Allgemein

  • David Schwezoff – der erste Landesrabbiner von Rheinland-Pfalz

    David Schwezoff – der erste Landesrabbiner von Rheinland-Pfalz

    Schon oft haben wir hier in der Sendung über die Schum-Städte gesprochen: Mainz, Worms und Speyer – im Mittelalter die führenden religiösen Zentren des Judentums in Europa, jetzt UNESCO-Welterbe-Stätte. Seit heute nun hat Rheinland-Pfalz einen Landesrabbiner. Mehr jetzt zu der ungewöhnlichen Personalie. Er ist der neue Landesrabbiner in Rheinland-Pfalz. Genauer gesagt, der erste, den es jemals gab – David Schwezoff. Geboren und aufgewachsen ist er in Ungarn. Seine Familie stammt teils aus Russland, teils aus Deutschland. Studiert hat er unter anderem in Israel und den USA. Und jetzt also Rheinland-Pfalz. David Schwezoff, Landesrabbiner RLP „Ich interessiere mich schon lange für das jüdische Leben und das bedeutende Erbe dieser Gegend. Dies ist die Heimat und das Herz des europäischen Judentums. Es ist mir eine große Ehre, einen Beitrag für die jüdischen Gemeinden und die gesamte Gesellschaft in Rheinland-Pfalz zu leisten.“ Für die neue Aufgabe ist der 42-Jährige extra nach Deutschland, genauer gesagt nach Koblenz gekommen. Seine Aufgaben sind vielfältig. Von Hochzeiten und Beerdigungen bis zum Dialog mit Politik und Gesellschaft ist alles dabei. David Schwezoff, Landesrabbiner RLP „Werde mich weiter um bessere Beziehungen zu allen Menschen in Rheinland-Pfalz bemühen und unser Land in seiner Aufgabe dabei unterstützen, dass unsere Gesellschaft als eine glückliche und fröhliche Gesellschaft erhalten bleibt und unser Alltag auf gegenseitigem Respekt und Liebe basiert.“ Eine seiner Hauptaufgabe wird die Pflege der rund 400 jüdischen Friedhöfe im Land sein. Nur noch etwa zehn davon werden aktiv Betrieben. David Schwezoff, Landesrabbiner RLP „Wir müssen dafür sorgen, dass die Friedhöfe richtig gepflegt werden, die Gräber in gutem Zustand sind. Es ist schwierig, denn es leben keine Familien der hier Begrabenen mehr. Aber die Gräber und Friedhöfe müssen laut Tora für immer erhalten bleiben.“ Vor allem beim Landesverband der jüdischen Gemeinden Rheinland-Pfalz setzt man viel Hoffnung in den neuen Landesrabbiner. Avadislav Avadiev, […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Prozess Autoattacke Volkmarsen: Verteidigung will Höchststrafe verhindern — Flughafen Hahn mit Millionenverlust — Mehr Gehalt für hessische Beamte Verteidigung will Höchststrafe verhindern Im Prozess um die Autoattacke auf den Rosenmontagszug im nordhessischen Volkmarsen hat die Verteidigung heute gefordert, den Angeklagten nicht zu der höchstmöglichen Strafe zu verurteilen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord in 89 Fällen vor. Sie verlangt eine lebenslange Freiheitsstrafe und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld plädiert. Der heute 31-Jährige soll am 24. Februar vergangenen Jahres mit seinem Auto vorsätzlich in die Zuschauermenge gerast sein. Das Motiv für die Tat ist unklar. Der Angeklagte schweigt bislang. Hahn mit Millionenverlust Der Flughafen Hahn im Hunsrück hat auch in den Jahren 2019 und 2020 Verluste in Millionenhöhe hinnehmen müssen. Das geht aus den Ausschreibungsunterlagen zur Investorensuche für den insolventen Airport hervor. 2019 stand unter dem Strich ein Minus von knapp 7,8 Millionen Euro. In der Corona-Pandemie 2020 stieg der Verlust auf rund 13 Millionen Euro. Mehr Gehalt für Beamte Hessen überträgt seinen Tarifabschluss für die Angestellten des Öffentlichen Dienstes auf die mehr als 200.000 Landesbeamten und Richter. Das hat der Landtag hat gestern Abend entschieden. Demnach steigen die Bezüge ab August des nächsten Jahres in zwei Schritten um insgesamt 4%. Außerdem erhalten die Beamten und Richter ebenfalls zwei Corona-Sonderzahlungen von jeweils 500 Euro für dieses und das kommende Jahr.

