Gesundheit

  • Umstrittene Cannabis-Freigabe

    Umstrittene Cannabis-Freigabe

    Am kommenden Montag ist es soweit, dann soll das neue Cannabis-Gesetz in Kraft treten. Der Bundesrat hat am Freitag den Weg dafür frei gemacht. Doch die Diskussionen um das Gesetz reißen nicht ab. Kritik kommt vor allem von der CDU, aber auch von der Gewerkschaft der Polizei. Für die einen ist es eine „Kehrtwende in der Drogenpolitik“, für die anderen schlicht eine „Katastrophe“. Durch das neue Gesetz wird  Konsum, Besitz und Anbau von Cannabis teilweise erlaubt. Jeder Erwachsene darf dann auf der Straße 25 Gramm Cannabis zum eigenen Gebrauch bei sich tragen. In der Öffentlichkeit darf auch konsumiert werden, aber nicht im Umkreis von 100 Metern um Schulen, Kitas und Sportstätten. Zu Hause dürfen 50 Gramm aufbewahrt werden. Zum Eigenanbau werden drei Cannabispflanzen erlaubt.  Außerdem sollen auch Cannabis-Vereinigungen zum gemeinschaftlichen Anbau erlaubt werden. Für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist das Gesetz ein wichtiger Schritt. Die jetzige Drogenpolitik sei in Sachen Cannabis klar gescheitert. Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister am 22.3.2024 „Aus meiner Sicht eine überfällige Maßnahme. Wir werden einen besseren Kinder- und Jugendschutz einführen. Wir werden Anbauvereinigungen ermöglichen, sodass der Schwarzmarkt austrocknen kann.“ Laut Lauterbach hilft das neue Gesetz außerdem dabei, die Qualität der Drogen zu überwachen, Jugendliche vor kriminellen Drogenhändlern zu schützen und die Justiz zu entlasten. Entlastung der Justiz? Ganz im Gegenteil, sagt der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin. Denn das Gesetz sieht auch eine sogenannte Amnestie vor. Bereits begangene Straftaten sollen rückwirkend erlassen werden. Eine Mammutaufgabe. Herbert Mertin (FDP), Justizminister Rheinland-Pfalz „Man kann kein Gesetz verabschieden, was zum 1. April in Kraft tritt und den betreffenden Behörden ganze vier Arbeitstage Zeit lässt, um rund 10.000 Akten zu überprüfen und die notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen. Das ist in der verbliebenen Zeit schlichtweg unmöglich.“ Besonders kompliziert wird es laut Mertin bei sogenannten „Mischtatbeständen“. Herbert Mertin (FDP), Justizminister Rheinland-Pfalz „Wenn zum Beispiel […]

  • Bei Schlaganfall schnell reagieren

    Bei Schlaganfall schnell reagieren

    Ein Thema, das jedes Jahr rund 270.000 Menschen bundesweit betrifft: Es geht um Schlaganfall. In einer solchen Situation ist Eile geboten, andernfalls drohen langfristige Gesundheitsschäden oder der Tod. Karol Kulczynski aus Seligenstadt hatte Glück. Seine Geschichte zeigt, dass – wenn auch deutlich seltener – schon junge Menschen einen Schlaganfall erleiden können und dann ist die medizinische Akutversorgung immens wichtig. Karol Kulczynski hat seinen Schlaganfall überlebt, im Alter von gerade mal 38. Als er hier ins Frankfurter Universitätsklinikum eingeliefert wird, kann er nicht sprechen, ist halbseitig gelähmt. Die Blutversorgung des Gehirns ist gestört, sofort leiten die Ärzte Notfallmaßnahmen ein. Gut anderthalb Stunden zuvor: Dachdecker Karol Kulczynski ist auf dem Weg zur Arbeit. Gerade losgefahren, merkt er plötzlich, dass er seinen rechten Fuß und seine rechte Hand nicht mehr bewegen kann. Er schafft es gerade noch, das Auto zu wenden und wieder abzustellen. Karol Kulczynski, Schlaganfallpatient aus Seligenstadt „Das war irgendwie so mal bisschen Panik, weil da hab ich ja nicht gewusst, was los ist. Dann habe ich die Tür aufgemacht, dann bin ich direkt rausgefallen. Und das war’s. Da konnte ich gar nix mehr sagen, gar nix mehr machen. Und Gott sei Dank hat ein Nachbar, der da drüben, hat mich dann gefunden. Weil da hat er gemeint, ich habe noch einmal ‚Aua‘ geschrien und das war’s. „ Der vom Nachbarn gerufene Rettungsdienst trifft wenige Minuten später ein und bringt Karol in die Klinik. Dort erhält er ein Medikament gegen das Blutgerinnsel in seinem Gehirn, das anschließend mit einem Katheter entfernt wird. Damals wie heute, rund sieben Monate später, ist Oberarzt Ferdinand Bohmann an seiner Seite. Das Blutgerinnsel war durch ein Loch im Herzen entstanden. Nach erfolgreicher Operation zeigt sich die Schlagader weiter unauffällig. Solche Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig, … Dr. Ferdinand Bohmann, Universitätsklinikum Frankfurt „… denn alle Patienten, die einen Schlaganfall […]

