Allgemein

  • Stiftung Kaiserdom ehrt Helmut Kohl

    Stiftung Kaiserdom ehrt Helmut Kohl

    Seit dem Wochenende hat der verstorbene Alt-Kanzler Helmut Kohl den Speyrer Dom wieder fest im Blick. Der Pfälzer Kohl, der am Wochenende 92 Jahre alt geworden wäre, steht nun als Bronzefigur in der Nähe des Unesco-Welterbes. Alle Blicke auf Helmut Kohl. Die Bronzebüste des Altkanzlers hingegen schaut auf den Speyerer Dom. Für dessen Stiftung und Finanzierung hat sich Kohl Zeit seines Lebens eingesetzt. Alfried Wieczorek, Vorsitzender Europäische Stiftung Kaiserdom „Er hat damit sehr, sehr viel für den Dom getan, den er von Kindesbeinen an immer wieder besucht hat und für ihn auch dieses ein ganz besonderer Ort gewesen ist.“ Die Büste soll fortan an Helmut Kohl erinnern. Und das bewusst bürgernah. Ein Altkanzler zum Anfassen, so hat Künstler Wolf Spitzer seine Figur entworfen. Wolf Spitzer, Bildhauer aus Speyer „Nicht einen Kohl zu machen, der von Natur aus schon – was weiß ich – ein Riese war eigentlich – er hieß ja ‚der schwarze Riese -, sondern einen Menschen zu machen, wo jeder, ob bisschen kleiner, größer, ihm in die Augen schauen kann.“ Volksnah, aber auch grimmig und ernst. So ist Helmut Kohl vielen Weggefährten in Erinnerung. Doch der CDU-Politiker war auch Kanzler der Einheit, Ehrenbürger Europas – verewigt auch auf der Stele. Der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck würdigt Kohls Lebensleistung als Auftrag an alle, sich für die europäische Idee und Frieden einzusetzen. Kurt Beck, Kuratoriumsvorsitzender Europäische Stiftung Kaiserdom „Im Moment scheint’s mit Putin nicht möglich zu sein. Aber vielleicht gibt’s mal wieder Leute, mit denen man sowas aufbauen kann, so wie zwischen Kohl und Gorbatschow das gelungen ist.“ In Frieden ruht der Kanzler seit 2017 im Speyerer Adenauerpark. Anders als sein Grab, eingezäunt und mit Kameras überwacht, bietet die Büste nun die Gelegenheit, sich auch über den Tod des Altkanzlers hinaus ein direktes Bild von ihm zu machen.

  • Mit Eis gegen Erfrierungen

    Mit Eis gegen Erfrierungen

    Ein ganz schön frostiges Wochenende liegt hinter uns. Dabei war der Frühling doch schon so gut wie da. Temperaturen von über 20 Grad hatten wir schon. Letzte und vorletzte Nacht hatten wir -3 Grad. Zu frostig für die Obstbäume, die jetzt schon blühen. Und deshalb hat Obstbauer Jacob Schmitt aus Mainz-Laubenheim sie regelrecht eingefroren. Wunderschön und frostig. Ein Naturschauspiel könnte man meinen. Erzeugt durch die nächtlichen Minusgrade der vergangenen Tage. Doch die eisigen Blühten der Apfelbäume, die sind durch stundenlange Beregnung entstanden. Heute Morgen dreht Jacob Schmitt den Wasserhahn zu. Jacob Schmitt, Obstbauer aus Mainz-Laubenheim „Das lief jetzt von gestern Abend halb zehn bis heute Morgen um 8 Uhr. Aber das ist von Nacht zu Nacht unterschiedlich, je nach Temperaturlage.“ Ab -1 Grad werden die Apfelblühten nachts beregnet und dadurch vereist. Das machen die Obstbauern, damit die Blühten nicht erfrieren. Was sich seltsam anhört, ist reine Physik. Durch das gefrieren des Wassers wird Energie in Form von Wärme frei, sogenannte Erstarrungswärme. Jacob Schmitt, Obstbauer aus Mainz Laubenheim „Und diese Erstarrungswärme, das ist ein physikalischer Prozess, bei dem Wärme entsteht, der hält quasi die Blühte über null Grad. Und schützt sie dann so vor dem Erfrieren.“ Der Schutz hält aber nur, wenn die Blüten solange beregnet werden, wie der Frost anhält. Pro Hektar sind das rund 30.000 Liter Wasser, die hier pro Stunde verbraucht werden. Die Apfelplantage in Mainz-Laubenheim ist insgesamt sieben Hektar groß. Jacob Schmitt, Obstbauer aus Mainz Laubenheim „Ja, wir haben das Glück, dass der Rhein nur 500 Meter Luftlinie von uns entfernt ist, das heißt wir beregnen mit Wasser aus dem Rheinuferfiltrat, das ist für uns natürlich eine kostengünstige Lösung.“ Viele Obstbauern haben nicht so viel Glück und nehmen die Ernteausfälle durch den späten Frost in Kauf. Der ist jetzt erst mal wieder vorbei. Heute Nacht muss Jacob […]