  • Emotionaler Abschied: FCK-Legende Horst Eckel wird in Vogelbach beerdigt

    Emotionaler Abschied: FCK-Legende Horst Eckel wird in Vogelbach beerdigt

    Am vergangenen Freitag erreichte Fußball-Deutschland die traurige Nachricht: Horst Eckel ist tot. Der Fußball-Weltmeister von 1954 wurde 89 Jahre alt. Er war das jüngste Mitglied der DFB-Elf, die gegen Ungarn das Wunder von Bern vollbrachte – und damit Geschichte schrieb. Eckel wurde mit seinem 1. FC Kaiserslautern zweimal Deutscher Meister und wurde Ehren-Spielführer der Roten Teufel. Heute Nachmittag wurde Horst Eckel in seinem Heimatort Vogelbach in der Pfalz beerdigt. Horst Eckel, der Held von Bern, ist von uns gegangen. Die Trauerfeier findet in kleinem Kreis statt. Otto Rehhagel, FCK Meister-Trainer 1998 „Wir kennen uns aus meiner Zeit und aus seiner Zeit, ich war ja hier von 66-71 Spieler, und jetzt hat eben der Horst seinen Lebensweg beendet und ich bin sicher, die Engel werden ihn auf Händen tragen.“ Die FCK-Familie trauert. Mehrere Hundert Fans sind gekommen, um Horst Eckel zu verabschieden, eine der großen Vereinsikonen. In Vogelbach geboren, spielte Eckel zehn Jahre für seinen FCK, zusammen mit Fritz Walter und dessen Bruder Ottmar Walter. Die drei verband eine lebenslange Freundschaft. Mit dem Wunder von Bern haben sie sich ein Denkmal gesetzt. Eckel war Pfälzer durch und durch. Bis zuletzt besuchte er die Heimspiele auf dem Betzenberg und fieberte mit. Ehemalige Weggefährten erweisen ihm heute die letzte Ehre. Olaf Marschall, 1998 Meister mit dem FCK „Mit ihm konntest du dich immer über alles unterhalten, besonders über Fußball. Und du konntest auch gegenteilige Argumente haben, und dass du mit ihm diskutieren konntest und er immer nett und angenehm geblieben ist.“ Es gibt prominente Trauergäste. Darunter auch Andreas Brehme, langjähriger FCK-Spieler und Weltmeister von 1990. Andreas Brehme, Fußball-Weltmeister 1990 „Man war auch immer mal zusammen, wo man essen war, und das war schon immer ein tolles Ereignis, dass ich den Horst kennenlernen durfte.“ Hans-Peter Briegel, Spieler 1.FC Kaiserslautern 1975-84 „Er hat viel für […]

  • Europa-League: Kommt Eintracht Frankfurt direkt ins Achtelfinale?

    Europa-League: Kommt Eintracht Frankfurt direkt ins Achtelfinale?

    Letztes Gruppenspiel für die Frankfurter Eintracht in der Fußball Europa League! Noch ein einziges Pünktchen in der Tabelle fehlt dem Team von Trainer Oliver Glasner, um sich direkt für das Achtelfinale zu qualifizieren. Doch der Gegner, er könnte unangenehmer kaum sein: Die Hessen müssen in der „Hölle am Bosporus“ bei der Mannschaft von Fenerbahçe Istanbul antreten. Doch bevor es gestern mit dem Flieger ab in Richtung Türkei ging, hieß es noch mal schwitzen – auf dem Trainingsplatz vor dem heimischen Stadion in Frankfurt. Volle Konzentration aufs letzte Gruppenspiel – und dann mit breiter Brust Richtung Bosporus. Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt „Wir fahren – oder fliegen – jetzt dann nach Istanbul und wollen gegen Fenerbahçe gewinnen. Also das ist, wie wir das Spiel angehen – völlig unabhängig von der Ausgangssituation. Wir werden jetzt nicht abwartend agieren und sagen: Ja, ein Punkt reicht uns und dann schauen wir, was rauskommt. Sondern wir werden ganz klar auf Sieg spielen.“ Auch wenn das Stadion in Istanbul wohl nicht ausverkauft sein wird – die Fenerbahçe-Fans sind für ihre heißblütige Stimmung bekannt. Ruhe bewahren muss da vor allem Eintracht-Torhüter Kevin Trapp. Zumal die Unterstützung der Eintracht Fans diesmal ausfällt: Coronabedingt erlauben die türkischen Behörden keine Gästefans. Also: Alle gegen die Eintracht! Kevin Trapp, Torwart Eintracht Frankfurt „Da ist eine unfassbare Stimmung. Wir wissen alle, dass es sehr fanatische Fans sind. Von daher wird’s, glaube ich, eine sehr tolle Stimmung. Wir haben bei Olympiakos schon gespielt vor einem tollen Publikum – also jetzt nichts, was uns noch nervös machen wird -, aber wir freuen uns natürlich auch, dass wir in einem Stadion spielen können, in dem auch ein paar Zuschauer da sein werden.“ Und diese Zuschauer, sie setzen vor allem wieder auf einen: Mesut Özil. Der ehemalige deutsche Nationalspieler erzielte schon beim Hinspiel in Frankfurt den […]

