schulz und Frau Fieltsch „Hallo Frau Fieltsch! Ich bin die Marie-Claire, neue Auszubildende. “ „Schön.“ „Ich würde Ihnen gern mal den Blutdruck messen, wenn das okay ist. “ „Ja. Schöne Augen haben Sie.“ „Danke schön. Ich lege die Manschette mal an, gell.“ Komplimente für Marie-Claire aus Erbes-Büdesheim. Und mit dem Blutdruckmessen klappt es auch schon ganz gut. Heimvorteil, könnte man sagen. Denn vor ihrer Ausbildung hat die 19-Jährige hier bereits ein Schulpraktikum und ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert – während der Pandemie. Marie-Claire Schulz, Auszubildende Pflegefachfrau „Klar, das FSJ war auch stressig für uns FSJler, sag ich mal, in der Corona-Zeit. Aber ich finde, wir haben das Beste draus gemacht. Und man hat dadurch neue Leute kennengelernt. Der Umgang mit den Patienten … Die Patienten bedanken sich, für die Arbeit, die wir gemacht haben.“ Eben diese Dankbarkeit habe sie überzeugt, die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau zu beginnen. Trotz Schicht-, Wochenend- und Feiertagsdiensten. Auch für ihre ehemalige FSJ-Kollegin Laura Sollinger bietet die Ausbildung nun die Chance, mehr Verantwortung zu übernehmen und sich zu spezialisieren. In den ersten beiden Monaten stehen Theorie und Grundlagen im Vordergrund. Etwa das ordnungsgemäße Aufziehen einer Spritze und der richtige Umgang mit Patientenakten und Pflegeplänen. Im DRK Krankenhaus ist das Thema Nachwuchskräfte kein Selbstläufer. Gerade einmal vier von elf Ausbildungsplätzen waren im letzten Jahr besetzt. Eine Lücke, die in diesem Jahr nur geschlossen werden konnte, weil Zweidrittel der Azubis aus dem Ausland geholt wurden. Jonas Vironen, Pflegedirektor DRK Krankenhaus Alzey „Ich wäre […]

  • Was sagt das Abwasser über die Corona-Lage?

    Was sagt das Abwasser über die Corona-Lage?

    Viele Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, merken es – wenn überhaupt – erst dann, wenn Symptome wie Husten oder Erschöpfung auftreten. Dann ist es meist zu spät, denn schon einige Tage vorher kann ein Infizierter ansteckend sein. Im Abwasser hingegen sind Coronaviren oft schon nachweisbar, bevor die ersten Symptome auftauchen. Das sogenannte Abwasser-Monitoring, das als eine Art Corona-Frühwarnsystem taugen soll, läuft seit heute erstmals flächendeckend in Rheinland-Pfalz. Corona im Abwasser nachweisen – was in anderen europäischen Ländern schon länger gang und gäbe ist, geschieht im kommenden Herbst und Winter auch an 14 Kläranlagen in Rheinland-Pfalz. Wie hier in Mainz werden Teile des Rohwassers in Behältern gesammelt und dann auf ihre Viruslast überprüft. Jeanette Wetterling, Vorstandsvorsitzende Wirtschaftsbetrieb Mainz „Wir entnehmen eine 24-Stunden-Mischprobe aus dem Zulauf der Kläranlage. Das ist das Rohabwasser. Und Sie sehen hier im Hintergrund den Probeentnahmeschrank. Da wird praktisch die Probe 24 Stunden entnommen. Das wird gemischt und dann wird es dem Labor zur Verfügung gestellt zur Sequenzierung.“ Weil weniger Menschen sich testen lassen, verliert die Corona-Inzidenz an Aussagekraft. Die Ergebnisse der Abwasseruntersuchung sollen Aufschluss darüber geben, wie viele Menschen tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert sind und welche Virusvariante gerade dominiert. Je mehr Viruspartikel im Abwasser, desto höher das Infektionsgeschehen. Die rheinland-pfälzische Landesregierung stellt für das Monitoring im nächsten halben Jahr bis zu 500.000 Euro bereit und erhofft sich Erkenntnisse, die über aktuelle Corona-Lage hinausgehen. Daniel Stich, SPD, Ministerialdirektor Gesundheitsministerium Rheinland-Pfalz „Es ist für uns auch ein sehr gutes Beispiel dafür – Stichwort London, wo das Thema Poliovirus ja auch sehr gut nachgewiesen wurde –, dass wir mit diesem Element, was wir jetzt flächendeckend testen, anhand dieser Pandemie, für Influenzawellen oder ähnliche Viruserkrankungen gerüstet sein könnten. Deshalb bin ich froh, für dieses halbe Jahr die Finanzierung zu haben und dann werden wir die gemeinsamen Ergebnisse bewerten.“ […]