  • Digitales Organspenderegister

    Digitales Organspenderegister

    Den Organspendeausweis kennen Sie bestimmt. Auf diesem Kärtchen kann man einfach ankreuzen, ob man einverstanden ist, dass Organe nach dem Tod entnommen werden dürfen oder eben nicht. Seit dieser Woche können Sie Ihren Willen auch digital dokumentieren. Im neuen zentralen Organspende-Register. Wie das geht und was sich Experten von dem neuen System versprechen, zeigen wir Ihnen jetzt. Sonia Schmitt, Reporterin „Ich habe schon eine Weile einen Organspendeausweis und da finde ich es jetzt nur logisch, mich auch in das neue Online-Organspenderegister einzutragen. Der Eintrag ist übrigens nicht gleich Zustimmung. Es geht nur darum, dass man eine Entscheidung dokumentiert. Und die kann für Organspende sein oder eben dagegen. Und natürlich kann man seine Entscheidung auch jederzeit nochmal überarbeiten.“ Um sich registrieren zu können, muss man die Ausweis-App des Bundes installieren und am Smartphone die Funktion für die kontaktlose Datenübertragung einschalten. Vor allem aber braucht man einen Personalausweis mit Online-Funktion und seine sechsstellige Pin. Wer das nicht hat, kann sich aktuell nicht in das Register eintragen. Ursprünglich war geplant, dass man sich auch über die Bürgerämter der Kommunen registrieren kann. Das ist aber an der technischen Ausstattung und der unklaren Finanzierung gescheitert. Sonia Schmitt, Reporterin Es braucht also viel Eigeninitiative und man braucht die technischen Mittel und Fähigkeiten. Kritiker sagen, das seien viel zu hohe Hürden. So lasse sich die Anzahl der Organspender nicht steigern.“ Ich frage nach im Rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium: Hält der bürokratische Aufwand nicht zu viele Menschen davon ab, ihre Entscheidung zu dokumentieren? Clemens Hoch (SPD), Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Normalerweise sage ich immer, wir machen in Deutschland manche Sachen viel zu kompliziert. Beim Organspenderegister muss es jetzt vielleicht eine kleine Hürde haben. Weil Ärztinnen und Ärzte müssen sich auch drauf verlassen können, dass die Eintragung, die dort ist, wirklich von demjenigen ist, der gerade ins Krankenhaus eingeliefert wurde und derjenige, der […]

  • „Gemeinsamer Tresen“ am Klinikum Darmstadt

    „Gemeinsamer Tresen“ am Klinikum Darmstadt

    Notaufnahmen in Krankenhäusern sind – wie der Name schon sagt – für Notfälle da. Doch leider entscheiden sich immer noch zu viele Menschen für den Weg in die Notaufnahme, obwohl sie dort eigentlich nicht hingehören. Volle Krankenhausflure, lange Wartezeiten und gestresstes Personal sind die Folge. In Darmstadt will man deshalb nun neue Wege gehen. Notfall oder kein Notfall? Diese Entscheidung soll künftig hier am „gemeinsamen Tresen“ getroffen werden. Klinische Notaufnahme und ärztlicher Bereitschaftsdienst rücken so näher zusammen. Klinikchef Peter Petersen hat damit bereits am Krankenhaus Frankfurt-Höchst gute Erfahrungen gemacht und führt das Modellprojekt nun in Darmstadt fort. Dr. Peter Petersen, Leiter Zentrale Notaufnahme Klinikum Darmstadt „Wir haben festgestellt, dass die, die bei uns in der Notaufnahme sehr lange warten müssen, weil halt Rettungswagen von hinten reinkommen, weil Schwerverletzte zuerst versorgt werden müssen – die hatten unheimliche Wartezeiten und das haben die im ärztlichen Bereitschaftsdienst nicht in dem Maße und durch den Tresen werden sie dann auch richtig gelenkt.“ Zufriedenere Patienten – und Mitarbeiter, die innerhalb weniger Minuten anhand eines computergestützten Fragenkatalogs einschätzen können, wo welcher Fall hingehört. Anstatt die Notaufnahme zu blockieren, sollen nicht dringende Fälle so direkt beim ärztlichen Bereitschaftsdienst behandelt oder an umliegende Praxen vermittelt werden, denn für gut ein Drittel der Patienten, die am Darmstädter Klinikum im Jahr versorgt werden, sei die Notaufnahme der falsche Ort. Dr. Peter Petersen, Leiter Zentrale Notaufnahme Klinikum Darmstadt „Man kann damit rechnen, dass 10 – 15.000 Patienten nicht unbedingt eine zentrale Notaufnahme brauchen sondern bei einem niedergelassenen Kollegen besser oder zumindest gleich gut aufgehoben wären.“ Armin Beck, Kassenärztliche Vereinigung Hessen „In dem blauen Bereich da hinten haben Sie einen Schockraum, Sie haben die Schwerstkranken, da kommen die Schlaganfälle, Herzinfarkte, Autounfälle hin, d.h. Sie haben eine völlig andere Maschinerie dort. Oder Sie werden bei uns ambulant behandelt, dann gehen Sie durch diese […]