  • Der 17:30-Adventskalender: Promis in Frankfurt servieren Weihnachtsdinner für Obdachlose

    Der 17:30-Adventskalender: Promis in Frankfurt servieren Weihnachtsdinner für Obdachlose

    In der Vorweihnachtszeit öffnet der Römer für einen Abend seine Pforten für Obdachlose. Dann gibt es für die Bedürftigen Weihnachtsgans, serviert von Promis. Unser heutiges Türchen im „17:30 Sat.1 Live Adventskalender“. Wenigstens für einen Abend etwas Wärme und ein Weihnachtsessen genießen. Rund 500 Obdachlose und bedürftige Menschen strömen in den Ratskeller des Frankfurter Römers zu Gänsekeulen mit Klößen und Rotkraut. 30 Prominente aus Politik, Sport und Showbusiness packen mit an und geben den Menschen etwas, das sie sich sonst nicht leisten können. Peter Feldmann, SPD, Oberbürgermeister Frankfurt „Es kann jeden treffen und deshalb glaube ich, es ist wichtig, dass so ein Rathaus als zentraler Ankerpunkt für alle da ist. Und dass wir in unserer Stadt Armut eben nicht verstecken.“ Reiner Calmund, Fußball-Manager-Legende „Das ist wichtig, dass wir diese Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, unterstützen. Mit Essen, mit Geschenken, aber auch mit Herz, mit Einstellung.“ Tobias Künzel, Sänger „Die Prinzen“ „Es bewegt mich sehr, muss ich sagen. Die glücklichen Menschen zu sehen, zum Teil auch sehr traurige Gesichter und die strahlenden Augen. Das ist schon wirklich eine sehr bewegende Geschichte.“ Ein wenig Besinnlichkeit und Ablenkung für die Bedürftigen mit kleinen Geschenken und dem einen oder anderen Autogramm. Nachdem das Essen vor einem Jahr coronabedingt ausfallen musste, gilt dieses Mal 2G im Ratskeller. Für nicht Geimpfte oder Genesene gibt es aber draußen im Hof die Weihnachtsgans. Zumindest einmal im Jahr stehen die Obdachlosen im Mittelpunkt. Sven Bender, obdachlos „Also, das Essen war super. Ich bin selber seit zwei Jahren arbeitslos und obdachlos. Und so ein Essen habe ich noch nie gehabt.“ Gerhard Wächter, obdachlos „Ich freue mich das ganze Jahr über auf dieses Treffen.“ – „Warum?“ – „Ich bin unter Menschen.“ Bereits zum neunten Mal wird das Essen von Medienmanager Bernd Reisig und seiner Stiftung „helfen helfen“ veranstaltet. […]

  • Rückepferd im Einsatz im Wald in Ober-Olm

    Rückepferd im Einsatz im Wald in Ober-Olm

    Wir wollen Ihnen noch Polly vorstellen. Polly ist ein Rückepferd und stapft diese Woche fleißig durch den Ober-Olmer Wald. Doch nicht einfach nur zum Spaß. Polly zieht Baumstämme vom Inneren des Waldes an den Wegrand. Das fleißige Pferd ersetzt eine schwere Maschine. So werden noch lebende Bäume und der Boden geschützt. Leonie Münzer, Forstamt Rheinhessen „Man kann sich das ein bisschen so vorstellen, wie mit einem Teig beim Backen. Wenn man da von oben fest draufdrückt mit einem großen Gewicht, dann drückt er sich zur Seite oder zusammen, und genau so ist mit dem Boden auch, wenn er nass ist. Und Polly läuft hier nur mit ihren Hufen punktuell drüber und hat ein deutlich geringeres Gewicht als die Maschine, also viel bodenschonender.“