  • Corona-Impfung mit neuem BA 5-Impfstoff

    Corona-Impfung mit neuem BA 5-Impfstoff

    B.1.1.7, BA.1, BA.5 – mittlerweile gibt es zahllose Mutationen des Corona-Virus. Lange Zeit mutierte das Virus den Impfstoffen geradezu davon. Jetzt gibt es zum erste Mal seit Beginn der Pandemie einen Impfstoff, der an die Mutation angepasst ist, die gerade in Deutschland dominiert: Die Omikron-Subvariante BA.5. Wir waren heute Morgen im Impfzentrum Alzey dabei und haben geschaut, wie gut die Menschen den neuen Impfstoff annehmen.   Kleiner Picks, große Wirkung – zumindest gegen die Omikron-Variante BA.5 des Corona-Virus. Der angepasste Impfstoff wird jetzt im Impfzentrum Alzey verwendet. Für Ernst Mann aus Albig war deshalb klar: Ernst Mann (71): „Ich wollte mich impfen lassen mit dem neuen Impfstoff, um mich freier bewegen zu können. Da ich Vorerkrankungen haben, wollte ich Vorkehrungen treffen, dass ich auf keinen Fall das Virus kriege und ins Krankenhaus muss.“ Für Ernst Mann ist es die 4. Impfung – oder anders gesagt: die zweite Booster-Impfung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die zweite Booster-Impfung mit den angepassten Impfstoffen nur für über 60-Jährige oder medizinisches Personal – in Ausnahme-Fällen für jüngere Menschen. Jörg Adam (43), Lohnbuchhalter: „Ich bin vorerkrankt (…) und jetzt verspreche ich mir von der 2. Auffrischungsimpfung noch mehr Schutz für mich.“ Mehr als 400 Menschen haben hier in den vergangenen drei Tagen ihre vierte Impfung erhalten – mehr als 100 täglich. Im Sommer waren es meistens nur 20 Impfungen am Tag. Den ersten angepassten Impfstoff gegen die Omikron-Subvariante BA.1 gibt es seit Anfang September: Der sei aber kaum nachgefragt worden, erzählt uns der Leiter des Impfzentrums. Norbert Günther, Impfzentrumskoordinator Alzey-Worms: „Wir haben das hier gemerkt an den Anmeldezahlen, die Leute haben sich erst für BA.1 angemeldet, sich dann aber gleich wieder umgemeldet auf den neuen Impfstoff… Der Andrang ist verhältnismäßig groß, darauf haben die Leute gewartet und jetzt kommen sie in Massen.“ Auch heute werden rund 100 […]

  • Kliniken mit dem Rücken zur Wand

    Kliniken mit dem Rücken zur Wand

    Geschlossene Notaufnahmen, gesperrte Intensivbetten, noch nie dagewesene Krankenstände beim Personal. Viele Kliniken stehen aktuell mit dem Rücken zur Wand. Nachdem sie sich gerade von der Corona-Pandemie ein wenig erholt haben, führen jetzt Inflation und steigende Energiepreise zu großen Problemen. Die Krankenhausgesellschaften warnen: Wenn die Politik nicht sofort handelt, seien Insolvenzen unvermeidbar. Die Station 5 des DRK-Krankenhauses in Alzey ist verwaist. Der Grund: das Personal fehlt, daher musste der Betrieb seit März eingeschränkt werden. Eines von vielen Problemen, mit denen das Klinikum derzeit zu kämpfen hat. Die Energiekosten werden sich voraussichtlich vervierfachen, die Inflation macht alles teurer. Allein für die Wäscherei bezahlt es bereits knapp 24% mehr. Michael Nordhoff, Kaufmännischer Direktor DRK-Krankenhaus Alzey „Die Energiekosten müssen Sie zahlen, müssen wir zahlen, wie jeder andere daheim auch. Wir müssen Gehälter zahlen und wir hoffen, dass wir das weiter tun können, das ist ganz entscheidend. Und wenn wir das nicht mehr tun können, dann sind wir irgendwann an einem Punkt, an dem wir sagen müssen, wir befinden uns auf der Kippe, wir befinden uns im Bereich der roten Zahlen.“ Rund 60% der Krankenhäuser machen aktuell Verluste. Geht es so weiter, könnten es im nächsten Jahr 80% sein, damit rechnen zumindest die 16 Krankenhausgesellschaften des Landes. Zusammen haben sie eine Petition gestartet, in der sie die Politik dazu aufrufen, die Kliniken zu retten. Hartmut Münzel, Vorstandsvorsitzender Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz „Ich weiß, dass Krankenhäuser oft schon in schwieriger Situation waren und immer hieß es: Jetzt ist es soweit. Aber ich bin seit vielen Jahren im Krankenhausgeschäft tätig und ich denke, so ernst wie in diesem Jahr war die Situation noch nie.“ Allein bei den Sachkosten klaffe in Rheinland-Pfalz eine finanzielle Lücke von 87 Millionen Euro. Der Zusammenschluss fordert einen Inflationsausgleich für alle deutschen Kliniken, um die Folgen abzumildern. Um Energie und Kosten zu sparen, haben sie […]