  • Dreyer gibt Regierungserklärung zum Ukraine-Krieg ab

    Dreyer gibt Regierungserklärung zum Ukraine-Krieg ab

    Krieg in Europa – was für viele Menschen lange nicht vorstellbar war, das ist seit fünf Wochen real. Der russische Angriff auf die Ukraine ist auch hier zu spüren. Denn immer mehr Menschen fliehen aus der Ukraine und suchen Schutz in Rheinland-Pfalz. Die Auswirkungen des Krieges waren heute auch Thema im rheinland-pfälzischen Landtag. Ruslana Pysanka ist Schauspielerin und in der Ukraine eine Berühmtheit. Aber auf ihre Heimat fallen Bomben und fliegen Raketen. Die Schauspielerin lebt seit drei Wochen in einer Flüchtlingsunterkunft in Kaiserslautern. Aber in ihrem Kopf ist die 56-Jährige noch im Krieg in der Ukraine. Denn dort hat sie ihren Ehemann und ihre Mutter zurücklassen müssen. Ruslana Pysanka (56), Schauspielerin „Mein Mann sagte, ich werde mich um deine Mutter kümmern, meine Mutter ist todkrank, wird das nicht mehr lange aushalten und wahrscheinlich sehr bald sterben. Mein Mann und meine Mutter waren bei Freunden von uns und ich bin sehr dankbar, dass sie ihnen Obdach gewährt haben.“ Ruslana Pysanka wohnt zusammen mit anderen Frauen im Zimmer eines ehemaligen Altenheims – die Stadt nutzt das Gebäude jetzt als Unterkunft. Vor Ort betreuen Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes die Geflohenen. Auch ehrenamtliche Helfer packen mit an – etwa Juri Tscherenov. Nach Kriegsbeginn wollte der Ukrainer helfen – und macht das jetzt als Dolmetscher. Juri Tscherenov, Ehrenamtlicher Helfer „Und dann habe ich angefangen, Behördengänge zu erledigen, mit denen verschiedene Sachen zu klären. Ob das jetzt Einwohnermeldeamt ist, Sozialhilfe, Ausländeramt, also das sind ungefähr 60 Leute, die ich betreue, es sind aber mehr Leute da“ Insgesamt 90 Flüchtlinge aus der Ukraine leben zurzeit hier – für insgesamt 124 wäre noch Platz. Laut DRK sei die Lage entspannter als 2015 – denn viele Flüchtlinge kämen in Privathaushalten unter. Noch. Rheinland-Pfalz bereitet sich vor, dass noch viel mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin […]

  • BioNTech erzielt Rekordgewinn

    BioNTech erzielt Rekordgewinn

    Der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech rauschte in den letzten Monaten von einer Erfolgsmeldung zur nächsten: milliardenfach ausgelieferte Impfdosen, Ehrungen en masse und auch die Entwicklung einer Immuntherapie gegen Krebs soll weit fortgeschritten sein. Die Frage, die sich wohl nicht nur Aktionäre stellen: Wann ist dieser Höhenflug mal zu Ende? Und: Wie steht’s um den Impfstoff gegen die Omikron-Variante? Auskunft gab es heute von den Firmenchefs selbst bei der Präsentation der Jahreszahlen. Der Corona-Impfstoff von BioNTech – er ist eine Erfolgsgeschichte. Für die Bekämpfung der Pandemie, für das Unternehmen selbst und für die Städte, in denen BioNTech forscht und produziert, denn Mainz, Marburg oder Idar-Oberstein verdienen über die Steuern mit. Das Unternehmen vermeldet heute für das abgelaufene Geschäftsjahr einen enormen Gewinn von 10,3 Milliarden Euro. In einer Telefonkonferenz sagt Firmenchef Sahin: Ugur Sahin, Vorstandsvorsitzender BioNTech „2021 war ein Jahr, in dem Biontech historischen Einfluss auf die menschliche Gesundheit und die weltweite Wirtschaft genommen hat. […] Der globale Einsatz unseres Impfstoffs hat wahrscheinlich Millionen Menschenleben gerettet und hilft den Menschen auf dem Weg zurück in ein normaleres Leben.“ Aktionäre sollen eine Sonderdividende von zwei Euro je Aktie erhalten. Das Unternehmen gibt heute auch Auskunft zur Forschung am Impfstoff, der auf die Omikron-Variante zugeschnitten sein soll. Im April soll es erste Studiendaten geben, auf deren Basis ein Zulassungsantrag gestellt werden soll, sagt die Vorsitzende Türeci. Özlem Türeci, Vorstandsvorsitzende BioNTech: „Wir bleiben vorbereitet, damit wir unsere Technologie-, Herstellungs- und Regulierungsprozesse so anpassen können, dass sie robusten Schutz gegen aktuelle und neu aufkommende, bedrohliche Varianten bieten.“ Fraglich ist, wie lange der BioNTech-Höhenflug noch anhält. Das Unternehmen erwartet im laufenden Jahr leicht niedrigere Umsätze als 2021. Momentan ist die Unternehmensaktie weit entfernt von ihrem Höchststand im vergangenen Sommer, auch weil die Impfstoff-Nachfrage niedriger ist als damals. Trotzdem rechnet kaum jemand mit einem drastischen Abschwung. Prof. Markus Hehn, […]