  • Überraschende Vorschläge für das Bundeskabinett

    Überraschende Vorschläge für das Bundeskabinett

    Nun sind sie gelüftet, die letzten Geheimnisse rund um das zukünftige Bundeskabinett der Ampelkoalition. Nachdem am Wochenende bereits SPD und FDP und heute auch die Grünen dem Koalitionsvertrag zugestimmt haben, hat der designierte Kanzler Olaf Scholz die Riege der sozialdemokratischen Minister vorgestellt. Gesundheitsminister wird Karl Lauterbach, der sich in den vergangenen zwei Jahren als einer der prominentesten Experten und Mahner in der Corona-Politik hervorgetan hat. Doch auch sonst gibt es interessante Personalien. Mehr als ein Viertel der neuen Ressortchefs kommen aus Hessen oder Rheinland-.Pfalz. Darunter zumindest eine faustdicke Überraschung. Sie hatte wohl kaum jemand der Hauptstadtjournalisten auf dem Zettel: Hessens SPD-Chefin Nancy Faeser verlässt Wiesbaden und wird neue Bundesinnenministerin. Seit zwei Jahren steht sie an der Spitze des hessischen Landesverbandes und der Landtagsfraktion. Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz lobt sie als erfahrene Innenpolitikerin. Sie selbst setzt einen klaren Schwerpunkt: Nancy Faeser, SPD, designierte Bundesinnenministerin „Ein besonderes Anliegen wird mir sein, die größte Bedrohung, die derzeit unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung hat – den Rechtsextremismus – zu bekämpfen. Das wird mir ein besonderes Anliegen sein und ich bedanke mich herzlich für diese Ehre.“ Die Sicherheitspolitik liegt damit in den Händen zweier Frauen aus Hessen. Denn neue Verteidigungsministerin wird Christine Lambrecht – bislang zuständig für Justiz und zuletzt auch für Familienpolitik. Sie wird die neue Chefin der Bundeswehr. Christine Lambrecht, SPD, designierte Bundesverteidigungsministerin „Wir müssen diesen Beruf attraktiv machen, damit er demographiefest ist, und eine Herausforderung wird sein – aber die ist ganz wichtig –, dass wir dafür sorgen, dass Auslandseinsätze in Zukunft ständig evaluiert werden, immer wieder überprüft werden und auch eine Exit-Strategie vorhanden ist. Wir haben gesehen beim Afghanistan-Einsatz, wie wichtig das ist.“ Das Damen-Trio aus Hessen vervollständigt Bettina Stark-Watzinger. Seit März ist sie die Vorsitzende des hessischen Landesverbandes der FDP. Sie wird in der neuen Regierung für Bildung und Forschung zuständig sein. […]

  • Studiogespräch mit dem hessischen FDP-Fraktionsvorsitzenden René Rock über Koalitionsvertrag und Corona-Lage

    Studiogespräch mit dem hessischen FDP-Fraktionsvorsitzenden René Rock über Koalitionsvertrag und Corona-Lage

    Auch die FDP hat am Wochenende dem Koalitionsvertrag zugestimmt. Dass in einer Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP alle Partner Kompromisse eingehen müssen ist klar, aber die Liberalen räumen jetzt schon elementare Positionen ab. Zum Beispiel beim Thema Impfpflicht. Darüber sprechen wir mit dem FDP-Fraktionschef im hessischen Landtag – vorher der Blick auf den Parteitag am Wochenende. „Es ist besser diese Koalition zu wagen, als auf Gestaltungschancen zu verzichten.“. sagt FDP Chef Christian Lindner. Wovor sich die Partei vor vier Jahren bei ihrer Rückkehr in den Bundestag noch scheute, wird jetzt in die Tat umgesetzt: Regierungsbeteiligung. Volker Wissing, FDP-Generalsekretär „Dieser Parteitag leitet einen neuen Abschnitt in der Geschichte der Freien Demokraten ein. Wir übernehmen in schwierigen Zeiten Verantwortung für unser Land. Wir bringen unsere Idee der Freiheit in ein Regierungsbündnis ein, mit dem wir auf Bundesebene noch keine Erfahrungen haben.“ Erfahrungen mit einer Ampelregierung gibt es bislang nur in Rheinland-Pfalz. Deshalb spielt Volker Wissing, der dort Wirtschaftsminister war, eine wichtige Rolle, zukünftig dann wohl als Bundesverkehrsminister. Ein weiteres prominentes Ressort wird allen Anzeichen nach der jetzige FDP-Parteichef Christian Lindner übernehmen – als Minister für Finanzen. Mit der FDP wird es wohl keine Steuererhöhungen geben, an der Schuldenbremse wird festgehalten, ein Tempolimit ist vom Tisch. Dafür akzeptieren die Liberalen unter anderem einen höheren Mindestlohn von planmäßig zwölf Euro – das lag SPD und Grünen am Herzen. Christian Lindner, FDP-Parteivorsitzender „Am Ende liegt jetzt nun ein Koalitionsvertrag vor, bei dem ich überzeugt bin, dass er nicht geprägt ist dadurch, wo wir uns gegenseitig begrenzt haben, sondern dieser Koalitionsvertrag ist dadurch geprägt, wo wir uns gegenseitig erweitert und ergänzt haben.“ Und trotzdem ist es in Pandemiezeiten ein schwerer Start für die Ampel und besonders für die FDP – für die, laut ihrer Homepage, „Freiheit nicht bloß ein Wort ist, sondern ein Lebensgefühl“, weiter […]