  • Hausärztemangel in Worms

    Hausärztemangel in Worms

    Der Landarztmangel – über dieses Thema haben wir schon oft hier berichtet. Doch mittlerweile fehlen die Ärzte auch schon in Städten. Beispiel: Worms. Dort haben jetzt schon Tausende Patienten keinen festen Hausarzt mehr. Ein Problem, das immer größer wird, denn in den kommenden Jahren werden noch weitere Mediziner in den Ruhestand gehen. Eine Behandlung beim Hausarzt sollte für jeden selbstverständlich sein. In Worms ist das für viele Menschen aber nicht der Fall, denn hier fehlen Hausärzte. Mehr als zehn Stellen sind aktuell unbesetzt. Birgit Sattler, Wormser Gesundheitsnetz „Die hausärztliche Versorgung in Worms sehen wir als kritisch an. Wir haben zurzeit rund 10.000 Patienten, die auf der Suche nach einem Hausarzt sind. Es haben mehrere Praxen in den letzten Monaten und wenigen Jahren geschlossen. Da sind immernoch Patienten dabei, die zum Teil bis heute keinen Hausarzt gefunden haben.“ Diese Patienten kommen dann zum Beispiel zur Gemeinschaftspraxis von Klaus Uderstadt. Doch auch er kann aktuell keine neuen Patienten mehr aufnehmen. Klaus Uderstadt, Arzt für Allgemeinmedizin „Momentan müssen wir den Leuten sagen: Es ist wie es ist. Es ist ein Problem. Akute Erkrankungen gerne, aber eine Dauerbehandlung können wir dann nicht auch noch durchführen.“ Klaus Uderstadt arbeitet seit 25 Jahren in der Wormser Gemeinschaftspraxis. In zwei Jahren möchte auch er in den Ruhestand gehen. Um einen Nachfolger muss er sich aber keine Sorgen machen. Seine Patienten werden von den anderen Medizinern in der Praxis übernommen. Hausärzte mit einer eigenen Praxis haben diese Möglichkeit nicht. Mit jedem Arzt, der in den Ruhestand geht, stehen etwa 1.000 Patienten plötzlich ohne Behandlung da. Klaus Uderstadt, Arzt für Allgemeinmedizin „Es ist so, dass hier Kollegen weitergearbeitet haben, vor allem in Einzelpraxen, die schon längst eigentlich nicht mehr konnten und selbst krank waren, aber ihre Patienten halt nicht im Stich lassen wollten, die auch jahrelang nach Nachfolgern gesucht […]