  • Ukrainische Ärzte trainieren Versorgung von Brandverletzungen

    Ukrainische Ärzte trainieren Versorgung von Brandverletzungen

    Angriffe durch Raketen, Bomben oder Drohnen auf die Heimat – für die Ukrainer ist das seit mehr als zwei Jahren Alltag. An der Tagesordnung sind deshalb leider auch schwere Brandverletzungen bei Soldaten und Zivilisten, die eine besondere Behandlung erfordern. Die Unfallklinik in Frankfurt schult deshalb ukrainische Ärzte und medizinisches Personal in der Versorgung solcher Brandwunden. Wir waren mit der Kamera dabei. Üben für den Notfall – Iryna Doshchych schneidet mit einem elektrisch erhitzten Messer in ein Stück lebloses Schwein. In der Unfallklinik Frankfurt riecht es nur unangenehm nach verbranntem Fleisch – in ihrer Heimat könnte vor ihr ein Mensch liegen, deren Leben sie retten sie muss. Das weiß die Narkoseärztin aus eigener Erfahrung. Iryna Doshchych, Anästhesistin „Als der Krieg angefangen hat, habe ich in einem Krankenhaus in Winnyzja gearbeitet. Leider kam es direkt am ersten Kriegstag zu einem Volltreffer auf eine militärische Einrichtung, sodass wir mit einer großen Zahl von Verwundeten konfrontiert waren. Es war wirklich eine Masseneinweisung, bei der wir Nothilfe leisten mussten.“ Auch Igor Kononenko übt mit. Der Militärarzt aus Saporischscha arbeitet an der Front im Osten des Landes. Oft behandelt er dort Schussverletzungen; deswegen nimmt er am Kurs teil. Igor Kononenko, Chirurg beim Militär „Verbrennungsverletzungen kommen in meiner Region nicht so oft vor. Zu 80% sind es Brüche oder Schrappnell-Verletzungen, aber wenn ich mal Brandverletzungen behandeln muss, will ich in so einer Situation wissen, was zu tun ist.“ Wissen, was zu tun ist, wenn beispielsweise Brandopfer schwer am Brustkorb verbrannt sind. Dann drohen Menschen zu ersticken, denn verbrannte Haut ist weniger elastisch; der Brustkorb ist eingeengt und das Atmen fällt immer schwerer. Albrecht Hennig-Geldern, Plastische Chirurgie „Die Therapie der Wahl ist hier im Notfall eine Escharatomie, also eine Durchtrennung des Verbrennungsschorfes mit einem Messer oder einem elektrischen Gerät. Man bricht den Ring des Verbrennungsschorfes und gibt dem […]

  • Rettungsmediziner-Kongress in Koblenz

    Rettungsmediziner-Kongress in Koblenz

    Stellen Sie sich vor, es ist ein Notfall, Sie rufen die 112 an und es ist kein Rettungswagen verfügbar, weil dieser gerade wegen einer kleinen Verletzung rausgefahren ist. Es gibt immer mehr digitale Helferchen, die in so einer Situation Leben retten können. Auf dem Notfallmedizin-Kongress in Koblenz präsentiert die Branche das Nonplusultra. Am Dummy für den Ernstfall üben. Das kennt jeder aus dem Erste-Hilfe-Kurs. Leos Kubicek hat ein System entwickelt, um das Training an der Puppe realer erscheinen zu lassen. Leos Kubicek, Geschäftsführer Virtual Lab „Es geht darum, die Herzdruckmassage in verschiedenen Situationen zu trainieren. Mit der VR-Brille können Sie den verunglückten Motorradfahrer auf der Autobahn oder Arbeiter in Werkstätten oder Patienten im Krankenhaus simulieren.“ Reanimieren ist anstrengend. Das merkt auch unsere Reporterin. 100 Mal die Minute drücken, 6 Zentimeter tief. Ein kleine Sensor kontrolliert, dass man es richtig macht. Sind diese Zahlen im grünen Bereich, drückt man schnell und tief genug. Die Vision des Herstellers: Alle Defibrillatoren im öffentlichen Raum mit diesem Hilfsmittel ausstatten. Ernst Schorn, Vertriebsmitarbeiter Zoll Medical „Es muss einfach jeder mitnehmen: Wenn ich nicht früh genug mit einer Laienreanimation anfange, verringere ich die Chance auf eine erfolgreiche Wiederbelebung jede Minute um mindestens 10%.“ Digitale Assistenten, Geräte, die Reanimationen beispielsweise auch während der Fahrt im Krankenwagen zuverlässig übernehmen. Mit der technischen Ausstattung seien die Retter Großteils zufrieden, sagt Kongress-Organisator Jörg Christian Brokmann. Ein größeres Problem sei der Anspruch der Patienten, jederzeit vollumfänglich und bestmöglich behandelt zu werden, auch bei Lappalien. Er wünscht sich: Prof. Jörg Christian Brokmann, Notfallmediziner „Eine klare Kommunikation sicherlich seitens der Vertreter der Politik als aber auch der Kostenträger, dass man ganz klar sagt, dass man dieses hohe Anspruchsdenken in die nächsten ein / zwei Jahrzehnte wahrscheinlich nicht mehr so aufrecht erhalten kann.“ Es fehle schlicht an Geld und Personal. Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael […]