  • 2G im hessischen Einzelhandel

    2G im hessischen Einzelhandel

    Seit dem Wochenende dürfen nur noch Geimpfte und Genesene in die rheinland-pfälzischen Geschäfte – in Hessen hat man heute nachgezogen. Wie das ganze funktioniert und bei den Menschen ankommt, haben wir uns mal in Frankfurt auf der Zeil angeschaut. 18 Tage sind es noch bis Heiligabend. 18 Tage Zeit also, um alle Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Doch für alle ungeimpften in Hessen wird das ab heute schwer. Denn ohne Impfung kein Shopping. Wie hier auf der Zeil in Frankfurt muss der Einzelhandel jetzt jeden Kunden kontrollieren. Die eine oder andere Warteschlange lässt sich da nicht vermeiden. Die meisten Frankfurter nehmen die neue Regelung heute gelassen. Marcel Davids, Bauingenieur „Vom Prinzip muss ja irgendwie ein bisschen härter durchgegriffen werden.“ Katharina Presnjakow, Autoverkäuferin „Ich muss ehrlich sagen, ich mache überwiegend Online-Shopping. Also, gehe gerne auf den Weihnachtsmarkt und so weiter, aber ich finde, es muss jetzt nicht unbedingt sein. Wir sind ja auch dazu angehalten Kontakte zu vermeiden.“ Dieter Helmle, Vermögensberater „Naja, ist besser als Lockdown, sagen wir es mal so. Und letztendlich, wenn alle sich hätten impfen lassen, hätten wir wahrscheinlich das Problem jetzt nicht. Aber muss halt jetzt sein.“ Was die einen gut finden, stellt andere vor große Probleme. Wie Annette Fuchs in ihrem Kofferladen in der Frankfurter Innenstadt. Die Kontrollen übernimmt für sie jetzt extra ein Türsteher. Annette Fuchs, Koffer Klein Frankfurt „Also einen Zusatzaufwand bedeutet es, ganz klar. Ein Türsteher, der kostet Geld. Aber für uns ist es natürlich ganz angenehm, dass wir diese zusätzlichen bürokratischen Themen nicht haben. Wir können und voll aufs Geschäft konzentrieren.“ Die Leute in ihrem Geschäft hätten bisher viel Verständnis erzählt sie. Bisher sei der Tag unter diesen Voraussetzungen gut angelaufen. Bis auf eine Ausnahme. Annette Fuchs, Koffer Klein Frankfurt „Allerdings der Super-GAU war dieses Etikett oder dieser Aufkleber an unserer Tür heute Morgen. […]

  • Engpässe an der Testfront

    Engpässe an der Testfront

    2G im Einzelhandel, aber zum Beispiel in der Gastronomie in Rheinland-Pfalz 2G +. Bedeutet: Nur noch Geimpfte und Genesene, die einen negativen Corona-Test mitbringen. Klar, die Nachfrage nach Tests nimmt weiter zu. Doch das Testangebot ist noch immer gering. Erst nach und nach machen die Testcenter wieder auf. So wie in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Wie an den meisten Testzentren herrscht hier am Allianzhaus Hochbetrieb. Immer wieder staut es sich vor der Teststelle. Vor allem morgens und abends ist der Andrang groß. Aus unterschiedlichen Gründen Natalie Lochmann „Mein Mann hat heute Geburtstag und wir wollten tatsächlich mal essen gehen. Würden wir sonst nicht so machen aber ist eine Ausnahme.“ Ann-Katrin Hetten „Ich habe gleich einen Arzttermin und muss dafür einen Test vorher machen.“ Hans-Jürgen Friedrich „Wir wollen verreisen mit dem Flugzeug und da brauchen wir einen Schnelltest.“ Ohne Name „Weil ich mich testen lassen muss, wenn ich meinen Vater besuchen will im Heim.“ Auch durch die am Samstag in Kraft getretene 2G+ Regelung in Rheinland-Pfalz hat die Nachfrage nochmal zugenommen. Marietta Ravasi, Geschäftsführerin Schnelltest Deutschland „Wir haben uns vorbereitet, haben mehr Personal in die Stationen gesteckt und haben den Ansturm tatsächlich massiv gemerkt. Also, wir haben am Wochenende alleine in dieser Station 2.000 Testungen durchgeführt. Und in unseren anderen Stationen sind wir da auch rangekommen. Und man merkt auf jeden Fall, dass der Bedarf einfach da ist.“ Deshalb sollen in Mainz bald drei weitere Teststellen öffnen. Jedoch ist es für Testzentren schwieriger geworden, die Tests zu besorgen. Das liegt an der weltweit steigenden Nachfrage nach Tests und der begrenzten Frachtkapazität durch das Weihnachtsgeschäft. Mangelware werden sie aber hier vorerst nicht. Ein ähnliches Bild zeigt sich in einer Mainzer Apotheke. Täglich lassen sich hier 150 Menschen testen. Auch die Nachfrage nach den Selbsttests ist enorm. Wie in Drogerien oder Supermärkten sind […]