  • Neustart für die Innenstädte?

    Neustart für die Innenstädte?

    Nur wenige Unternehmen konnten von der Corona-Pandemie profitieren. Gastronomen, Einzelhändler, die ganzen Innenstädte ächzen seit zwei Jahren unter den Corona-Schutzmaßnahmen. Am Sonntag laufen diese aber aus. Ist das der ersehnte Neustart für die Innenstädte in Rheinland-Pfalz? Für den Mainzer Kinderladen Wirth ist die Corona-Pandemie wie ein langer Regentag. Seit zwei Jahren kommen weniger Kunden, es wird weniger verkauft und die Einnahmen tröpfeln nur. Durch die Corona-Schutzmaßnahmen ist der Umsatz um 30% eigebrochen. Ab Sonntag fallen dann zwar fast alle Beschränkungen. Und somit auch die Maske im Einzelhandel. Friedrich Demmler, der Geschäftsführer des Kinderladens ist, trotzdem nur vorsichtig optimistisch. Friedrich Demmler, Geschäftsführer Kinderladen Wirth „Wir sind ohnehin etwas heruntergefahren. In jedem Fall Aufhebung der Kurzarbeit. Das schon. Aber ansonsten wird das befreite Einkaufen erst in nächster Zeit wieder ein bisschen zunehmen. Mindestens drei bis vier Jahre wird man da brauchen, um wieder bei einem guten alten Stand zu sein.“ So wie Friedrich Demmler geht es vielen Einzelhändlern in Rheinland-Pfalz. Doch nicht nur sie sind betroffen. Die Industrie- und Handelskammer Rheinland-Pfalz berichtet heute von einer zermürbten Gastro-, Kultur und Tourismusbranche. Immer mehr Leute kaufen online ein und gehen nicht mehr in die Innenstädte. Die Pandemie habe diesen Trend noch einmal verstärkt. Das Ende der Corona-Schutzmaßnahmen sei zwar ein erster Schritt gegen diesen Trend, doch das reiche nicht aus. Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz „Vom Land zu Fordern haben wir eigentlich, dass das Land sich weiter bewusst bleibt, auf die Eigenverantwortung der Akteure zu setzen und diese zu stärken durch vernünftige Rahmenbedingungen, bisschen weniger Bürokratie. Und was die Moderation dieser Prozesse angeht wäre es sicherlich nicht ungeschickt, hier ein Förderprogramm aufzulegen.“ Es gäbe zudem einige Konzepte, um mehr Menschen in die Innenstädte zu locken. Umgesetzt werden aber kaum welche. Zudem fordert die IHK mehr verkaufsoffene Sonntage in Rheinland-Pfalz. Wie es gehen könnte, zeigt […]

  • Ausgezeichnete Lehrerin – Katrin Aurich aus Langen gewinnt deutschen Lehrkräftepreis

    Ausgezeichnete Lehrerin – Katrin Aurich aus Langen gewinnt deutschen Lehrkräftepreis