  • Omikron-Impfungen starten

    Omikron-Impfungen starten

    Seit heute werden in Rheinland-Pfalz zwei neue Corona-Impfstoffe verimpft. Hessen zieht am kommenden Montag nach. Die Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna sind an die Omikron-Variante BA.1 des Corona-Virus angepasst. Nach der Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA am vergangenen Donnerstag können sich nun Personen ab 12 Jahren mit Grund-Immunisierung boostern lassen. Da ist er – der neue, an Omikron angepasste Impfstoff. Im Mainzer Impfzentrum will heute Christine Barzen die erstbeste Gelegenheit nutzen, ihren Schutz gegen das Coronavirus aufzufrischen. Denn die 47-Jährige rechnet mit einer weiteren Coronawelle im Herbst und Winter. Ihre dritte Impfung liegt bereits zehn Monate zurück. Christine Barzen, Erzieherin aus Mainz „Also, mir ist es ganz wichtig, mich impfen zu lassen. Weil wir auch im Freundeskreis auch schon sehr schwere Fälle hatten und ich auch gerne möchte, dass ich mich schützen möchte. Und weil ich im Kindergartenbereich arbeite und nicht die Möglichkeit habe, mich auch überall zu schützen.“ Aber auch ihr Umfeld möchte Christine Barzen mit der Auffrischungsimpfung schützen. Ihre Hoffnung, vor Ort nicht lange warten zu müssen, wird heute erfüllt. Das Interesse am neuen Impfstoff hält sich in Grenzen. Zugelassen sind die an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Vakzine lediglich für Auffrischungen. Zuvor müssen mindestens zwei Impfungen mit den herkömmlichen Wirkstoffen erfolgen. Die ersten von insgesamt 3420 Biontech- und 750 Moderna-Dosen sind heute in Mainz eingetroffen. David Malcharczyk, Koordinator Impfzentrum Mainz „Mit dem aktuellen Impfstoff und dem aktuellen Personalstand sind 250, 300 Impfungen am Tag auf jeden Fall möglich. Und bei Bedarf werden wir selbstverständlich da auch noch nachlegen.“ Allgemein wird eine zweite Auffrischung allen Über-60-Jährigen und vorerkrankten Personen empfohlen. Frühestens sechs Monate nach der letzten Impfung oder Infektion. Allerdings dominiert aktuell die Omikron-Variante BA.5. Ein daran angepasster Impfstoff dürfte noch einige Wochen auf sich warten lassen. Somit stellt sich die Frage, ob eine Auffrischung jetzt schon sinnvoll […]

  • Vorbereitung auf den Corona-Herbst: Chef der Staatskanzlei im Studio

    Vorbereitung auf den Corona-Herbst: Chef der Staatskanzlei im Studio

    Corona und der Herbst – was da auf uns zukommt, darüber sind sich Experten nicht einig. Genauso wenig ist man sich auf Bundesebene einig. Da kämpft „Team Vorsicht“ gegen „Team Freiheit“ – und so gibt es rund um den Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes noch viele Fragen. Das Bundeskabinett hat gestern den Entwurf beschlossen – einige Länder, wie zum Beispiel Hessen, sind aber noch wenig überzeugt. Darüber sprechen wir mit dem Corona-Koordinator des Landes Hessen, Axel Wintermeyer. Die Sommerwelle, sie ist gebrochen. Nachdem die stark ansteckende Omikron-Variante die Corona-Fallzahlen in den letzten Monaten in die Höhe getrieben hatte, ebben sie nun immer weiter ab. Doch wie heißt es so schön: Nach der Ebbe kommt die Flut. Und so rechnet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auch für den Herbst mit einer erheblichen Krankheits-Welle. Die Bundesregierung hat deshalb gestern ein neues Infektionsschutzgesetz auf den Weg gebracht, das wieder schärfere Corona-Schutzmaßnahmen vorsieht. Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister „Bundesweit soll daher ab dem 01.10 gelten, dass also im Fern-und Flugverkehr FFP2-Masken getragen werden müssen, dass in Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen die Schutzniveaus erhöht werden. Dass dort die FFP2-Maskenpflicht gilt und darüber hinaus getestet wird. Also im Vergleich zum letzten Jahr erhöhen wird dort die Schutzmaßnahmen noch einmal.“ Zusätzlich können die Länder ebenfalls ab dem 01. Oktober eine Maskenpflicht in Innenräumen anordnen. Wenn sie das tun, müssen sie frisch getestete Personen von der Maskenpflicht ausnehmen. Auch Menschen, die innerhalb der letzten drei Monate geimpft wurden oder genesen sind, können von der Maskenpflicht im Innenraum befreit werden. Eine umstrittene Option. Christian Sommerbrodt, Allgemeinmediziner aus Wiesbaden „Medizinisch betrachtet ist es tatsächlich so, dass wir drei Monate eine etwas verringerte Ansteckungsfähigkeit haben, aber ob das die Pandemie maßgeblich beeinflusst, das muss man tatsächlich in Frage stellen.“ Allgemein das Tragen von FFP2-Masken vorzuschreiben, ist ebenfalls nicht unumstritten. Denn wegen der schlechten Datenlage in […]