  • Angespannte Situation in rheinland-pfälzischen Notaufnahmen

    Angespannte Situation in rheinland-pfälzischen Notaufnahmen

    Unser Gesundheitssystem gerät immer öfter an seine Grenzen – und das ist noch milde ausgedrückt. Wie wir jetzt wieder sehen. Notaufnahmen sind – wie der Name schon sagt – für Notfälle da. Eigentlich ganz logisch. Doch aktuell sind die Notaufnahmen vieler rheinland-pfälzischer Krankenhäuser voll mit Patienten, die keine Notfälle sind. Die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz schlägt Alarm. Herzinfarkt, Schlaganfall, schwere Verletzungen. Solche Patienten sind ein Fall für die Notaufnahme. Doch zurzeit kommen immer häufiger Menschen, die hier aus Sicht von Andreas Wermter nichts zu suchen haben. Andreas Wermter, Geschäftsführer Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz „Es sind viele Patienten jetzt vermehrt, die zu den Notaufnahmen kommen, die eben nicht mehr einer akuten Behandlung bedürfen, sondern vielleicht ein Rezept haben wollen oder eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Das sind Patienten, die aus unserer Sicht in die ärztliche Bereitschaftsdienstpraxis gehören und nicht in die Notaufnahme.“ Doch die ärztlichen Bereitschaftspraxen in Rheinland-Pfalz haben ihre Öffnungszeiten seit Anfang des Jahres drastisch reduziert. Montags, dienstags, donnerstags und in der Nacht bleiben die Praxen neuerdings zu. An den übrigen Tagen gelten reduzierte Öffnungszeiten. Andreas Wermter will das so nicht hinnehmen. Denn: Andreas Wermter, Geschäftsführer Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz „Für die Krankenhäuser ist das so, dass sie wieder einmal ein Lückenbüßer sein müssen für die Defizite in anderen Bereichen. Und wir erwarten schon auch von der Politik, dass sie hier eine Lösung herbeiführt, damit diese Belastung eben nicht noch weiter zunimmt.“ Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium  teilt heute mit, man bedauere die Entwicklung. Verantwortlich sei allerdings die Kassenärztliche Vereinigung. Clemens Hoch (SPD), Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Dass die Notaufnahmen über eine Mehrbelastung klagen, ist verständlich und nachvollziehbar. Unverändert gilt aber auch, dass die KV in der Pflicht ist, die ärztliche Versorgung im Bereitschaftsdienst sicherzustellen.“ Die Kassenärztliche Vereinigung stellt in einer Pressemitteilung allerdings klar, den niedergelassenen Ärzten keine Bereitschaftsdienste aufzwingen zu können. Viele würden sich gerade deshalb für die Arbeit in einer Praxis […]