    In Schulen ist es eigentlich Alltag, dass Lehrer die Schüler bewerten. Doch das geht auch andersrum. Katrin Aurich ist Lehrerin an der Dreieichschule in Langen und so gut, dass ihre Schüler sie für den Deutschen Lehrkräftepreis nominiert haben. Und sie hat gewonnen. Eine glatte eins für eine ganz besondere Lehrerin aus Hessen. Wenn der Unterricht beginnt, ist Katrin Aurich voll in ihrem Element. Sie packt mit an, hört zu, spielt mit und ist dabei immer auf Augenhöhe mit ihren Schülern. Neben Mathe und Sport unterrichtet sie die 12. Klasse der Dreieichschule auch in dem Fach „Darstellendes Spiel“. Dabei bringt sie den Schülern bei, sich, wie in einer Art Theater, auszudrücken und kreativ zu sein. Katrin Aurich, Lehrerin Dreieichschule Langen „Mir ist es ein riesen Anliegen, dass die am Unterrichten auch Spaß haben können und dass sie motiviert werden, dass sie bestärkt werden und dass sie auch gerade in Mathe, dass sie keine Angst haben müssen. Also so eine angstfreie Atmosphäre. Ich bin auch jemand, ich finde es wahnsinnig wichtig, dass die Gruppe untereinander fair miteinander umgeht. Auch im Matheunterricht in der Oberstufe.“ Ihre Rechnung geht auf. Katrin Aurich überzeugt ihre Schüler mit der richtigen Mischung aus Nähe und Autorität. Lilly Obermeier, 12. Klasse „Sie ist sehr persönlich. Sie interessiert sich sehr für uns und ist richtig leidenschaftlich was den ganzen Beruf angeht.“ Metehan Türk, 12. Klasse „Sie versucht uns auch immer zu unterstützen und gibt auch immer gute Tipps. Auch wenn ich mit Frau Aurich unter vier Augen rede und Probleme habe, kann ich immer zu ihr kommen und darüber reden.“ Nina Kamyab, 12. Klasse „Man merkt wirklich, dass man mit der Frau Aurich ein zwischenmenschliches Verhältnis hat. Sie steht nicht irgendwie über einem als Schüler, sondern man ist mit ihr auf einer Augenhöhe und das zeichnet sie auch aus.“ […]

  • Prozess um Tankstellen-Mord in Idar Oberstein – Angeklagter gesteht tödlichen Schuss

    Prozess um Tankstellen-Mord in Idar Oberstein – Angeklagter gesteht tödlichen Schuss

    Es ist ein Fall der bundesweit für Entsetzen gesorgt hat. Vor einem halben Jahr wird der junge Tankstellenmitarbeiter Alex W. im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein erschossen, weil er einen Mann auf seine Maskenpflicht hingewiesen hatte. Zweiter Prozesstag heute vor dem Landgericht in Bad Kreuznach. Ein Tag vor Gericht mit einem Geständnis und vielen Erkenntnissen über den mutmaßlichen Täter. Junger DDR-Flüchtling, Hauptschulabsolvent, eine Lehre als Schreiner, später dann selbstständiger IT-Fachinformatiker. Das sind die Eckdaten aus dem Leben des Mario N. Relativ normal – so beschreibt es der Angeklagte heute. Eine langjährige Beziehung mit seiner Freundin, die Geschäfte laufen gut. Doch dann kommt das Jahr 2020. Die Corona-Pandemie wirft den Angeklagten nach eigenen Angaben völlig aus der Bahn. Seine Auftragslage bricht ein und Mario N. fühlt sich durch die Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie zusätzlich belastet. Durch sie kann er weder auf die Beerdigung seines Vaters noch seine todkranke Mutter im Krankenhaus besuchen. Insbesondere die Maskenpflicht habe dem Angeklagten zu schaffen gemacht. Alexander Klein, Verteidiger von Mario N. „Ja, der Angeklagte hat sich im Wesentlichen darauf berufen, dass die Corona-Beschränkungen ihn besonders hart getroffen haben, sowohl in beruflicher als auch in privater Hinsicht, aber auch in gesundheitlicher Hinsicht, weil er eine angeborene Luftröhren-Verengung hat und ein Asthma, was ihm das Maskentragen schwer machte.“ Immer neue Konfrontationen – auch mit seiner eigenen Familie – hätten ihn zermürbt. Die Situation in der Tankstelle als Alex W. ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte, habe das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. Alexander Klein, Verteidiger von Mario N. „Er hat sich gedemütigt gefühlt, in dem Moment wieder einmal nicht ernst genommen zu werden mit seinen gesundheitlichen Problemen, in stereotyper Weise auf die Maskenpflicht hingewiesen worden zu sein, und das hat in ihm dann eine solche Frustration ausgeweckt, dass er an dem Abend sich dann spontan zu dieser Tat entschlossen […]