  • Ausstellung zu Hate Speech

    Ausstellung zu Hate Speech

    Heute schon geflucht? Bestimmt! Wahrscheinlich auf dem Weg zur Arbeit oder am Computer oder… – naja es gibt genug Möglichkeiten. Im Frankfurter Museum für Kommunikation dreht sich alles um Flüche und Beschimpfungen. In der Ausstellung „Potz! Blitz!“ darf auch der Museumsbesucher fluchen und er erfährt vieles über Kraftausdrücke und ihre Geschichte. Rolf-Bernhard Essig, Kurator der Ausstellung „Wachsen sollst du wie eine Zwiebel, mit dem Kopf in der Erde. Vittu, Cazzo, Dorritti, Merde.“ Lassen sie sich vom Kurator der Ausstellung mal so richtig beschimpfen, oder literarisch wertvoll vom großen Frankfurter Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe. Flüche können aus Liebe entstehen und sie haben eine Jahrtausendalte Tradition. Rolf-Bernard Essig, Kurator der Ausstellung „Aus dem Glauben, dass man mit Wörtern etwas tun kann, was die Gegenwart, was die Welt verändern kann. Man verwünscht im Märchen, aber auch in den Religionen. Beispielsweise wird Frau Lot in eine Salzsäule verwandelt, auch das ist ein göttlicher Fluch. Diese ganze magische religiöse Sphäre, die macht klar: Man glaubte wirklich, Wörter können die Welt verändern.“ Wörter und Symbole. Das magische Auge schützt seit 3.000 Jahren vor dem Bösen. Mit schwarzer Magie, mit Voodoo soll das Böse herbei beschworen werden, soll jemand verflucht werden. Das funktioniert auch heutzutage. „ Hate Speech“ der Fluch der Moderne. Er trifft besonders Prominente, Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, ob sympathisch oder nicht. Rolf-Bernhard Essig, Kurator der Ausstellung „Heutzutage ist das entscheidende Element, dass die Verbreitung viel schneller und viel weiter reicht als in alten Zeiten.“ Wie flucht die Welt? Welcher Fluch stammt aus welchem Land? Eine gar nicht so einfache Station zum Mitmachen. Der Ausstellungsbesucher wird so zum internationalen Fluchexperten. Diese leicht veränderten Autokennzeichen führen schon auf die richtige Fährte zur Fluch-Hochburg. Rolf-Bernhard Essig, Kurator der Ausstellung „Ich glaube, am liebsten Flucht man im Verkehr. Im Straßenverkehr gibt es, glaube ich, kaum […]

  • Strategie für den Corona-Herbst

    Strategie für den Corona-Herbst

    Zwei neue und trotzdem altbekannte Begriffe bereichern fortan die Corona-Debatte: Winterreifen und Schneeketten. Das Bild einer verschneiten Landschaft soll uns nun auf die Corona-Maßnahmen im Herbst und Winter vorbereiten. Winterreifen stehen dabei für die allgemeine Vorsorge des Bundes, Schneeketten für die möglichen Schutzmaßnahmen der Länder. Heute hat der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch seine neue Corona-Strategie vorgestellt. O bis O – von Oktober bis Ostern. Diese Faustformel beherzigen viele, wenn es darum geht, am Auto die Winterreifen aufzuziehen. Jetzt wird sie auch maßgebend für die Corona-Strategie. Von Oktober bis Ostern sollen wieder strengere Corona-Schutzmaßnahmen gelten. So steht es im Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz. Aber: Marco Buschmann, FDP, Bundesjustizminister am 04.08.2022 „Alle diese Dinge, die man unter dem Begriff Lockdown versteht, Ausgangssperren, Betriebsschließungen, Schulschließungen. All diese Dinge halten wir nicht mehr für angemessen, sondern wir möchten in den Herbst gehen, wenn Sie so wollen auch in einer Zwei-Stufen-Logik – ‚Winterreifen, Schneeketten‘ metaphorisch genannt. Also man könnte auch sagen, einer allgemeinen Vorsorge und dann besonderer Maßnahmen, wenn es die Lage erfordert.“ Für die besonderen Maßnahmen, die Schneeketten, sind die Länder verantwortlich. Dazu erklärt der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch heute in Mainz, dass Kitas und Schulen künftig nicht mehr geschlossen werden sollen. Zu weiteren Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel einer Maskenpflicht in Innenräumen, äußert er sich heute aber nicht. Denn die Rechtsgrundlage dafür – das neue Infektionsschutzgesetz – wird erst am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen. Clemens Hoch, SPD, Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Was die Ermächtigungen der Länder angeht im Detail und vor allem die Klarheit und Nachvollziehbarkeit der Maßnahmen, hat mein Staatssekretär Denis Alt ja schon berichtet, dass wir noch etwas Nachsteuerungsbedarf sehen. Natürlich haben wir den bei der Bundesregierung schon hinterlassen. Trotzdem scheint es jetzt so, dass die Bundesregierung erstmal den Weg für das parlamentarische Verfahren und die Bundesratsbefassung für dieses Gesetz frei macht und […]