  • Klagen gegen Corona-Schutzmaßnahmen

    Klagen gegen Corona-Schutzmaßnahmen

    Ein ungewöhnlicher Prozess heute vor dem Verwaltungsgericht in Gießen: Ein Schüler klagt, weil er während der Corona Pandemie in häusliche Quarantäne geschickt wurde. Damals mussten ja auch gesunde Schüler eines Klassenverbandes in Isolation, wenn ein Corona-Fall auftrat. Im März 2021 wird eine Mitschülerin von Tom-Luca Hepp positiv auf das Coronavirus getestet. Als Folge davon muss auch er sich tagelang in häusliche Quarantäne begeben. Und das, obwohl er eigentlich gesund ist. Daraufhin verklagt der damals 15-Jährige den Wetterau-Kreis. Heute hat er vor dem Verwaltungsgericht Gießen recht bekommen. Die Anordnung der häuslichen Quarantäne war laut den Richtern rechtswidrig. Eine Entschädigung bekommt der Kläger allerdings nicht. Tom-Luca Hepp, Kläger „Es ist eine Erleichterung auf jeden Fall. Weil ich fand, es war schon Unrecht was hier passiert ist, weil es ist halt einfach blöd eingesperrt zu werden, obwohl man nichts hatte – nichts gemacht hat“ Die Richter berufen sich bei ihrer Entscheidung auf Kriterien die das Robert-Koch-Institut festlegte, um zu bestimmen wer als Kontaktperson gilt. Melina Hofmann, Sprecherin Verwaltungsgericht Gießen „Bei dem Kläger hier in dem Verfahren kam einzig in Betracht die Kategorie ‚Soziale Gruppe‘, weil er sich zusammen mit sieben anderen Mitschülern – von denen eine positiv getestet wurde – in einem Raum befand. Die Kammer meint aber nicht, dass er diese Voraussetzung erfüllt hat zum damaligen Zeitpunkt, weil während der gesamten Schulstunde gelüftet wurde, die acht Personen weit auseinander saßen und zusätzlich auch noch FFP-1 Masken trugen.“ Die Anwältin des Kläger ist mit dem heutigen Urteil zufrieden. Beate Bahner, Anwältin des Klägers „Hier geht es schon um die Freiheiten. Und man muss dann abwäge: War der Kläger wirklich eine Gefahr, konnte er das sein? Und das konnte er nicht sein aufgrund der ganzen Hygienemaßnahmen.“ Allerdings: Das Urteil heute ist eine Einzelfallentscheidung. Es bedeutet nicht, dass alle Quarantänen zu Unrecht angeordnet wurden.

  • Lilly aus Gießen klärt online über ADHS auf

    Lilly aus Gießen klärt online über ADHS auf

    Vergessen Sie häufiger mal, wo sie ihren Schlüssel hingelegt haben? Oder fällt es Ihnen schwer, längere Zeit ruhig sitzen zu bleiben? Dann könnten sie an einer Krankheit leiden, die mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsproblemen daherkommt – ADHS. Zumindest suggerieren das zahlreiche Videos auf sozialen Medien mit Hilfe zur Selbsthilfe. Experten und Betroffene aber warnen, denn so einfach ist es nicht, eine korrekte Diagnose zu stellen. „5 Anzeichen dafür, dass du ADHS hast“. Mit solchen oder ähnlichen Titeln vermitteln Videos im Internet den Eindruck, dass vergessliche oder tollpatschige Menschen an der neuronalen Entwicklungsstörung ADHS erkrankt sein könnten. Auch Lilly Helmich aus Gießen beschäftigt sich auf ihrem Instagram-Kanal mit ihrer ADHS-Erkrankung und zeigt typische Situationen aus ihrem Alltag. Ihr fällt es oft schwer, ihr Leben zu strukturieren, Termine einzuhalten oder daran zu denken, genug zu essen und zu trinken. Anleitungen zur Selbstdiagnose will sie auf ihrem Kanal aber keine geben. Lilly Helmich, leidet unter ADHS „Ich finde diese Videos als Hinweis für diesen Weg dahin gar nicht so verkehrt. Jedoch bin ich der Meinung, man sollte immer noch eine fachliche Meinung dazu holen und es sich auf jeden Fall bestätigen lassen von einem Facharzt oder einer Fachärztin. Weil nicht jeder Mensch ist gleich mit ADHS.“ Das sieht auch Dr. Thomas Dreisörner von der Frankfurter Goethe-Universität so. Er betreut vor allem Kinder und Jugendliche und warnt davor, sich über das Internet selbst zu diagnostizieren. Dr. Thomas Dreisörner, Psychologe „Was wir bei diesen ADHS-Symptomen häufig haben, ist eine Phänomenologie. Das heißt: Wie wirken Menschen so im äußeren Erscheinungsbild? Wenn man sie so anschaut – haben die ein ADHS, ja oder nein? Dann sehen manche Menschen so aus, als hätten sie ein ADHS, aber in Wirklichkeit liegt vielleicht auch etwas anderes vor. Das können zum Beispiel depressive Verstimmungen sein, schlechte Erlebnisse, die man gehabt hat, ein […]