  • Bundesweiter Klimastreik

    Bundesweiter Klimastreik

    Es ist nicht nur ein Gefühl, sondern die neue Realität: Die Welt ist im Dauer-Krisenmodus. Ukrainekrieg, Corona-Pandemie, Energiekrise – und heute erinnern uns die bundesweiten Demonstrationen zum Beispiel in Mainz und Frankfurt mal wieder an die Klimakrise. Während der grüne Klimaschutzminister Robert Habeck eine Weltzour macht, um Öl und Gas einzukaufen – damit Deutschland unabhängiger wird von Russland – protestieren heute viele tausend Menschen gegen die aktuelle Klimapolitik. Sie wollen kein Öl, kein Gas, keine Kohle, auch keine Atomkraftwerke. Aber was wollen sie konkret? Wir haben „Fridays for Future“-Demonstrationen besucht. Der russische Angriff auf die Ukraine geht an Fridays for Future nicht spurlos vorüber. Auf rund dreihundert Kundgebungen wie hier in Mainz ist auch der Krieg ein Thema – für die Demonstranten ist er ein Zeichen dafür, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ein Fehler ist. Maurice Conrad, Fridays for Future Mainz „Ein sofortiges Embargo der Gaslieferungen aus Russland ist politisch richtig, es ist auch klimapolitisch richtig und es würde vor allem dazu führen, dass vor allem der Krieg, der in der Ukraine läuft, über diese Gaslieferungen maßgeblich finanziert wird über diese Staatskonzerne Gazprom und Rosneft, dass dieser Krieg weniger finanzielle Mittel hat und dass auch die Ausweitung der Geldmenge vom Rubel nicht mehr so einfach passieren kann. Letztlich werden so Kriege finanziert.“ Demonstriert wird heute auch in Frankfurt. Nachdem die Corona-Pandemie die Klimabewegung zuletzt ausgebremst hat, soll jetzt wieder mehr Druck aufgebaut werden. Geld sei offensichtlich genug da, sagen die Aktivisten. Henry Ruff, Fridays for Future Frankfurt „Eine Maßnahme, die die Bundesregierung ja getroffen hatte in einem anderen Kontext, war ja zum Beispiel hundert Milliarden Euro in die Bundeswehr zu setzen. Man merkt, dass die Motivation – nicht nur durch Krieg, sondern auch schon in den letzten Jahren – dass man nicht gehört wurde und solche finanzielle Mittel für […]

  • Bundesweiter Klimastreik – der Kommentar von Richard Kremershof

    Bundesweiter Klimastreik – der Kommentar von Richard Kremershof

    „Wir müssen mal wieder über die Energiepolitik reden“, haben heute die Demonstranten in Mainz und Frankfurt gesagt. „Das machen wir gerne“, sagt bei uns der 17:30 SAT.1 LIVE Chefredakteur Richard Kremershof. Seine Meinung zu diesem Thema. Die Deutschen stehen massiv unter Schock: Nur noch 19 Prozent sind für die nächsten 12 Monate optimistisch gestimmt. So wenig wie noch nie seit dem zweiten Weltkrieg. Noch mehr als den nächsten Krieg fürchten sie den Zusammenbruch der  Energieversorgung – und damit ihres Wohlstandes. Denn der Mensch tickt ganz schlicht: Um die Gefahr, die vor der Tür steht – um die kümmert er sich zuerst! So bitter es klingt: Da muss sich die Rettung des Weltklimas, so berechtigt das Anliegen ist, noch gedulden. Der grüne Vizekanzler Robert Harbeck hat dies sofort verstanden: Versorgungssicherheit gehe jetzt vor Klimaschutz. Recht hat er: Wir müssen raus aus der Abhängigkeit von russischem Gas. In diese fatale Lage hat uns allen voran die deutsche Politik der letzten Jahre gebracht: Statt sich intensiv um unsere Interessen zu kümmern, wurde die Klimarettung durch Deutschland das Maß aller Dinge: Greta Thunberg konnte ihre Klima-Endzeitphantasien sogar im Kanzleramt darlegen; Angela  Merkel lauschte ergriffen. Heute sitzen wir in der Falle und bezahlen den Krieg der Russen. Und zwar mit jedem abgeschalteten Atomkraftwerk mehr. Friday for Future-Aktivistin Luisa Neubauer fordert auch heute wieder, jetzt endlich die Systemfrage zu stellen. Das zeigt deutlich, wohin die Reise gehen soll: In eine andere Republik. Eine Republik, in der unsere Freiheiten radikal  geopfert  werden sollen.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Polizei bittet um Hinweise zu tödlichem Unfall — Gesundheitsminister Klose: Hotspot-Regelungen nachbessern — Bündnis gegen Fachkräftemangel Polizei bittet um Hinweise Nach dem Verkehrsunfall mit einem tödlich verletzten Kind am Dienstag in Mainz sucht die Polizei jetzt weitere Zeugen. Die Ermittler wollen die Situation unmittelbar vor dem Unfall detailgetreu rekonstruieren. Sie wollen wissen, wer Angaben zu der Personengruppe um das dreijährige Mädchen machen kann. Außerdem suchen sie Informationen zu dem Unfallfahrzeug, bevor der Fahrer das Kind beim Rechtsabbiegen erfasst hat. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 06131/65 41 10 oder der Onlinewache der Polizei Rheinland-Pfalz zu melden. Hotspot-Regelungen nachbessern Der hessische Sozialminister Kai Klose kritisiert die Regeln für Hotspots im neuen Bundesinfektionsschutzgesetz. Merkmale wie eine besonders hohe Zahl von Neuinfektionen oder Überlastung der Krankenhäuser seien so unbestimmt, dass sie nicht rechtssicher angewandt werden könnten. Die Bundesregierung müsse zusammen mit den Ländern Vorgaben zur Bekämpfung der Pandemie ausarbeiten, die sich auch umsetzen ließen. Ab dem 3. April entfallen fast alle Corona-Schutzmaßnahmen. Gemeinsam gegen Fachkräftemangel Mit einem breiten Bündnis will Hessen sicherstellen, dass der Bedarf an Fachkräften im Land gedeckt wird. Das hat heute das Sozialministerium mitgeteilt, das dem Bündnis vorsitzt. Die Vertreter von Wirtschaft, Gewerkschaften, Kommunen und dem Gesundheitsbereich sollten unter anderem Maßnahmen empfehlen, wie Betriebe gut ausgebildete Mitarbeiter finden und halten könnten. Fachkräfte zu sichern sei für den Wirtschaftsstandort Hessen von großer Bedeutung.