  • Schaltgespräch mit Bioscientia-Chef Dr. Oliver Harzer über Corona-Tests

    Schaltgespräch mit Bioscientia-Chef Dr. Oliver Harzer über Corona-Tests

    Falls ein Schnelltest positiv ist, muss er über einen PCR-Test bestätigt und im Labor ausgewertet werden. Zum Beispiel in Ingelheim bei Bioscientia. Und dort sprechen wir mit dem Geschäftsführer Dr. Oliver Harzer. Markus Appelmann, Moderator: Guten Abend nach Ingelheim. Dr. Oliver Harzer, Geschäftsführer Bioscientia: Guten Abend auch. Appelmann: Die Corona-Inzidenzen sind auf ein Rekordniveau gesprungen, scheinen aber im Moment ein bisschen zu stagnieren. Wie bewerten Sie denn die Corona-Lage? Harzer: Ja, Sie haben es eigentlich schon sehr schön gesagt. Die Zahlen, so wie sie sich uns darstellen, sind in etwa auf dem gleichen Niveau wie in der Vorwoche. Das bedeutet aber auf der anderen Seite auch, Sie sind sehr hoch. Das ist so das, was uns als Labore tatsächlich auch auslastet, wirklich auslastet. In einigen Bereichen arbeiten wir zwischen 100 und 110% und in einigen Bereichen sind wir knapp unter 100%. Wenn man das so auf Deutschland bezieht, sind gut ausgelastet. Appelmann: Hier noch einmal eingehakt. Wie sieht es denn konkret bei Ihnen mit der Auslastung aus. Wie weit können Sie noch gehen, bis die Tests liegen bleiben und es negative Konsequenzen für die Getesteten hat? Harzer: Na ja, die Situation ist einfach immer die, unser Bestreben ist ja möglichst schnell ein Ergebnis zu liefern. Weil das hat ja Konsequenzen. Also zum einen wollen wir die Information darüber haben, ist der Patient infiziert oder nicht? Dann geht es aber auch um Quarantänemaßnahmen, um Isolierungsmaßnahmen und so weiter. Und es ist so, wir arbeiten in einigen Regionen, also gerade in den genannten Schwerpunktregionen Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen, da sind wir schon eigentlich immer schon bei 100% und drüber. Und in anderen Bereichen sind wir zwischen 90 und 100% und auch knapp drüber. Da darf dann halt einfach kein Gerät ausfallen. Da dürfen sie nicht plötzlich sechs Krankmeldungen in der Abteilung haben […]