  • Frankfurter Verein unterstützt bei Kosten für Tierarzt

    Frankfurter Verein unterstützt bei Kosten für Tierarzt

    In den vergangenen Jahren ist einfach alles teurer geworden. Auch der Besuch beim Tierarzt. Das sind zusätzliche Kosten die manche Tierbesitzer einfach nicht mehr stemmen können. In Frankfurt gibt es für bedürftige Einwohner mit Haustieren einmal im Monat die Möglichkeit eine kostengünstige Sprechstunde zu besuchen. Josie ist heute mit ihrem Frauchen zur Frankfurter Hauptwache gekommen. Sie hat entzündete Ohren und wird von Tierärztin Maja Firlé untersucht. Doch es gibt noch einen weiteren bösen Befund. Dr. Maja Firlé „Dann gucken wir mal nach den Zitzen…Oh…Da müssen wir operieren. Das ist ein Mammatumor.“ Einen Tierarztbesuch kann sich Frauchen Susanne Schäfer nicht immer leisten. Über die Sprechstunde der Sozialen Tier-Not-Hilfe Frankfurt ist sie deshalb dankbar. Susanne Schäfer, Rentnerin „Ich bin jetzt in Rente und da hat man nicht mehr so viel Geld. Und ich habe das hier von meiner Bekannten gesagt bekommen und dann sind wir jetzt heute hier. Und ich bin ganz happy, dass die Frau Doktor Firlé das jetzt alles macht, weil Josie, so wie es aussieht, Krebs hat und das muss jetzt dringend gemacht werden.“ Die meisten Tiere, die heute an der Hauptwache untersucht werden, bekommen Impfungen. In der Praxis würde das circa 50 Euro kosten. Hier zahlen die Tierbesitzer für alle Behandlungen 10 Euro. Dr. Maja Firlé, Tierärztin „Der Verein ist gegründet worden für die Grundversorgung. Das heißt, die Leute kommen her und wir kontrollieren alles, ob die Tiere gesund sind, beraten. Die Leute haben viele Fragen weil sie sich nicht trauen zum Tierarzt zu gehen. Diese Hemmschwelle ist hier leichter zu durchgehen als in einer Tierarztpraxis.“ Durch eine gestiegene Gebührenordnung im November 2022 sind Tierarztbesuche seitdem sehr viel teurer geworden. Für Menschen mit geringen Einkommen ist das oft nicht stemmbar. Katharina Willmann, Arbeitslose „Wenn ich diese Aktion nicht hätte, dann würde ich meinen Hund auch nicht mehr haben. […]

  • Ping Pong gegen Parkinson

    Ping Pong gegen Parkinson

    Das Leben mit der Krankheit sportlich nehmen. Dieses Motto bewegt in Bad Homburg zwei Mal in der Woche Parkinson-Erkrankte an die Tischtennisplatten. Parkinson ist eine Krankheit des Gehirns, die nicht heilbar ist und zu großen körperlichen Einschränkungen führt. Und Tischtennis ist ein Sport, der wie gemacht dafür ist, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Und genau deshalb gibt es „Ping Pong Parkinson“. Wir waren mit unserer Kamera bei einem Training in Bad Homburg auf dem Spielfeld dabei. Ein kleiner weißer Ball, ein Schläger und ein bißchen Aufwärmtraining und schon geht es für Harry Wißler an einen seiner Lieblingsorte: an die Tischtennis-Platte. Er ist einer von 400.000 Parkinson Erkrankten in Deutschland. Der 56-Jährige hat seine Diagnose bereits sehr früh erhalten – mit 43 Jahren. Harry Wißler, Gründer PingPongParkinson Deutschland e.V. „Die Diagnose war natürlich erst mal ein Schock, ich stand mitten im Leben, war berufstätig und hatte ne kleine Tochter gehabt, gerade das Haus gekauft und da kommt da so ein Schock natürlich relativ… man stellt sich dann natürlich auch die Frage, wie es weitergeht.“ Doch Aufgeben war keine Option. Harry Wißler suchte nach Möglichkeiten, trotz der Krankheit, aktiv zu bleiben. Er entdeckte Ping Pong Parkinson. Ein Sport, der in New York entstanden ist – ins Leben gerufen von einem an Parkinson erkrankten Musiker, der es Dank Tischtennis motorisch wieder geschafft hat, Gitarre zu spielen. Vor etwa fünf Jahren hat Harry Wißler in den USA an der Weltmeisterschaft teilgenommen und war sofort begeistert. Harry Wißler, Landesleiter Hessen PingPongParkinson Deutschland e.V. „Was wir dort erlebt haben, mit welchem Enthusiasmus die Menschen gespielt haben, mit welcher Freude und mit welcher Leistungsfähigkeit, das hat uns dazu bewogen, dass wir uns dazu entschieden haben, in Deutschland das aufzubauen.“ Bundesweit gibt es inzwischen über 1.500 aktive Spieler. 16 Standorte sind alleine in Hessen bislang entstanden. […]