  • Tafeln in Not

    Tafeln in Not

    Immer mehr Menschen in Hessen und Rheinland-Pfalz haben so wenig Geld, dass sie auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. Wichtigster Anlaufpunkt sind dabei die Tafeln: Dort erhalten Bedürftige fast kostenlos Obst, Gemüse, Fleisch oder Brot. Doch seit einiger Zeit geraten viele Tafeln zunehmend selbst in Not: Es fehlt an Spenden. Die Versorgung von Bedürftigen ist so oft kaum noch möglich. Volker Hofmann kommt von einer Tour zurück. Der ehrenamtliche Mitarbeiter der Tafel in Gießen hat verschiedene Supermärkte in der Gegend angefahren, um aussortierte Lebensmittel einzusammeln. Die Ausbeute: Übersichtlich. Nur ein paar Kisten Obst und Gemüse sind es heute. Früher sei der Lieferwagen oft bis oben hin voll gewesen. Doch inzwischen würden immer mehr Supermärkte ihre Warenketten genauer kalkulieren – zum Verschenken bleibe da oft nur noch wenig. Auch Dieter Kollar gehört zu den ehrenamtlichen Helfern der Tafel. Der 81-Jährige weiß genau, wie wichtig die Einrichtung für Menschen mit wenig Geld ist. Auch seine Rente reicht kaum zum Leben – er ist selbst auf Lebensmittelspenden angewiesen. Umso mehr schmerzt es ihn, dass das Angebot zurzeit oft so knapp ist. Dieter Kollar, Mitarbeiter Tafel Gießen „Ganz schlimm im Moment. Wir kriegen nicht so viel Ware, um die Nutzer zufrieden zu stellen. Das sehen Sie ja hier selber, dass die Kisten nur halbvoll sind gegenüber sonst. Da sind sie pickepackevoll.“ Auch die Qualität der Ware habe in letzter Zeit immer mehr nachgelassen: Oft landeten ganze Lieferungen direkt im Biomüll, weil die gespendeten Lebensmittel bereits verdorben seien. Fleisch und Milchprodukte gibt es zurzeit fast gar nicht. Dabei sind die Tafel-Besucher für jede Hilfe dankbar. So wie Conny Kühn, die froh ist, dass sie heute zumindest etwas Obst und Gemüse mitnehmen kann. Conny Kühn, Tafel-Kundin „Die Tafel ist in dem Sinne für sie wichtig, weil ich mit der Rente und dem Gehalt meiner behinderten Tochter einfach nicht […]