  • Weihnachtspakete für das Ahrtal

    Weihnachtspakete für das Ahrtal

    Weihnachten, das ist die Zeit für Besinnlichkeit, Frieden und Gemeinschaft. Doch für einige Menschen ist es auch eine besonders schwere Zeit – zeigt unser „17:30 SAT.1 LIVE Adventskalender“ heute. Wir sind bei den Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal. Dank vieler engagierter Helfer müssen sie trotzdem nicht auf Weihnachtsstimmung verzichten. Der Nikolaus ist da! Für den Weihnachtsmarkt in Mayschoß haben seine Helfer Geschenke im Gepäck. Rund 1.000 gespendete Präsente sind zusammengekommen, gesammelt von mehreren Hilfsorganisationen. Eine davon ist die Obdachlosenhilfe von Markus Machens aus Gießen. Markus Machens, „Markus und seine Freunde auf der Straße“ „Ich stehe hier mit Kulleraugen, aber die Menschen, die brauchen alle Kraft. Viele haben alles verloren und sind mit 70, 80 total nervlich am Ende, die haben keine Kinder mehr, es gibt ältere Menschen, die haben ihre Frau verloren oder ihren Mann verloren. Die brauchen jetzt zu Weihnachten hier die geile Dekoration oder brauchen mal wieder eine Freude, dass es wieder aufwärts geht.“ Die Hilfsorganisation „Wir Hessen helfen“ hat den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Ina Lotz, Hilfsorganisation „Wir Hessen helfen“: „Es ist schon so teilweise so, dass viele, ja, sich vielleicht sich noch so ein bisschen schämen, also die Hilfe auch nicht so annehmen. Sie zögern immer noch so ein bisschen, aber die nimmt man dann an die Hand, ja, oder die Nachbarn sind halt auch da und sagen: Komm, wir gehen wir mal da hin, ja, trinken mal einen Glühwein und dann ist alles schön.“ Vergangenen Freitag in Gießen. Hier betreibt Markus Machens ein Möbelgeschäft. Das Büro quillt vor Geschenken fast über. Und noch immer kommen Lieferungen. Zwei Grundschullehrerinnen haben mit ihren Klassen über 80 Päckchen gepackt. Franziska Caysa und Rosa Maria Garcia Garcia, Grundschule Annerod in Fernwald „Wir haben das auch in der Klasse natürlich besprochen, dass es auch Leute gibt, denen es an Weihnachten nicht ganz […]

  • Reaktionen auf die neuen Corona-Beschlüsse

    Reaktionen auf die neuen Corona-Beschlüsse

    Ein düsteres Bild der Corona-Lage hat heute Lothar Wieler gezeichnet. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts erwartet erst rund um Weihnachten den traurigen Höhepunkt der vierten Corona-Welle auf den Intensivstationen. Bund und Länder haben deshalb eine Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen. Sie bedeuten quasi einen Lockdown für Ungeimpfte. Die Maßnahmen belasten aber nicht nur Bürger, sondern zum Beispiel auch Gastronomen und Einzelhändler. Das Modehaus Charlott in Speyer – seit 70 Jahren eine Institution für Damenmode. Die verkauft Thomas Armbrust in zweiter Generation seit 30 Jahren. Nun bangt der Einzelhändler um sein Geschäft. Denn für den Einzelhandel, aber auch für Kultur- und Freizeiteinrichtungen gilt künftig die 2G-Regel – Zutritt also nur noch für nachweislich Geimpfte und Genesene. Nach einem umsatzschwachen November befürchtet Thomas Armbrust, nun auf seiner Winterware sitzen zu bleiben. Thomas Armbrust, Inhaber Modehaus Charlott Speyer „Ich schätze jetzt mal, dass 70% unserer Kunden geimpft sind. Bleiben immer noch 30%, die nicht geimpft sind und die den Laden hier gar nicht mehr betreten dürfen. Das heißt, es ist mit Sicherheit noch mal ein Umsatzrückgang von 30%, weil diese Leute ja gar nicht mehr kommen dürfen.“ Keine guten Aussichten – mitten im Weihnachtsgeschäft. Seine Öffnungszeiten wird Thomas Armbrust einschränken, die fünf Mitarbeiter wieder in Kurzarbeit schicken. Ähnlich sieht es in der Gastronomie aus. Denn auch hier gilt 2G. In Rheinland-Pfalz sogar 2G+. Hier müssen Geimpfte und Genesene, die noch keine Booster-Impfung erhalten haben, also zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen. Doch der ist dieser Tage gar nicht so leicht zu bekommen. Wie hier in Mainz bilden sich lange Schlangen. Schnelltests sind ausverkauft. Und so verbucht die Gastronomie eine Stornierungswelle. Besonders hart trifft es Clubs und Diskotheken, die ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 350 schließen müssen. Das ist in Mainz zwar noch nicht der Fall, Wieland Wittmeier hat den Betrieb seines Rockclubs nach zwei Monaten trotzdem wieder […]