  • Prozess wegen angeblichem Impfschaden durch Corona-Impfung

    Prozess wegen angeblichem Impfschaden durch Corona-Impfung

    Derzeit laufen dutzende Klagen gegen Hersteller von Corona-Impfstoffen bei uns. Heute hat vor dem Frankfurter Landgericht ein Prozess gegen die Mainzer Firma BioNTech begonnen. Die Klägerin behauptet, sie habe durch die Impfung schwere gesundheitliche Schäden erlitten. Es könnte ein langer Prozess werden. Ein massiver Herzschaden und zudem Konzentrationsstörungen – Michaela K. sagt, darunter leide sie seit ihren zwei Corona-Impfungen vor knapp drei Jahren und verklagt Hersteller BioNTech deshalb auf 150.000 Euro Entschädigung. Denn vor ihrer Impfung sei sie viel leistungsfähiger gewesen und habe sogar Ausdauersport betrieben. Marco Rogert, Anwalt der Klägerin „Heutzutage ist es so, wenn sie zwei Kilometer läuft, bricht sie praktisch zusammen. Weil ihr Körper das einfach nicht mehr mitmacht. Was ich sagen kann, dass sie ein schweres Leiden hat, das möglicherweise sogar lebensverkürzend ist.“ Der Nachweis, dass das Leiden tatsächlich auf die Impfung zurückzuführen ist, ist nicht einfach. Bislang war noch keine Klage gegen einen Impfstoffhersteller erfolgreich. Michaela K. legt ein Blutgutachten vor. Ihre Anwälte argumentieren, der Impfstoff sei vorab nicht ordnungsgemäß geprüft worden. Marco Rogert, Anwalt der Klägerin „Wir werfen BioNTech zum einen vor, dass nicht ordnungsgemäß über alle Risiken dieser Impfung aufgeklärt worden ist. Zum anderen werfen wir vor, dass es große Probleme bei Herstellung und Entwicklung des Impfstoffs gegeben hat.“ Die beiden Juristen sprechen von 15 Prozent beschädigter Chargen. Zudem bezweifeln sie die Angaben zur Wirksamkeit des BioNTech-Impfstoffs und auch Daten, wie viele Menschenleben der Impfstoff während der Pandemie gerettet habe. Carsten Praeg, Reporter „Einmal wird es hitzig zwischen der Vorsitzenden Richterin und den Anwälten der Klägerin. Man spürt deutlich, dass die beiden Juristen offiziellen Zahlen und Institutionen stark misstrauen. Einer der Anwälte war während der Pandemie durch Verschwörungstheorien aufgefallen. Er hatte Corona-Impfstoffe als biologische Kriegswaffe bezeichnet und BioNTech die Beteiligung an einem Völkermord unterstellt.“ Mitte Februar will das Gericht entscheiden, ob die Klage […]