  • Kreis erklärt Wohnungsnutzung für illegal

    Kreis erklärt Wohnungsnutzung für illegal

    In vielen Städten und Ballungsgebieten wie der Rhein-Main-Region ist Wohnraum knapp. Da hilft nur mehr bauen und vorhandene Flächen effizienter nutzen. Umso absurder klingt eine Geschichte aus dem hessischen Pfungstadt. Mieter sollen dort aus ihren teils frisch sanierten Wohnungen ausziehen – weil laut dem Landkreis Darmstadt-Dieburg keine Baugenehmigung für die Häuser vorliegt. Seit 27 Jahren wohnen Reinhold und Monika Hertweck schon in ihrer Wohnung „An der neuen Bergstraße“ in Pfungstadt. Eine abgelegene kleine Siedlung, direkt neben einer Kaserne. Dort arbeitete Reinhold Hertweck früher. Die Bundeswehr hat ihm und seiner Frau die Wohnung damals zugeteilt. Dann, viele Jahre später, kommt plötzlich ein Schreiben vom Landkreis: Das Ehepaar soll ausziehen. Reinhold Hertweck, Mieter „An der neuen Bergstraße“ „Sehr geehrter Herr Hertweck, wir haben festgestellt, dass Sie eine Wohnung in dem Mehrfamilienhaus auf o.a. Grundstück bewohnen, für die keine Baugenehmigung vorliegt.“ Die Genehmigung von 1961 gelte nur in Zusammenhang mit der benachbarten Kaserne. Die jetzige zivile Nutzung sei illegal. Das gelte für alle 36 Wohnungen der Siedlung. Reinhold Hertweck, Pensionär „Für jeden normalen Bürger ist das unverständlich, wenn man so etwas bekommt auf einmal. Wie kann so was passieren, dass hier Nutzungsrecht wegfällt, Mietrecht und so weiter? Das war doch vorher alles geklärt.“ Die Situation ist für das Ehepaar sehr belastend. Monika Hertweck hat eine Gehbehinderung, deshalb will sie in der Wohnung bleiben. Alle leben gerne hier, das erzählt uns auch diese Mieterin. Vor kurzem seien sogar noch neue Leute eingezogen, mit dem Einwohnermeldeamt habe es keine Probleme gegeben. Nichts sieht hier nach Räumung aus. Die Vonovia, der die Häuser gehören, lässt gerade neue Wasserleitungen verlegen. Der Immobilienkonzern hält das Nutzungsverbot für rechtswidrig und klagt. Olaf Frei, Sprecher Vonovia „Weil wir, von der Vonovia, der Überzeugung sind und der begründeten Ansicht, dass die Baugenehmigung von 1961, die hier erteilt wurde, ohne Auflagen weiterhin […]

  • Kein Mandelblütenfest in Gimmeldingen

    Kein Mandelblütenfest in Gimmeldingen

    Rheinland-Pfalz und Hessen blüht auf – der Frühling ist da. Die Sonne scheint und lässt die Knospen, zum Beispiel der Mandelblüten, sprießen. Normalerweise würde jetzt am Wochenende das legendäre Mandelblütenfest in Gimmeldingen starten – dieses Jahr aber wieder einmal nicht. Wir sind dennoch in die Pfalz gefahren, um nachzufragen, ob es das Traditionsevent nächstes Jahr wieder gibt, und um die Schönheit der Natur zu bewundern. Rosa und Weiß wohin man auch schaut. Über 10.000 Mandelbäume erstrahlen in Gimmeldingen wieder in voller Blütenpracht. Das lockt nicht nur Bienen an, die sich den leckeren Nektar schmecken lassen. Auch Touristen aus ganz Deutschland kommen an die Weinstraße, um das Spektakel zu bewundern. Ein Spaziergang durch die Wanderwege oder ein Erinnerungsfoto gehören hier einfach mit dazu. Roger Schenkewitz, kommt aus Heilbronn „Wir waren früher schon öfter hier bei den offiziellen Festen und da haben wir gedacht, schauen wir mal wieder hier her. Die Mandeln blühen ja trotzdem, auch ohne Fest.“ Jürgen Sender, lebt an der Nordsee „Seit Jahren machen wir Urlaub hier in der Pfalz. In unserer Jugend haben wir das kennengelernt und finden das einfach fantastisch. Der Wechsel zwischen Wein und Wald und die Mandelblüte natürlich. Die haben wir noch nie so schön gesehen wie diese Woche.“ Heike Naber „Ich find‘s toll, also so einen irre langen Weg rein mit Mandelbäumen, man sieht‘s sonst in den Vorgärten überall, aber das, so wie hier, so konzentriert, das sieht man natürlich nicht.“ So voll wie sonst um diese Zeit ist es dieses Jahr nicht. Das Mandelblütenfest fällt wegen Corona zum dritten Mal in Folge aus. Die letzten zwei Jahre wurden sogar die Zufahrtsstraßen für Besucher gesperrt. Dieses Jahr dürfen sie, auch ohne Fest, wieder kommen. Weinstände gibt es nicht, dafür können Besucher in den Straußwirtschaften Rast machen und anstoßen. Für die Winzer ein kleiner Trost. […]