  • Weihnachtsmarkt in Landau macht zu

    Weihnachtsmarkt in Landau macht zu

    Immer mehr Weihnachtsmärkte werden wegen der Corona-Lage geschlossen. Der Weihnachtsmarkt in Neustadt hat bereits wieder zugemacht, am Sonntag folgen Kaiserslautern und Landau. In der Pfalz weihnachtet es nicht mehr sehr. Frohe Weihnachten – für die Schausteller hier in Landau wohl eher nicht. Seit Mittwoch gelten verschärfte Maskenpflicht und verkürzte Öffnungszeiten bis 19.00 Uhr. Zehn Tage nach der Eröffnung ist dann ab Sonntag der Winterzauber schon wieder vorbei. Ingo Schneider, Schausteller „Das bedeutet immer mehr Existenzangst. Es ist jetzt schon das zweite Jahr. Jetzt haben wir gehofft auf die Weihnachtsmärkte. Jetzt schließen wir mal wieder.“ Ingo Schneiders Kartoffelpuffer sind beliebt. Seine Fans warten auch in der Kälte gerne auf eine Portion Pfälzer „Grumbeer Pannekuche“. Susanne Franz „Es ist einfach schade. Weil es auch um die Menschen geht. Es hängen Existenzen, ich habe jetzt gerade mit einer Bekannten gesprochen, es hängen Existenzen daran.“ Robert Stegleis Familie ist seit 100 Jahren auf dem Landauer Weihnachtmarkt. Immer – außer im vergangenen Jahr. Da fand der Thomas-Nast-Nikolausmarkt wegen Corona überhaupt nicht statt. Doch viel besser als gar nicht, sind zehn Tage Glühweinverkauf für den Schausteller auch nicht. Robert Steglei, Schausteller „Vor sechs, acht Wochen wurden ganz andere Signale von der Politik gesendet. Da mussten wir ja Ware kaufen, wir mussten Vorbereitungen treffen, wir haben Ware angekauft. Wir haben Personal angestellt, wir haben Wohnungen angemietet. Das wurde im letzten Jahr nicht so dargestellt, also ist die Situation komplett anders.“ Robert Steglei ist heute viel unterwegs. Als Vorsitzender des Schaustellerverbands Landau-Neustadt, kümmert er sich um seine Kollegen. Was sollen alle mit den übriggebliebenen Lebensmitteln machen? Robert Steglei, Vorsitzender Schaustellerverband Landau-Neustadt „Was wir bis morgen Abend 19.00 Uhr verkaufen, müssen wir jetzt mal schauen. Auch meine Kollegen mit dem Imbiss oder mit Süßwaren. Das ist noch vollkommen offen, was wir jetzt damit machen.“ Eine Standgebühr mussten die Schausteller […]

  • Angehörige der Opfer von Hanau wollen Antworten

    Angehörige der Opfer von Hanau wollen Antworten

    Knapp 22 Monate ist es her, dass ein offenbar psychisch Kranker in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund, seine Mutter und sich selbst erschoss. Das Bundeskriminalamt stuft das Verbrechen als rechtsextremistische und rassistische Tat ein. Viele Fragen um die Nacht von Hanau sind noch offen und die soll ein Untersuchungsausschuss des Landtages klären. Heute haben zum ersten Mal Angehörige der Opfer ausgesagt. Eine Mahnwache vor den Toren des Landtags. Angehörige und Freunde erinnern an die Mordopfer von Hanau. Die Cousine des ersten Opfers ist auch die erste, die den Abgeordneten Rede und Antwort steht. Und die ihre Fragen formuliert. Vaska Zlateva, Cousine von Kaloyan Velkov „Wir fragen uns, warum man einem psychisch Kranken eine Waffe gegeben hat oder erlaubt hat, eine Waffe zu führen. Diese Frage ist sehr wichtig für uns zu wissen. Ein psychisch Kranker verdient es nicht, eine Waffe zu führen. Und er hat auf einer Website Warnungen von sich gegeben – eine Woche zuvor!“ Am 19. Februar 2020 hatte ein offenbar paranoider Deutscher aus mutmaßlich rassistischen Motiven neun junge Menschen erschossen. Zuvor hatte er ein Manifest mit Verschwörungserzählungen und Vernichtungsphantasien verfasst. Die Zeugenaussage von Vaska Zlateva wirft einige Fragen über den Umgang mit den Angehörigen der Opfer auf. Jörg-Uwe Hahn, FDP, Obmann Hanau-Untersuchungsausschuss „Es gibt halt Regeln, die die Polizei einzuhalten hat, und das sind Belehrungspflichten. Ich finde schon, dass es dazu gehört, in so einer Situation zu sagen: ‚Aber Sie haben das Recht als Angehörige, sich einen Anwalt zu nehmen, der zum Beispiel Akteneinsicht nimmt‘. Das ist offensichtlich bei ihr nicht geschehen.“ Es sind viele Fragen, die sich um das Verhalten der Behörden drehen, mit denen sich die Abgeordneten befassen müssen. Die CDU ist aber zuversichtlich: Michael Müller, CDU, Obmann Hanau-Untersuchungsausschuss „Ich glaube, in diesem besonderen Fall werden wir nahezu alle Fragen beantworten können. Der Sachverhalt ist […]