  • Startschwierigkeiten bei E-Rezepten

    Startschwierigkeiten bei E-Rezepten

    Weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung. Dass das notwendig ist, würden die meisten Menschen unterschreiben. Aber nicht immer ist gut gemeint auch gut gemacht, wie sich beim elektronischen Rezept zeigt. Seit Anfang des Jahres bekommt man ärztliche Rezepte nicht mehr in Papierform, sondern digital via App oder persönlicher Gesundheitskarte. Doch so richtig rund läuft es noch nicht, haben wir bei einem Mainzer Allgemeinmediziner erlebt. Kärtchen einstecken und dann sind es für Renate Worf nur wenige Klicks und das elektronische Rezept wird auf dem entsprechenden Server gespeichert. In der Apotheke heißt es dann wieder: Kärtchen bitte – und die Apothekerin sieht, welche Medikamente ausgegeben werden sollen. Klingt ganz einfach, sorgt aber aktuell noch für das ein oder andere Problem, erlebt Hausarzt Christoph Lembens. Dr. Christoph Lembens, Allgemeinmediziner in Mainz „Die Patienten sind befremdet, weil sie sind natürlich das Papier gewöhnt und letztendlich nicht gut genug aufgeklärt, was da jetzt kommt. Erzählen Sie mal einem Menschen etwas von einer Cloud, wo jetzt sein Rezept ist. Das ist manchmal ein bisschen schwierig und das bedarf dann auch Aufklärungsarbeit von unserem Team, dass der Patient versteht, wo überhaupt sein Rezept jetzt auf der Reise ist und wo es dann landet.“ Aufklärungsarbeit, die viel Zeit und Geduld kostet. Zeitersparnis soll das E-Rezept vor allem bei Patienten mit Dauermedikation bringen. Denn diese müssen nur noch einmal im Quartal mit ihrer Gesundheitskarte in die Praxis. Für Folgerezepte genügt dann ein Anruf. Dr. Christoph Lembens, Allgemeinmediziner in Mainz „Aber ich möchte auch – ganz wichtig – betonen, es erhöht auch die Fehlerquote. Wenn dann eine Fehleinnahme ist, braucht’s länger, bis wir das merken.“ Aktuell sei noch nicht jede Praxis IT-technisch gut genug aufgestellt, um das E-Rezept zu nutzen, sagt die Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Hausärzteverbands. Und ganz ohne Papier gehe es auch noch nicht. Dr. Barbara Römer, Vorsitzende Hausärzteverband RLP „Privatrezepte […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Zugverkehr bleibt vorerst eingeschränkt — Kommunale Haushalte unter Druck — Apothekensterben geht weiter Anmoderation: Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Mitarbeiter der privaten Busbetriebe in Rheinland-Pfalz für Montag zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Das werde vor allem Berufspendler und Schüler treffen. Ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 500 Euro im Monat und einen einmaligen Inflationsausgleich von 3.000 Euro. Das Angebot der Arbeitgeber bezeichnete die Gewerkschaft als unterirdisch und reine Provokation. Und auch bei unser ersten Meldung im Nachrichten-Block geht es um einen Streik. Zugverkehr bleibt vorerst eingeschränkt Auch nach dem Ende des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL um 18.00 Uhr wird es nach Angaben der Deutschen Bahn noch bis zum Ende des Tages Zugausfälle und Verspätungen im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr geben. Erst mit Betriebsstart am Samstagmorgen soll wieder alles nach Fahrplan laufen. Während des dreitägigen Ausstands waren im Fernverkehr rund 80 Prozent der Fahrten ausgefallen. GDL-Chef Claus Weselsky hat bereits weitere Streiks angekündigt, wenn die Bahn kein neues Tarifangebot vorlegt. Die Gewerkschaft will unter anderem eine Arbeitszeitverringerung für Schichtarbeiter bei vollem Lohn erreichen. Die Bahn lehnt das ab. Kommunale Haushalte unter Druck Die Städte in Hessen machen sich Sorgen um ihre finanzielle Zukunft. Das hat der Hessische Städtetag heute in Wiesbaden mitgeteilt. Gründe dafür seien unter anderem Tarifsteigerungen, zusätzliche Aufgaben und die schwache wirtschaftliche Entwicklung. Zu den größten finanziellen Herausforderungen gehörten die Integration von Flüchtlingen, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Klimaschutz. Der Städtetag erwarte vom Land einen klaren Plan zur Verbesserung der finanziellen Situation der Kommunen. Apothekensterben geht weiter In Hessen ist die Zahl der Apotheken in den vergangenen zehn Jahren um zwölf Prozent auf aktuell nur noch rund 1.330 gesunken. Das hat der hessische Apothekerverband heute mitgeteilt. Ein Ende des Rückgangs sei nicht in Sicht. Viele Apotheker hätten wirtschaftliche Schwierigkeiten. Ihr Honorar sei trotz der höheren Kosten seit 20 […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Pflege wird immer teurer — Hessen: Kooperation mit DITIB wird fortgesetzt — Gewerkschaft der Polizei: Einsatz von Bodycams ausweiten Anmoderation: Eine Woche vor der Neuwahl des Ministerpräsidenten im hessischen Landtag zeichnet sich ab, wie die künftig Landesregierung aussehen wird. Nach Medienberichten soll der bisherige Justizminister Roman Poseck von der CDU neuer hessischer Innenminister werden. Der bisherige Kultusminister Alexander Lorz von der CDU soll künftig das Finanzministerium leiten. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori soll der neue Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum werden. Und damit kommen wir zu weiteren kurzen Nachrichten. Pflege wird immer teurer In Hessen und Rheinland-Pfalz müssen Pflegebedürftige in Heimen seit Jahresbeginn deutlich mehr aus eigener Tasche zahlen. Das hat eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergeben. In Hessen lag der Eigenanteil zum Stichtag 1. Januar im Schnitt bei 2.566 Euro pro Monat für das erste Jahr im Heim. Trotz höherer Entlastungszuschläge waren das rund 230 Euro mehr als vor einem Jahr. In Rheinland-Pfalz lag der Betrag zu Jahresbeginn im Schnitt bei 2.608 Euro. Hier stieg die Zuzahlung um rund 160 Euro. Grund für den Anstieg sind vor allem höhere Personal- und Sachkosten. Kooperation mit DITIB wird fortgesetzt Das Land Hessen wird beim Islamischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen zunächst weiter mit dem türkischen Moscheeverband DITIB Hessen zusammenarbeiten. Wie das Kultusministerium heute mitteilte, sei die Entscheidung nach einer erneuten Begutachtung durch drei unabhängige Wissenschaftler gefallen. Demnach bestehe zwar eine abstrakte Gefahr, dass die Unabhängigkeit von DITIB Hessen von der türkischen Regierung nicht hinreichend gewährleistet sei. Für einen Widerruf der Kooperation fehlten aber die konkreten Hinweise für eine politische Instrumentalisierung. Kultusminister Alexander Lorz erklärte, die Landesregierung werde darauf achten, dass der Religionsunterricht jederzeit den demokratischen Werten entspreche. Einsatz von Bodycams ausweiten Die Gewerkschaft der Polizei in Rheinland-Pfalz fordert, dass Bodycams künftig auch in Wohnungen eingesetzt werden können. Bislang […]