  • Druck auf Peter Feldmann wächst

    Druck auf Peter Feldmann wächst

    Für Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann wird die Luft immer dünner. „Anklageerhebung im Ermittlungskomplex Arbeiterwohlfahrt gegen einen Kommunalpolitiker wegen Korruptionsverdachts“ – so nüchtern bestätigt die Frankfurter Staatsanwaltschaft heute die Anklage gegen das Stadtoberhaupt. Dabei geht es nicht nur – wie schon lange bekannt – um ein überzogenes Gehalt für seine Ehefrau, sondern auch um Wahlkampfhilfe durch die AWO. Nun wird es selbst seinen eigenen Parteigenossen zu viel. Wie lange kann Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann dem Druck noch standhalten? Nach der offiziellen Bestätigung der Anklage wegen des Verdachts der Vorteilnahme im Amt – seine spätere Ehefrau Zübeyde soll den Posten als Leiterin einer Kita der Arbeiterwohlfahrt mit überhöhtem Gehalt plus Dienstwagen nur wegen seines Postens bekommen haben – steht seit heute fest: Es kommt noch ein weiterer Anklagepunkt hinzu: So soll der Frankfurter AWO-Kreisverband Feldmann im OB-Wahlkampf 2018 durch Einwerbung von Spenden unterstützt haben. Im Gegenzug soll Feldmann mit der damaligen AWO-Führung stillschweigend übereingekommen sein, die Interessen der AWO Frankfurt künftig besonders wohlwollend zu berücksichtigen. Dies alles scheint jetzt auch Feldmanns eigenen Parteigenossen allmählich zu viel zu werden. Zwar gelte für den Oberbürgermeister wie für jeden anderen auch zunächst die Unschuldsvermutung. Mike Josef, SPD, Vorsitzender Frankfurt „Gleichwohl ist für uns auch eine Linie überschritten, wenn es zum Hauptverfahren kommt. Sollte das der Fall sein, werden wir gemeinsam mit dem OB und den Gremien der SPD die Situation dann entsprechend bewerten. Für uns ist es wichtig als Partei insgesamt, dass das Amt des Oberbürgermeisters und die Stadt Frankfurt keinen weiteren Schaden nimmt. Und deswegen wäre es, glaube ich, für alle Beteiligten auch klug, wenn sich der Oberbürgermeister jetzt bei den öffentlichen Auftritten fürs erste zurücknehmen würde.“ Selbst die Frankfurter SPD steht also nicht mehr geschlossen hinter dem OB. Vielleicht auch, damit die Regierungskoalition im Römer, an der auch die SPD beteiligt ist, nicht […]

  • Krieg in der Ukraine lässt Getreidepreis steigen

    Krieg in der Ukraine lässt Getreidepreis steigen

    Der Krieg in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf viele Lebensbereiche bei uns in Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Spritpreise sind auf Rekordniveau irgendwo jenseits der Zwei-Euro-Marke, einige Lebensmittel sind teuer wie nie. Auch bei Mehl und Brot ziehen die Preise langsam an. Der Grund: Russland und die Ukraine sind mit die größten Weizenexporteure weltweit. Während in der Ukraine die Felder entweder zerstört sind oder brach liegen, hat Russland seine Exporte erst einmal bis Ende Juni gestoppt. Welche Folgen dies für uns haben wird, beleuchten wir jetzt. Leere Regale in einem Supermarkt, das Mehl ist ausverkauft. Viele Menschen sind wegen der Weizenkrise, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, verunsichert. Geht Deutschland jetzt das Mehl aus? Die einfache Antwort ist: nein. Denn Deutschland erzeugt mehr Getreide als es verbraucht, exportiert in den meisten Jahren sogar ins Ausland. Und trotzdem trifft die Weizenkrise auch die Deutschen, zwar nicht im Magen, dafür aber im Portmonee. Peter Berizzi, Müllermeister aus Rheinland-Pfalz „Grundsätzlich hat sich natürlich dieser Weizenpreis sehr stark verteuert. Wir haben mittlerweile eine gute Verdoppelung da drin. Und das betrifft uns insoweit natürlich schon und der Weizen ist jetzt sicherlich verfügbar, er wird bei uns nicht ausgehen, also es wird sicher eine Versorgung da sein, da brauchen wir kein Ängste haben. Aber durch diese hohen Preise haben wir natürlich auch richtig starke Kosten.“ Grund dafür ist, dass sich die Getreidepreise am Weltmarkt orientieren. Fehlt also irgendwo auf der Welt Weizen, dann steigt der Weizenpreis global und sorgt dafür, dass auch Bäckermeister Claus Becker mehr Geld für Mehl ausgeben muss, obwohl hier selten mehr als ein paar Kilometer zwischen der Ähre und dem fertigen Brot liegen. Und so steigen auch in der Backstube die Preise. Claus Becker, Obermeister Bäcker-Innung Pfalz-Rheinhessen „Wir reden aktuell über Preisanpassungen in dem Bereich, wo wir durchführen müssen, weil es […]